Was ist das für eine Stimme die wir in Gedanken hören?

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Die Frage habe ich mir auch schon oft gestellt... Also im Prinzip "Wie teilen wir uns unsere eigenen Gedanken mit?".

Ich denke eine richtig oder falsch Antwort gibt es darauf nicht, ich weis ja nichtmal ob sich denken an sich bei jedem gleich anfühlt und anhört... Vielleicht denken andere ganz anders, halten Ihr denken aber für Normal und denken daher nicht das sie anders denken? ;)

Wahrscheinlich ist es keine menschliche Stimme, sondern einfach Wörter im Kopf, wenn man liest, also nicht laut vorliest, sondern nur für sich, dann hört man dazu ja auch keine Stimme, sondern die Wörter werden einfach aufgenommen und Sätze erkannt und verarbeitet...


xSuperwoman94x 
Beitragsersteller
 14.01.2013, 09:49

Du verwirrst mich ein wenig :s

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pitmiller  14.01.2013, 09:53
@xSuperwoman94x

Die Frage ist auch komplex, wirklich wichtig ist nur der letzte Absatz....

Geht so in die Richtung der Antwort von "Pessimist1991".

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eine sehr interessante Frage..

ich selbst kann mir das höchstens durch eine Art Automatismus vorstellen, welcher sich beim Denken aktiviert, welcher mehr oder weniger das Höhren einer Stimme imitiert.. in meinem Fall "höhre" ich eigentlich immer die Stimme wie ich sie auch höhre wenn ich rede..

wieso sich dieser Automatismus aktiviert könntest du dir selbst beantworten wenn du dir mal vorstellst, dass er es nicht tun würde.. jeder Mensch denkt eigentlich durchgehend.. und da es am einfachsten ist die deinem Unterbewustsein bekannteste Stimme für deine Gedanken "auszuwählen" sollte es eigentlich immer deine eigenen sein ^^


srovorake3  14.01.2013, 17:06

Hören ;) Nichts für ungut :))

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Was genau es ist ist wohl noch nicht beantwortet und wird wahrscheinlich nicht einfach sein oder in naher Zukunft geschehen. Es hängt sehr mit dem "hard problem of consciousness" zusammen - der nicht mechanischen sondern elementaren/meta-seins des Seins.

Wieso die Informationsverarbeitung so abläuft wie wir sie wahrnehmen weiß ich nicht, und wär auch sehr interessiert an irgendwelchen neuen Kentnissen in der Neurologie (soweit ich weiß gibts da aber noch nichts neues dazu). Hat sich wahrscheinlich evolutionär so entwickelt da Informationen untereinander in Sprache & später in gefestigter Sprache (Schrift) ausgetauscht wurde. Siehe auch: gutefrage.net/frage/wie-denken-taube-menschen Sprache ist bestimmten Sachen (welche wahrgenommen werden) einen 'Namen' zu geben unter dem es assoziert werden kann wenn wir also denken assozieren wir in diesen Namen und diese Namen sind so fundiert. Es wäre auch möglich auf anderen Weisen zu denken, aber es muss eben einen Output dieser Weise geben. Du könntest auch in binärcode denken wenn deine Sprache 0 & 1 ist - und damit sind wir beim "hard problem of consciousness".

Es ist die linke Gehirnhälfte (vereinfacht) die das Ich ist das sich logisch (durch Erfahrungen der Vergangenheit & Vorraussichten der Zukunft) 'durch die Welt bewegt', während die rechte verknüpft, unsere Sicht der Welt erstellt und das 'Ganze' sieht.

Meditation ist sich von dieser Stimme zu lösen und eins mit der Umgebung zu werden (nur um sichs besser vorzustellen) und Drogen wie LSD.

http://www.ted.com/talks/jill_bolte_taylor_s_powerful_stroke_of_insight.html (die Frage wird bei 5:40 direkt behandelt)

wäre vielleicht mal wert, wenn das ein haufen meinschen miteinander vergleichen, inwieweit sich diese innere wahrnehmung überschneidet und unterscheidet.

also bei mir ist das umso intensiver, je länger ich die gleiche sache mache. kann mich aber an einen kleinkindzustand erinnern, in dem ich diese stimme nicht hatte, und meist etwas überfordert war, wenn jemand was von mir wollte. musste dann erstmal sortieren, wer-will-was von mir, und dann eine entsprechende reaktion ausarbeiten, was aber meist zu lange gedauert hat. hab dann immer wenn sonst nichts zu tun war, was-wäre-wenn situationen durchgespielt, und ich glaub damit entstand dann diese stimme. aber der zustand ohne gefiel mir deutlich besser, solange niemand mich mit seinem erwachsenenkram da herausgerissen hat.

Natürlich ist es unsere eigene Stimme. Wenn wir Texte lesen, werden diese Zeichen zuerst in Laute umgewandelt, die wir wiederum aufnehmen können. Wenn wir nicht lesen können, dann werden auch keine Laute erzeugt, denn das sind dann einfach nur Muster / Bilder. Ein von Geburt an Taubstummer dürfte keine innere Stimme haben. Zu ihm sprechen nur bildhafte Eindrücke oder Eindrücke von Gefühlen.

