Was hat meine Tochter (Nachtschreck?)?
Huhu, meine 2 jährige ist generell ein sehr lebendiges Kind, was jedes Gefühl sehr intensiv erlebt und ausdrückt. Sie hat auch schon seit langer Zeit einen schlechten Schlaf (2/3 std einschlafbegleitung, 2-5 mal wach pro Nacht) seit einigen Tagen schläft sie ENDLICH in Ruhe und ohne Drama innerhalb von ca 30 min ein und schläft dann auch eine Weile ruhig. Nach ca 2 std wacht sie dann auf und schreit wie am Spieß, sie kriegt sich überhaupt nicht mehr ein, schwitzt, weint, tritt und schlägt. Ich darf sie dann weder anfassen, noch mit ihr sprechen dann werde ich sofort angebrüllt mit einem „NEIIIIN“. Sie reagiert auf jede Frage nur mit „NEIIIN“ und will nicht kuscheln, nicht reden, nicht essen, nicht trinken, hat kein „aua“, will nicht schlafen, aber auch nicht wach sein… alles wird mit einem aggressiven „NEIIIN“ beantwortet und das obwohl sie eigentlich sehr gut spricht und selten nach einem „Nein“ nicht dazusagt was sie denn eigentlich möchte. Und irgendwann ganz plötzlich hört sie auf zu weinen und sagt „ab ins Bett“ und schläft als wäre nichts gewesen…
sie ist wie ausgewechselt und ich erkenne sie echt nicht wieder. Ich rede ihr dann ruhig zu und biete immer wieder an dass sie auf meinen Arm kommen kann oder ob sie bei mir schlafen möchte… am nächsten Tag verhält sie sich dann wieder wie immer…
meint ihr das könnte der „Nachtschreck“ sein? Oder gibt es Mamas/Papas o.Ä. mit ähnlichen Erfahrungen?
2 Antworten
Schlaftrunkenheit und/oder Nachtschreck: beides trifft hier zu
Bei der Schlaftrunkenheit – auch partielles oder teilweises Erwachen genannt – befindet sich das Kind in einer Art Übergangszustand zwischen Schlafen und Wachen. Das schlafende Kind führt Handlungen aus, die so wirken, als sei es wach, es kann sich aber später an nichts erinnern.
Schlaftrunkenheit äußert sich meist durch aus dem Schlaf heraus auftretendes Schreien und wilde Bewegungen. Oft setzt sich das Kind im Bett auf oder steht sogar auf. Es macht den Eindruck, wach zu sein, wirkt aber sehr verwirrt und aufgeregt. Versuche, das Kind zu trösten, zu beruhigen oder wieder hinzulegen, werden entschieden, oft auch aggressiv zurückgewiesen. Eltern können in dieser Situation nicht wirklich zu ihrem Kind „durchdringen“ – sie können nur abwarten, bis es sich von selbst beruhigt, und darauf achten, dass es sich nicht verletzt. Dieser Zustand kann bis zu einer viertel Stunde anhalten. Dann wacht das Kind kurz auf, um anschließend sofort wieder einzuschlafen.
Schlaftrunkenheit tritt meist bei Säuglingen und Kleinkindern, gelegentlich auch bei älteren Kindern auf. Sie ist harmlos und erfordert keine Behandlung.
Der Nachtschreck (Pavor nocturnus), auch Angstschreck genannt, gehört zu den häufigsten Aufwachstörungen im Kindesalter. Er ähnelt der Schlaftrunkenheit, wirkt in seinem Verlauf aber dramatischer und kann Eltern einen gehörigen Schrecken einjagen: Aus dem Kinderzimmer, wo das Kind gerade noch friedlich schlief, tönt mitten in der Nacht ein panischer Schrei, dann lautes Weinen. Die Eltern finden ihr Kind vielleicht in Schweiß gebadet, heftig atmend und mit rasendem Puls in seinem Bettchen sitzend. Jeder Versuch, es zu beruhigen, indem man es auf den Arm nimmt, ihm gut zuredet oder es streichelt, bleibt erfolglos oder regt es gar zusätzlich auf. Es stößt die Eltern womöglich weg und schlägt um sich. Und dann, nach einigen Minuten, ist plötzlich alles vorbei. Der Schreck weicht aus dem Gesicht des Kindes und es schläft rasch wieder ein. Am nächsten Morgen kann sich das Kind an nichts erinnern.
Der Nachtschreck tritt am häufigsten im Alter zwischen zwei und sechs Jahren auf, meist in den ersten zwei bis drei Stunden nach dem Einschlafen. Er ist völlig harmlos und hat nichts mit Alpträumen zu tun; er fügt Ihrem Kind weder einen körperlichen noch einen seelischen Schaden zu. Als Eltern können Sie lediglich abwarten, bis der Spuk vorbei ist, und darauf achten, dass sich Ihr Kind nicht verletzt, wenn es zum Beispiel aus dem Bett steigt und kopflos durch die Wohnung läuft.
Wenn der Nachtschreck allerdings besonders häufig auftritt und als stark belastend empfunden wird, sollten Sie mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin darüber sprechen.
Klingt schon nach Nachtschreck ist echt hart für die Eltern
Oh ja, man fühlt sich so machtlos… man würd so gern helfen aber irgendwie kann man da nichts tun