Was ist der unterschied zwischen bio produkten und nicht bio produkten?

13 Antworten

"Bio" ist als Marketing-Instrument für bestimmte Agrarprodukte eingerichtet worden: "Bio" darf man seine Produkte genau dann nennen, wenn man sich bei der Produktion nach der entsprechenden EU-VO ("Bio-VO") richtet und dafür bezahlt, daß ein "Kontrollverband" die einhaltung dieser VO eben: kontrolliert. Das heißt zB, das "reine Naturprodukte" wie Beeren und Pilze, oder Wild aus dem Wald nicht "Bio" sind, andererseits aber zB Milch von Kühen aus Anbindehaltung "Bio" heißen darf, wenn die Kuh einmal in der Woche auf dem Hof herumlaufen darf.

Wenn Du die Unterschiede als Fakten sachlich vergleichen willst, nimm die Bio-VO, und daneben die CC-Richtlinien (das sind die Richtlinien, nach denen normale Betriebe kontrolliert werden) und vergleich die einzelnen Vorgaben da


pecudis  31.12.2011, 09:52

Ach ja: laut verschiedenen Umfragen sind die am weitesten verbreiteten Vorurteile in Sachen "Bio" die, daß angeblich bei "Bio" nicht gespritzt und nicht gedüngt werden würde. Das ist natürlich nicht so: auch Biobetriebe müssen ihre Pflanzen mit Nährstoffen versorgen und vor Krankheiten schützen (=düngen und spritzen).

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Fransker  03.02.2014, 17:21
@pecudis

Das ist falsch, beim ökologischen Landbau dürfen weder Pestizide noch Fungizide gespritzt werden. Das erklärt auch, warum in Bio-Produkten keine oder wesentlich weniger Pestizidrückstände gerunden werden als in "konventionellen" Produkten. Schädlinge werden durch natürlich Methoden wie natürliche Feinde oder durch Pflanzenfolgen bekämpft und verhindert. Im ökologischen Landbau wird auch gedüngt, aber mit natürlichen Düngern - also meist mit Mist vom eigenen Hof. Stickstoffdünger und Dünger auf Mineralölbasis sind verboten. Im konventionellen werden riesige Felder mit einer Pflanze jedes Jahr neu angebaut (zum Beispiel Mais). Das laugt den Boden aus und verlang nach immer mehr Dünger. Im ökologischen Landbau gibt es Fruchtfolgen, Pflanzen wie Kleegras oder Bohnenkraut werden angebaut um dem Boden auf natürliche Weise Stickstoff zuzuführen (und sie dienen als Futter für die Tiere - die ja dann wieder für Dünger sorgen).

"Bio" ist kein reines Marketinginstrument, sondern ein staatliche festgelegter und jährlich von unabhängigen Kontrollstellen kontrollierter Mindeststandard an ökologisch erzeugte Produkte. Für alles andere würden mich wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Quellen interessieren!

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pecudis  03.02.2014, 18:22
@Fransker

Kann man überall nachlesen. Bio ist als Marketinginstrument eingeführt worden, und genau das geblieben. "Das Bio-Siegel ist nach wie vor ein effektives Marketinginstrument. Es genießt einen mehr als zehnjährigen Bekanntheits- und Vertrauensvorsprung. Für seine Nutzer ergibt sich ein breites Spektrum an individuellen Marketingmöglichkeiten, auch in Verbindung mit anderen Herkunfts- und Verbandszeichen." (bio-siegel.de)

Die Liste der im Ökolandbau zugelassenen Pestizide findest Du hier

http://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/04_Pflanzenschutzmittel/psm_oekoliste-DE.pdf?__blob=publicationFile

Und das selbstverständlich auch alle Bio-Betriebe düngen müssen, ergibt sich daraus, dzß in der gesamten EU Raubbau verboten ist (Gesetze zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, Bodenproben etc). Wer das nicht will, kann sogar zum Düngen gezwungen werden (so dämlich ist aber niemand, schliesslich haben auch Bio-Bauern mal was von Pflanzenernährung gehört und wissen, daß Stickstoff allein gar nichts nutzt!)

