Was heißt vor Gott gerecht werden?

4 Antworten

Es gibt zwei "gerecht" in der Bibel, einmal gerechtfertigt, sodass man vor dem Gesetz und Richter angesehen wird als hätte man keine Straftat begangen.

Die Bibel sagt aber ausdrücklich, dass jeder Mensch sündigt und es keinen guten Menschen gibt. Kann dann irgendjemand "gerecht" sein? Ja, denn das ist das zweite gerecht, das man jeden mit dem selben Maß behandelt.

Das heißt, ich verurteile z.B. mich genauso wie den anderen für die gleiche Sünde, und den Reichen gleich wie den Armen. Jeder bekommt die Gleiche Behandlung - das ist Gerechtigkeit. Ein Gerechter ist deshalb aber noch nicht vor dem Gesetz gerechtfertigt, denn er hat ja selbst auch Sünden begangen.

Wie immer heißt es: prüft die Geister, ob sie von Gott sind. Ich glaube, dass diese die richtige Erklärung ist.

Alter Streit:

Wird man vor Gott "gerecht" allein nur durch den frommen Glaube an ihn oder muss man auch gottgefällige Taten vorweisen?

Zum Thema kann man u. a. nachlesen unter "sola fide" bei Wikipedia.

Vor Gott sind wir "Gerechtfertigt, wenn wir "Tot" sind (Röm.7,6.11).

Unser Schöpfer jedoch ließ Seinen Sohn wegen unserer Sünde sterben (Mt.1,21)

und gab uns damit die Chance zum ewigen Leben, das wir durch Christus Opfer bekommen (Röm.7,24-25).

Die "Taufe" (symbolisch für den eigenen "Tod") zählt so vor Gott als "Rechtfertigung" (Röm.4,25; 5,18).

Woher ich das weiß:Recherche

Jakobus lehrt, dass der Mensch durch Werke gerecht wird und nicht durch Glauben allein (Jak 2,24). Und Jakobus als Herrenbruder muss wohl besser wissen als Paulus, der etwas anderes sagt.


Raubkatze45  03.07.2019, 17:51

Paulus lehrt das auch (s.Phil 2,12, Röm 6,15, Gal 6-10, 1 Kor 15,10)

Es ist genauso falsch,  bei der Pflichterfüllung dem Selbstgerechtigkeitswahn zu verfallen, wie es andererseits auch falsch ist, nichts für sein Heil zu tun und sich in solchem Nichtstun vermessentlich auf die Gnade Gottes zu verlassen. Beides will Paulus vermitteln.

" .....seine mir geschenkte Gnade ist nicht unwirksam geblieben,sondern ich habe mehr als alle geschafft, nicht ich jedoch, sondern die Gnade Gottes mit mir“.

Das heißt, wir können einerseits nichts ohne die Gnade Gottes vollbringen, aber andererseits sind wir aufgerufen, mit der Gnade mitzuwirken durch gute Werke und somit "unser Heil mit Furcht und Zittern zu wirken".

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7bjoern  03.07.2019, 18:45

Jakobus sagt das der Glaube ohne Werke tot ist.

Wenn ich nun angebe, zu glauben, ich könnte auf dem Wasser treiben ohne Anstrengung, aber würde dabei wie wild paddeln weil ich drohe unterzugehen, habe ich dann wirklich Glauben? Das meint Jakobus mit Glaube ohne Werke ist tot.

Wer glaubt, durch Jesus Christus vom Gesetz befreit worden zu sein, aber gleichzeitig versucht, das Gesetz zu halten, glaubt er dann wirklich an die Kraft Jesu Christi?

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