Was ist das höchste IQ was man erreichen kannn?

2 Antworten

Von Experte Avicenna89 bestätigt

Bei normalen offiziellen Intelligenztests liegt das höchste erreichbare Ergebnis soweit ich weiß oft bei 145 und darüber.

Das erreichen 0,1 Prozent, so dass wesentlich höher liegende Werte wenig aussagekräftig sind bzw. kaum mit normalem Aufwand festgestellt werden können, weil sie dementsprechend schlecht statistisch und wissenschaftlich gesichert sind.

Bei einem anderen IQ-Test sollte in etwa das gleiche Ergebnis erreicht werden, es muss hinreichend viele Personen in dem betreffenden IQ-Bereich geben, um verlässliche Aussagen treffen zu können, verschiedene Intelligenzbereiche fließen in den IQ ein usw.

Rein auf das mathematische Modell bezogen, an dem sich die IQ-Skala orientiert, ist die Skala zu beiden Seiten offen. Extreme Werte sind halt nur extrem unwahrscheinlich.

In der "Praxis" könnte man sagen, dass der höchste mögliche IQ sich so errechnet, dass man einfach annimmt, dass es eine einzige intelligenteste Person geben müsste, die jemals gelebt hat. Auf Wikipedia kann man eine grobe Schätzung recherchieren, wie viele Menschen überhaupt mal gelebt haben (wenn man das für die Schule rausfinden will, lieber die Primärquellen zu diesem Artikel heranziehen). Demnach beläuft sich die kumulierte Weltbevölkerung auf 110 Mrd Menschen. Nun kann man auf der IQ-Skala den sogenannten Prozentrang ermitteln, also die Kennzahl, die aussagt, wie viel Prozent einer Vergleichsgruppe mindestens einen bestimmten IQ erreichen. Einen IQ von mindestens 100 erreichen bspw. 50 %, einen IQ von mindestens 115 schaffen noch knapp 16 %. 2,3 % schaffen die 130, 0,13 % die 145 und so weiter (man sieht, dass die Zuordnung zwischen IQ und Prozentrang nicht linear ist!). Nun interessiert uns aber, welchen IQ nur 0,0000000011 % der Vergleichsgruppe erreichen. Hier kommt man bei IQ-Werten zwischen 200 und 201 raus.

Nun kann man in diversen mehr oder weniger gut recherchierten Internetartikeln hin und wieder mal lesen, dass sogar noch höhere IQs gemessen wurden. Das mag einerseits damit zusammenhängen, dass vielleicht andere Skalenmaßstäbe verwendet werden. Beispielsweise gibt es im englischsprachigen Bereich häufig eine Standardabweichung von 16 im Gegensatz zu der hierzulande üblichen 15er Skala. In der 16erskala könnten etwa 15 mal mehr Menschen die 200er-Marke knacken als in der 15er. Hinzu kommt, dass so absurd hohe Messungen an der statistischen Konfidenz scheitern: Ein Intelligenztest wird, um wissenschaftlich "gut" zu sein, an mehreren hundert oder tausend Leuten kalibriert. Es handelt sich ja um eine statistische Messung und eine Statistik wird besser, je mehr Fälle betrachtet werden. In IQ-Bereichen, wo nur noch eine Hand voll Menschen für einen Vergleich zur Verfügung steht, können diese Statistiken nicht mehr zuverlässig gemacht werden. Schon IQs von 145 und aufwärts (d.h. "eine Person von 1000") sind schwer zu messen, wenn der Test "nur" anhand von wenigen 1000 Menschen kalibriert wurde (was schon sehr aufwändig ist). Daher sind sogar Tests zur Feststellung von Hochbegabung (130+, bspw. der Mensa-Gruppentest, der sogar an mehreren 10.000 Menschen kalibriert wurde) bei 145 gedeckelt.