Und die "unabhängigen Kontrollen" hast Du wohl verwechselt: die gibt es im normalen Landbau, die Biobetriebe kontrollieren sich über selbst bezahlte Kontrolleure (google Kontrollverein, Gebühren)

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Die Begriffe ökologische Landwirtschaft, biologische Landwirtschaft oder Ökolandbau bezeichnen die Herstellung von Nahrungsmitteln und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen, die auf der Grundlage in speziellen Regelwerken festgelegter Produktionsmethoden erzeugt werden. Die ökologische Landwirtschaft verzichtet auf den Einsatz bestimmter Pflanzenschutzmittel und Dünger sowie auf Wachstumsförderer und Gentechnik, wie sie zum Teil in der konventionellen Landwirtschaft zum Einsatz kommen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bioprodukt

Bei Bio-Produkten ist es oft nicht leicht die Ökonomie von der Ökologie zutrennen. Bio-Produkte sollten in erster Linie unter ökologischem Gesichtspunkt produziert werden. Das heißt, "biologisch" (lebensorientert) und "ökologisch" (artgerecht) angebaut werden. Im Klartext: die Pflanze oder das Tier soll in natürlicher und ohne Zusatz von z. B. chemischen Artikeln aufgezogen und weiterverarbeitet werden. Das alles setzt bestimmte Maßnahmen im Vorfeld und später bei der Verarbeitung veraus, z. B. Investitionen in ungedüngte Felder artgerechte Ställe u.v.m. Da der Betreiber auch nicht von Luft und guten Vorsätzen alleine leben kann kommt jetzt der ökonomische Aspekt hinzu. Ganz einfach er muss etwas an der Sache verdienen. Jetzt wird es kritisch kostenintensive Ökologie und lebenserhaltende Ökonomie zusammen zu bringen. Dazu gehört viel Erfahrung und mitunter ein langes Durchhaltevermögen. Deshalb sind Bio-Produkte teurer als "normale" Prod. Ausserdem sind bioorientierte Kunden bereit mehr zu zahlen, weil sie die Meinung vertreten etwas Gutes für sich und die Umwelt zu erreichen. Das nutzt der Handel und kalkuliert diese Prod. mit einer höheren Spanne. Weil also, wenn alles gut, läuft gute Gewinne gemacht werden können, kommt es auch zu manchmal zu Betrügereien. Es gibt zwar schon Richtlinien zur Produktion von Bio-Prod. aber die sind z. T. noch dehnbar und lassen wohl noch zu viel Platz für Interpretationen. Ob tatsächlich ein Vorteil in der Kosumierung von Bio-Prod., für den eigenen Organismus, steckt, kann nur durch Langzeitstudien und eine hohe Zahl von Testpersonen ermittelt werden, aber die gibt es noch nicht. Allerdings spricht manches für Umwelt schonen- dere Umstände bei der Produktion und Weiterverarbeitung.

Bei Bio-Produkten darf prinzipiell keine Gen-Technik eingesetzt werden. Da man aber inzwischen Verunreinigungen nicht mehr zu 100 % ausschließen kann (v.a. bei Sojaprodukten und ähnlichem), wurde dieser Tolleranzbereich eingeführt.

Und die 95 % sind ökologische Produktion, nicht ökonomisch: Bei verarbeiteten Produkten (z.B. Bio-Brotaufstrich) dürfen bis zu 5 % der Zutaten aus nicht-ökologischem Anbau stammen. Das ist aber dann in der Zutatenliste auch aufgeführt, welche Zutaten Bio sind und welche nicht.

Gererell gilt, dass bei der Produktion von Bio-Produkten weniger chemische Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger eingesetzt werden. Bei der Tierhaltung haben die Tiere mehr Platz als bei der konventionellen Produktion.

unlängst gab es in den nachrichten mal wieder eine traurige berichterstattung darüber, dass das biozeichen eigentlich keine aussagekraft hat - bzw. nicht in dem maße, wie ich mir das als konsument wünschen würde. ich beziehe mich dabei jetzt speziell auf tierische produkte. es ist wirklich eine schande und eigentlich eine frechheit was und WIE unter dem biomäntelchen "produziert" wird. daher: immer kritisch bleiben!


botanicus  31.12.2011, 00:06

DAs hat mit der Frage leider nicht viel zu tun.

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BellandEd 
Beitragsersteller
 31.12.2011, 00:08

danke! es ist auch einfach nur scheiße, dass sie bio produkte auch für mehr geld verkaufen!!

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gansh  31.12.2011, 10:55
@BellandEd

müssen sie,weil mehr arbeit und weniger ertrag.

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