Was ist ''beliebt sein'' eigentlich?

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Beliebtheit hat, bei Jugendlichen genauso wie bei Erwachsenen, unterschiedliche Ausprägungen. Grundsätzlich bezieht sich Beliebtheit darauf, wie viele Eigenschaften oder Fähigkeiten einer bestimmten Person von wie vielen anderen geschätzt werden. Es kann z.B. sein, dass man ein "beliebter" Anlaufpunkt ist, wenn es darum geht, sich Geld zu leihen, einen aber ansonsten niemand leiden kann. Insgesamt wäre man dann "wenig beliebt". Jemand, mit dem man gut reden kann und der coole Parties schmeißt, ist bei jenen, die gerne reden und auf Parties gehen, beliebt. Bei jenen, die das nicht mögen, natürlich weniger, aber die sind gerade bei Jugendlichen meist in der Unterzahl. Es ist also die Frage, welche Prioritäten der Großteil der Gruppe (in diesem Fall die Klasse) hat. Wer diesen entsprechen kann, steigt in der Beliebtheit, wer nicht, sinkt. Liegen also die Prioritäten auf Saufen, Rauchen und Prügeln, wird man als "Coole Sau" beliebt sein. Ist man im Buchclub, macht man sich damit eher unbeliebt (auch wenn es ganz andere Buchclubs gibt...). Der Beliebteste ist jener, der am meisten Prioritäten der Gruppe mit seinem Verhalten abdecken kann.

In manchen Gruppen liegen allerdings die Prioritäten auf Eigenschaften, die in einer größeren Gruppe, der man aber ebenfalls angehört, unbeliebt sind. Beispielsweise kann jemand der beste Schläger seiner Gang sein, vor Gericht wird er damit nicht unbedingt punkten können. Man ist immer auch ein Mitglied der Gesellschaft (Ausnahme: Einsiedler), und vor allem ein Mensch. Somit hast du ganz recht mit dem Gleichwertig-sein. Übrigens möchte ich deine weise Einstellung loben, verlier sie nicht!

Warum ist Beliebtheit so wichtig? Es ist ein Bedürfnis des Menschen, für seine Eigenschaften gemocht zu werden, denn man arbeitet sehr daran und will, dass das auch anerkannt wird. Man bedarf einer gewissen, ich nenne es mal, Menge an Anerkennung. Diese kann man aus verschiedenen Quellen ziehen. Entweder man fühlt sich selbst als Außerwählter und "braucht" niemanden, der einen mag. Das ist allerdings meistens eine Selbsttäuschung und führt in die Verzweiflung der Einsamkeit. Oder man kennt seine Schwächen und steht dazu, und es genügt einem, wenn man gelegentlich von den "richtigen" Leuten für seine Stärken gelobt wird. Das ist die vernünftige Variante und wahrscheinlich auch dein Stil. Und dann gibt es jene, die eine möglichst große Masse an Bestätigern brauchen, da dies auch oft mit einer geringeren Menge "tatsächlicher" Anerkennung pro Person einhergeht. Dies ist bei Jugendlichen oft der Fall. (Oder z.B. bei Menschen, die nur ihres Geldes wegen "gemocht" werden.)

Es gibt natürlich auch immer Abstufungen. Es kann ja auch sein, dass der coole Partyschmeißer auch einfach eloquent ist (gut reden kann). Das ist dann eben seine Stärke, dafür verdient er auch Anerkennung. Allerdings kann man ihm auch Anerkennung für rüpelhaftes Verhalten etc. abziehen, da ist es wiederum eine Frage der Gruppenprioritäten.

jo-also: zu meiner zeit (ich heute ende 40) konnte man natürlich auch versuchen beliebt zu sein oder sich beliebt zu machen indem man den stil der zielgruppe (welcher man angehören wollte) einfach übernahm. wenn es schiefging - was meist der fall war - wurde man als poser verschrien. folglich war es sicherer sein eigenes ding zu leben und dadurch vlt insgesamt etwas weniger beliebt, dafür aber als ehrlicher anerkannt zu sein. ich glaube weder für damals noch für heute, dass jemand es schafft überall der king zu sein. take it easy kumpel

''beliebt sein'' ist nicht immer so toll wie man vielleicht denkt.In meiner Klasse war maln eine die beliebt war,aber zu Leuten nett war die sie gar nicht mochte