Was ist der sogenannte Ablasshandel ?

7 Antworten

Mittelalter: Die Leute gaben der Kirche Geld und die garantiert ihnen dafür, dass sie einige Jahre weniger in der Hölle verbringen mussten. (Jahreszahl variierte je nach Bezahlung)

Als Quittung bekamen die Menschen dann sogenannte Ablassbriefe.

Hallo,

bezüglich der Ablasslehre herrscht, wie man hier vielfach auch sehen kann, großes Unwissen. Dies ist einer der Bereiche, bei denen viele Leute glauben, sie wüssten was gemeint ist, wobei sie aber in Wahrheit gar nicht wissen, wovon sie reden. (Vgl. dazu zum Beispiel auch ''Die unbefleckte Empfängnis Mariens'' oder ''Die Unfehlbarkeit des Papstes'')

Man muss zunächst einmal die katholische Lehre von der Sündenvergebung verstehen. Nach katholischer Überzeugung ist eine Sünde eine Übertretung des Guten und damit schädlich. Dieser Schaden muss ausgelichen werden, gemäß der göttlichen Gerechtigkeit.

Die Sünde hat eine theologische Dimension: Sie schädigt das Verhältnis zu Gott. Manche Sünden, die sogenannten schweren Sünden oder Todsünden, zerstören die dem Christen durch die Taufe verliehene heiligmachende Gnade. Diese muss durch das Sakrament der Buße wiederhergestellt werden. Die Vergebung der Sünde durch Gott in der Beichte nennt man Absolution.

Durch die Absolution ist der Sünder mit Gott versöhnt. Die Gerechtigkeit Gottes erfordert es jedoch, dass jemand für seine Sünde büßen muss. Die Strafen für die Sünden, deren Schuld schon getilgt ist, muss der Betreffende entweder Diesseitig (Ablass) oder jenseitig (Fegefeuer, nicht Hölle!!) abbüßen.

Für die Gewinnung eines Ablasses muss der Betreffene bestimmte Dinge tun, die von der Kirche festgelegt sind (zum Beispiel eine Andacht halten). Ablässe können auch Verstorbenen zugewandt werden.

Eine im Mittelalter verbreitete Buße war das Spenden von Geld, zum Beispiel zum Bau von Kirchen. Der Gedanke dahinter ist offensichtlich: Wenn man Geld für ein Haus spendet, indem Gott gepriesen wird, ist dies ein gutes Werk und Buße für die eigene Missetat, die sich auch gegen Gott richtet.

Man konnte und kann sich einen gewonnenen Ablass bescheinigen lassen (Ablassbrief)

Durch die Verknüpfung von Ablass und finanzieller Leistungen entstand der Missbrauch des sogenannten Ablasshandels. Dabei wurden Ablassbriefe gegen Geld verkauft. Unter anderem dagegen wandte sich Martin Luther. Der Ablasshandel wurde dann explizit durch das Konzil von Trient verboten.


Bei Fragen kannst du mich gerne anschreiben.

Laudetur Jesus Christus!

RKATHOLIK



Johannes Tetzel war ein bekannter Ablasshändler, der mit dem Spruch warb „Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt!“

Damit ist der Wesen des Abasshandels offensichtlich. Die Hälfte des Erlöses ging an den Vatikan zum Bau des Petersdomes, der Rest wurde unter dem zuständigen Bischof sowie dem Ablasshändler aufgeteilt.

Die Kirche verkaufte im Mittelalter Ablässe. reiche Leute konnten sich dann von der Sünde die sie begangen haben, freikaufen. Martin Luther prangerte dies an und machte damit Schluß mit seinen Thesenanschlag in Wittenberg.


Rotrunner2  08.12.2016, 00:47

Danke für die Bewertungen.

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Du konntest dich von deinen Sünden und Fegefeuer schon im irdischen Leben freikaufen..

Und da wurde ganz groß von der Kirche für abgestaubt.

Gibt es heute noch in abgewandelter Form:

http://www.kath.net/news/11900