Das faszinierende ist, dass wir unsere gesprochene innere Stimme nicht abschalten können und nur bildhaft denken können. Und wenn von einem abstrakten Begriff die Rede ist, der nicht greifbar ist, so habe ich sofort die Buchstaben des Begriffs vor Augen. Da kann ich mich nicht gegen wehren. K. A. ob das bei euch auch so ist.

An was denkst du, wenn du "Liebe" hörst. Entweder an das Symbol "Herz" oder eben an den Schriftzug "Liebe", oder etwa nicht?


HarmloserName  14.01.2013, 20:04

das ist glaub bei jedem anders, entsprechend der vorherigen prägung. ich glaub auto ist ein gutes beispiel. ein student mag da an selbstbestimmte fortbewegung denken, ein gestresster arbeiter an die benzinpreise, ein ängstlicher mensch an unfallgefahr und aufdringliche raser, ein ferrari fan an geschwindigkeitsrausch. zudem ergibt sich die innere vorstellung eines begriffs aus allen jemals damit verbundenen eindrücken. das vorgestellte auto entspricht meist dem eigenen geldbeutel und den bisherigen erlebten autos. einer mag ein auto von außen konturbasiert sehen, viellecht hat jemand mehr ain augenmerk auf farben oder funktionelle teile, ein anderer sieht sich dabei vielleicht am steuer.

abschalten geht, aber die stimme hat glaub sowas wie ein wunsch nach weiterexistenz, die stimme wird bemühungen, sie abzuschalten, durch meldungen sabotieren. kann sein, dass das damit zusammenhängt, dass wir gerne angeben und uns wichtig darstellen, das könnte diese stimme dann auf sich selbst beziehen, und daraus einen anspruch an weiterexistenz ableiten.

also liebe bei mir, absolut nicht. es ist eine assoziation eines auseinanderfließenden irgendwas. vielleicht wie eine wasserbombe, die plötzlich keinen ballon mehr hat, und sich zerfließend verteilt, nur ohne wasser und etwas langsamer. also ohne worte oder konkrete bilder.

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Suboptimierer  14.01.2013, 22:58
@HarmloserName

das ist glaub bei jedem anders, entsprechend der vorherigen prägung. ich glaub auto ist ein gutes beispiel. ein student mag da an selbstbestimmte fortbewegung denken, ein gestresster arbeiter an die benzinpreise, ...

Genau das kann ich mir eben schlecht vorstellen. Das erste, woran man denkt, wenn man das Wort "Auto" hört ist ein Bild von einem Auto. Welches bleibt den Vorlieben des Hörers überlassen, aber ich bin überzeugt, dass es ein Auto ist, was man vor Augen hat. Erst im zweiten Schritt denkt man vielleicht an Benzinpreise.
Andersherum würde ich mich schnell dazu verleitet fühlen, wenn ich an ein Auto als eine Idee von etwas denken sollte (zum Beispiel ein Konstruktionsplan), an den Schriftzug "Auto" zu denken, der auf einer großen Mappe steht, in dem die Konstruktionspläne sind.

abschalten geht, aber die stimme hat glaub sowas wie ein wunsch nach weiterexistenz,

Natürlich! Da reichen schon einfache Genussmittel wie Alkohol, um die Welt emotionaler wahrzunehmen, indem man das Vernunftwesen aussperrt. Manche können das vielleicht sogar ohne solche Mittel.

Ich kann dir natürlich nicht widersprechen, wenn du sagst, du denkst bei dem und dem Wort an das und das, aber normalerweise denkt man beim Wort "Liebe" zuerst an ein Herz, sowie bei Farbe an "rot" und bei Werkzeug an "Hammer".

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HarmloserName  15.01.2013, 20:16
@Suboptimierer

ok, ja das macht sinn für mich. in meinem fall wäre wohl erwähnenswert, dass ich keine demokratiekompatible bildung oder erziehung abbekommen habe, deshalb wohl mehr unstandartisierte denkelemente. dann kommt es wohl allgemein auch noch darauf an, inwieweit assoziationsfelder geschult werden. bzw generell bewusster umgang mit gedanken, ein freund zB denkt absichtlich in bildern, eine freundin spielt mit situativen betrachtungsperspektiven.

aber zum auto noch, Du erwähnst, dass jeder wohl ein anderes auto sieht. ich denke da steckt im ansatz schon die nächste assoziation drin, die ich möglicherweise fälschlich vorwegegenommen habe (aber unterbewusst dürfte sie eine gewisse rolle spielen). mit einem sportwagen unternimmt man nämlich keine möbeltransporte, mit einem off-road-geländewagen fährt man nicht zur hochzeit, etc... dementsprechend ist durch das innere bild einer sache gewisse folgegedanken naheleigender, andere nicht, entsprechend bisheriger erfahrungen. wenn man das weiterdenkt, kommt man irgendwann auf den begriff denkhygiene. gedanken sind zwar initial frei, können aber ihr eigenes gefängnis werden. so wie wege, die immer tiefer ausgetreten werden, bis man den unberührten wald daneben nicht mehr bemerkt. lg

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