Was haltet ihr von Pränataldiagnostik? Findet ihr es ethisch korrekt?
Wir müssen in Ethik über Pränataldiagnostik einen Vortrag machen. Nun wüssten wir gerne wie ihr dazu steht. Findet ihr es korrekt, ob man schon vor der Geburt des Kindes weiss ob das Kind gesund auf die Welt kommt oder nicht?
Wir wären euch sehr dankbar für eure Unterstützung.
9 Antworten
Ist es ethisch korrekt, neue Untersuchungsmethoden, die zur Verfügung stehen, auch zu nutzen? Als ich jung war, gab es diese Methoden noch nicht, es blieb uns nichts anderes übrig als 9 Monate zu warten und zu hoffen, dass alles in Ordnung ist.
Die Pränataldiagnostik hat auch dazu beigetragen, den Schwangeren unbegründete Ängste zu ersparen und Schwangerschaftsabbrüche wegen falscher Befürchtungen zu vermeiden.
In meinen Augen ist die Pränataldiagnostik eine präventivmedizinische Massnahme. Wir versuchen mit Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen, Früherkennung und -behandlung, Unfallverhütungsmassnahmen etc. Krankheiten zu vermeiden. Denselben Zweck verfolgt die Pränataldiagnostik. Was soll schlecht daran sein, die Geburt eines behinderten Kindes zu vermeiden?
Wünschbar wäre die Entwicklung von Methoden, die frühzeitiger als die Amniozentese angewendet werden können und mit weniger Risiko als die Chorionzottenbiopsie. Das würde die psychische Belastung der Schwangeren wesentlich senken.
Ich finde die Pränataldiagnostik ethisch korrekt. Ob man sie beanspruchen will und was für eine Entscheidung getroffen wird, wenn der Befund schlecht ist, muss jede für sich selbst entscheiden. Selbstverständlich gehört dazu eine objektive und gründliche Information über die Risiken und über die möglichen Unterstützungen für Eltern mit einem behinderten Kind.
Da hast du jetzt tatsächlich sehr vereinfacht. Denn oft - nicht immer - ist es sehr wohl möglich, den Schweregrad einer fötalen Schädigung festzustellen. Und die Frage ist nicht in erster Linie nach der "Wertigkeit" des mehr oder weniger geschädigten Fötus, sondern nach der zu erwartenden Lebensqualität des künftigen Kindes bzw. seiner Eltern und Famnilie und deren Tragfähigkeit.
Ich halte rein gar nichts davon und finde es moralisch auch nicht vertretbar. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung.
Du musst aber bedenken, dass schon ein einfacher Ultraschall zu Pränataldiagnostik zählt. Und zu wissen, ob das Ungeborene behindert ist, bedeutet ja nicht, dass die Eltern deswegen abtreiben. Es kann helfen, sich auf die Geburt, Nachsorge und eventuelle Therapie vorzubereiten und gibt den Eltern genügend Zeit, sich zu informieren, um ihrem Kind ein optimales Umfeld zu liefern.
In begründeten Fällen finde ich das eine gute Sache, doch alle Frauen grundsätzlich den Tests zu unterziehen halte ich für fragwürdig. Mittlerweile weiss man, dass viele Kinder trotz schlechter Vorhersage völlig gesund zur Welt kommen. das ist ein weites Feld und sprengt den Rahmen von gf, ehrlich gesagt macht mich das oft ziemlich sauer, wie man Frauen zu dies Tests drängt.
Die Frage die dabei aufkommt ist, was fängt man mit dem Ergebnis an?
Gibt es für mich minderwertiges Leben, möchte ich ein Entscheidung darüber treffen? Oder möchte ich mir nur sicher sein,das alles in Ordnung ist?
Die Problematik liegt darin, das mit den Untersuchungen ein gewisses (nicht geringes) Verletzungsrisiko für Mutter und Kind verbunden ist. Ganz abgesehen von Fehldiagnosen!
Bei der Chroniozottenbiopsie ist die Abgangsrate 5%-8% Prozent. Bei der Amniozynthese liegt sie zwischen 0,5 %-1% Verletzungen des Fötus die nicht in einer Fehlgeburt enden, nicht mitgerechnet. Die größten Gefahren sind Abtreibungen aufgrund falscher Ergebnisse (Ungenauigkeit Trippletest!) und psychisch furchtbar belastender Schwangerschaften. Aufgrund des Stresses ist die Wahrscheinlichkeit an einer Postpartalen Depression zu erkranken erhöht. Eine Schulfreundin meiner Schwester hatte mal einen Negativen Bescheid, das Kind sollte angeblich behindert sein.Nach vielen Gesprächen und Überlegungen (sie hatte jahrelang vergebl.versucht schwanger zu werden) entschieden sie sich trotz allem und gegen die bedenken des Arztes für das Kind. Es wurde gesund geboren!Ich glaube dem ist nicht hinzuzufügen.
Für mich ist Pränataldiagnostik daher ethisch nicht zu vertreten!
Zur Beurteilung der Chorionzottenbiopsie müsste beigefügt werden, dass das Fehlgeburtsrisiko in diesem Stadium auch ohne diesen Eingriff bei 2,5-4% liegt.
