Was ist an Mode toll?

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Du sagst, dass Mode bedeutet, irgendeinem Trend hinterher zu laufen. Für mich aber ist Mode genau das Gegenteil. Und Mode lässt sich meiner Meinung nach auch nicht wirklich definieren. Klar gibt es diese "Mode", die ein paar Monate in den Läden hängt und der jeder hinterher rennt. Da ist Mode an sich aber der falsche Ausdruck. "Trend" trifft es wohl viel eher ! Ich glaube nur, dass in vielen Köpfen noch ein komplett falsches Bild von Mode steckt. Denn wenn man mal an das letzte Jahrhundert denkt, kann man sagen, dass jedem Jahrzehnt ein bestimmer Kleidungsstil zugeschrieben werden kann. Natürlich hatte jedes Jahrzehnt für sich etwas provokantes, für die Menschen damals. Denken wir nur an die Marlene Hosen, aufgekommen in den 30igern. Das war schon sehr gewagt und provokativ für die damalige Zeit. Eine andere Revolution nach den spiessigen 50er und 60er Jahren war natürlich die Hippie Bewegung. Während die Kleidung der 50er Jahre beispielsweise noch das feminine, aber weitgehend doch eher brave Stilbewusstsein prägte, diente die Hippiebewegung dazu, sich grenzenlos zu entfalten, auch was die Mode anging. Gut, die 70er und 80er Jahre.. ich muss sagen, ich bin bis auf das ganze Hippiezeugs ein nicht sehr großer Fan davon. Damals wurde eben das futuristische sehr beliebt. Auch wenn jeder Mensch sich in dem zu ihm gehörenden Jahrzehnt als wahnsinnig provokativ und frei empfand, finde ich kann man doch sagen, dass die Grenzen sich bis zum Ende der neunziger Jahre Stück um Stück immer weiter geöffnet haben. Und während man in den 80igern über die 70iger nur sagte "Oh Mann, das ist ja sowas von letztes Jahrzehnt", kann man heutzutage die Kleidung der einzelnen Stilepochen nahezu komplett wieder aufgreifen und tragen, und sieht dabei fashionmäßig vollkommen uptodate aus. Und nicht nur das. Wenn man ein Fan von Run DMC-mäßigem Old School Style ist, dann kann man seine Outfits mithilfe der Sneakers und Football T-shirts von Isabel Marant aufpeppeln. Wenn man mehr auf Gothic/GrungeChic steht, dann schmückt man sich eben mit den mit Nieten besetzten High Heels von Rodarte - und man wird so akzeptiert. Vor allem in den Modewelt. Früher galt der Punk-Look als gesellschaftliche Einordnungshilfe, heute greifen genau diesen Style die Götter der Modewelt wieder auf. Deshalb finde ich hat die Entwicklung, die es in der Welt der Mode gegeben hat heute eine so große Entfaltungsfläche mit sich gebracht, dass jeder, der zunächst nichts mit Mode am Hut hatte, weil er lieber Slipknot T-shirts trug, sich heute als einen Teil des ganzen sehen kann, nein, darf! Natürlich ist nicht alles im Sinne von Anna Wintours Geschmack. Aber mal ehrlich, vor dieser großartigen Frau fürchten sich auch die ganz großen Modeschöpfer dieser Welt. Kollektionen müssen nochmal komplett neu durchdacht werden, wenn Madame Wintour dies und jenes nicht gefällt. Aber allein der Fakt, dass man heute offen für (fast) alles ist, ist ein riesiger Fortschritt. Und weil es so viele Stilrichtungen gibt, was Kleidung betrifft, kann man Mode an sich nichtmehr definieren. Denn der Unterschied zwischen 50er Jahre Petticoat und den punkigen Springerstiefeln ist so groß, und dennoch beides gleichermaßen akzepztiert und erwünscht bei den Fashionistas/os dieser Welt, dass man nicht sagen könnte, was jetzt mehr "Mode" ist. Mode ist die Kunst, seine eigene Anschauung der Dinge, seine Persönlichkeit mit der Kleidung die man trägt auszudrücken. So zumindest seh ich das. Und erst wenn man sagen kann, dass man das erreicht hat, kann man von seiner eigenen oder überhaupt Mode sprechen. Ich weiß, es erscheint manchmal übertrieben, welchen Hype die Modewelt um sich macht. Aber in einer Hinsicht, nein, eigentlich in vielerlei Hinsicht ist es Kunst. Und Kunst darf man umwerben. Und: Kunst sollte zeitlos sein. Ich bin froh, dass wir es heute geschafft haben, die Mode zeitlos werden zu lassen, das macht sie einmal mehr zu Kunst. Ich hoffe ich konnte dir deine Frage etwas beantworten :)

Sehe ich auch so^^ aber das wort das statt "mode" besser passen würde ist "mainstreem".

Mode an sich ist ja nicht mainstreem, man macht mode mainstreem, und das ist das traurige daran. Mode kann auch einzigartig sein.... Wenn man es richtig anstellt.... Aber im prinzip hast du recht! :)

Ich habe mich nie an der "neuesten" Mode orientiert, sondern immer nur das getragen, was mir gefiel. Menschen, die immer die neuesten Trends mitmachen, haben in meinen Augen zu wenig Selbstbewusstsein und keinen eigenen Geschmack. Egal ob bei Mode, Frisuren etc. Kann auch nicht nachvollziehen, warum manche Mädels unbedingt wie ein Promi (z.B. Paris Hilton) aussehen wollen. Jeder Mensch ist doch einzigartig und das kann man auch durch seinen eigenen Stil zeigen.

Naja ich denke mal man zieht das dann nicht nur an weil's grade in ist sondern auch weil man's schön findet. Wenn etwas gerade in Mode ist heißt das ja nicht gleich dass es mir gefällt, wenn aber doch, kann ich's ja kaufen ;D

Richtig, ist es auch. Es schadet aber nicht sich innerhalb seines eigenen Stils an der Mode zu orientieren. Sind zum Beispiel wie vorletzte Saison Shorts auf Strumpfhosen für den Winter angesagt kann man diesen Trend mit seinen persönlichen Lieblingsteilen kombinieren. Übrigens würde kein wirklicher Modekenner einem Trend hinterherlaufen. Open-Mindedness ist das Stichwort. Nicht nacheifern, aber auch nicht komplett ignorieren. Mode ist wie Kunst. Es geht um Ästhetik und um Darstellung von Weltanschauungen. Wenn man kreativ veranlagt ist kann man sich selbst immer wieder neu erfinden. Was die Catwalks diktieren ist da relativ egal.