Was ist damit gemeint wenn ein Kantor oder eine Kantorin in einer Kirche?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Es gibt im modernen Orgelbau zwei Tendenzen: Orgeln als 'Kompromiss-Orgeln' zu bauen, damit man möglichst alles darauf spielen kann; und die Spieltische zu vereinheitlichen, sodass sich jeder Organist möglichst schnell auch an einer fremden Orgel zurechtfindet. Aufgrund dieser Vereinheitlichung bedarf es in der Regel keiner Einweisung für einen Profi.

Es gibt Ausnahmen.

Bei historischen Orgeln befindet sich der Schalter für das Gebläse oft nicht am Spieltisch, manchmal ist er richtiggehend versteckt. Da bekommt der Gastorganist natürlich den entsprechenden Hinweis.
Die weiteren Eigenheiten z. B. einer Barockorgel erschließen sich beim Üben und Spielen, das ist unumgänglich und kann nicht durch Erläuterungen ersetzt werden.

Bei Orgeln mit technischen Mängeln sollte man einen Gast gezielt auf diese hinweisen, damit er sie nicht selbst ausfindig machen und probieren muss. Vom Hausherrn kann man erwarten, dass er weiß, mit welchen Mängeln man umgehen kann, und bei welchen man ggf. auf ein Register oder eine Spielhilfe usw. verzichten muss.

Selten gibt es den Umstand, dass man sich am Spieltisch kein Bild davon machen kann, wie stark die verschiedenen Orgelwerke im Raum klingen. Auch dazu ist ein Hinweis der Hausherrn angebracht. Erfahrene Organisten sind dafür dankbar und berücksichtigen diesen.

Eine umfängliche Einweisung braucht ein erfahrener Organist also nicht.
Anders sieht es aus, wenn ein Amateur eine Orgel besucht. Da können viele Erläuterungen angebracht sein. Aber danach hast Du nicht gefragt.