Es geht nicht um "minderwertiges Leben", sondern darum, ob die betroffene Frau/das betroffene Paar tragfähig genug ist, ein mehr oder weniger stark behindertes Kind anzunehmen und die damit verbundene lebenslange Belastung psychisch und körperlich zu tragen.
Es geht sehr wohl um Leben !!
Bereits jetzt sind wir in Europa so weit das ein Frau gar nicht mehr die freie Wahl hat ein Behindertes Kind auszutragen. Da Die Abtreibung selbst bei gesunden Kindern nicht tragischer als eine Blinddarm Operation angepriesen wird ,das Kind das getötet wird ob gesund oder ungesund hatt Ofiziell keine Rechte ,Keine Schmerzen und keine Verteidiger.Und darf nicht Thematisiert werden.
Geschweige denn ein Behindertes Kind .
Werden kommende Generationen die diese abscheuliche Barbarei hoffendlich überwinden werden , sich dann auch fragen :Wie konnte so etwas geschehen
warum haben alle geschwiegen? Wie konnte eine "Aufgeklärte" Gesellschaft so weit kommen und auf diese Lügen Propaganda der AbtreibungsIndustrie ausitzen??
-- Die große Mehrheit aller Kinder wird völlig gesund geboren. Trotzdem ist es ganz normal, dass die werdenden Eltern sich vom Moment der Feststellung der Schwangerschaft an Gedanken um die Gesundheit Ihres Kindes machen.
-- Der Begriff Pränataldiagnostik kennzeichnet medizinische Untersuchungen während einer Schwangerschaft, mit denen sich eine mögliche Schädigung oder Erkrankung des ungeborenen Kindes erkennen lässt
-- Meiner Meinung nach hat ethisch gesehen Pränataldiagnostik h nicht unbedingt was mit "Abtreibung ja oder nein" zu tun. Durch diese Diagnostik kann durch komplizierte Operationen, im Mutterleib, auch das Leben des Kindes gerettet werden.
-- Auch ein schwerer genetischen Defekt kann diagnostiziert oder ausgeschlossen werden.
-- Ich finde es ethisch korrekt, denn die Eltern sollten ohne Ängste und Verzweiflung das RECHT auf Gewissheit erhalten dürfen, Es gibt viele schreckliche Schicksale, die man immer erst nachempfinden kann, wenn man selbst je in einer ähnlichen Situation war oder ist.
-- Die Entscheidung über das zuwerdende Leben, ja oder nein, muss dann von den Eltern selbst entschieden werden, die man sich sicherlich nicht leicht macht.
-- Wie auch die Entscheidungen ausfallen wird, keiner hat das RECHT mit Verurteilungen aufzuwarten, denn Lebensumstände, schon ein behindertes Kind.....und vieles mehr beeinflussen jede Entscheidung in dieser Hunsicht.
Ich finde es ethisch korrekt, denn die Eltern sollten ohne Ängste und Verzweiflung das RECHT auf Gewissheit erhalten dürfen, Es gibt viele schreckliche Schicksale, die man immer erst nachempfinden kann, wenn man selbst je in einer ähnlichen Situation war oder ist.
Wenn die Ergebnisse denn tatsächlich sicher wären, könnte ich Dir ja noch zustimmen. Aber sie sagen höchstens etwas über "ja oder nein" aus - und nicht über die Schwere der Krankheit. Also haben die Eltern auch keine Gewißheit - und sind im Grunde genommen genauso schlau wie vorher. Leider klären die Ärzte da zu wenig auf - so daß die Eltern fast gar nicht verantwortlich sind, wenn sie eine Entscheidung aus Unwissenheit treffen (müssen).
Aber weisst du, es gibt so speIzelle Ultaschallbilder, die ins Detail gehen, und auch andere Methoden, da können treffende Aussagen von den Ärzten gemacht werden. Ich bin in meinem Umkreis einige male mit dieser Problematik konfrontiert worden!!! Sicherlich gebe ich dir RECHT, es wird nicht alles diagnostiziert werden können, aber wissenschaftlich haben wir doch schon viel erreicht...........
Krankheiten zu vermeiden ist aber etwas anderes, als bewußt etwas lebendiges (in welcher Form auch immer) dem Tod zu übereignen. Das geht jetzt nicht über die Frage, wann das Leben beginnt - sondern eine Entscheidung über einen Abbruch der Schwangerschaft ist nun mal eine Entscheidung über Wertigkeit des Lebens.
Es mag durchaus Gründe geben, so eine Entscheidung zu treffen - aber wenn man z.B. feststellt, daß das Kind eine Krankheit haben wird, so kann keiner der Ärzte vor Geburt (bzw. in diesem Stadium des Wachstums) beurteilen, wie schwer diese ausgeprägt sein wird. Es kann also von "leichter Auffälligkeit" bis hin zu "lebensunfähig" sein. Und einem werdenden Kind das Leben zu verweigern, weil es vielleicht "anders aussieht" als andere (wobei mir klar ist, daß das jetzt sehr vereinfacht ist), halte ich doch für äußerst fragwürdig.