Was haltet ihr vom Kommunismus und warum?

6 Antworten

Meine Haltung zum Kommunismus

Ich lehne den Kommunismus als Gesamtkonzept bzw. -ideologie abwägend ab und denke, dass er eine Bedrohung für unser Land, unsere Lebensweise, etc. darstellt.

Wenn man beabsichtigt einfach mal alles, was mit Kommunismus in irgendeiner Weise zu tun hat, in einen Topf wirft, dann kommt man immer hier aus: Stalin, Karl Marx, Proletariat, Revolution, UdSSR, etc.

a) Der Kommunismus ist eine Ideologie, die für gewöhnlich im linksextremen Spektrum zu verorten ist. Kommunisten sind extrem - ebenso, wie Nazis oder Islamisten extrem sind. Jeder auf seine eigene Art und Weise - doch sie haben der ursprünglichen Definition zufolge gemeinsam, dass sie a) radikal sind, also bspw. das vorherschende System grundlegend abschaffen wollen und b) dass sie für ihre radikalen Ziele Gewalt anwenden.

Jemand, der bspw. unsere Staatsform im Kern ablehnt und das System fundamental umkrempeln möchte, ist radikal. Das ist Stufe Nr. 1. Darüber hinaus kann man auch extremistisch sein, was bedeutet, dass man zum Erreichen der radikalen Ziele / Umsetzung der radikalen Ideologie Gewalt gegen Andere ausübt bzw. anwendet.

b) Die meisten Kommunisten sind grundlegend realitätsfern. Aspekte wie "eine Welt ohne Grenzen", "LGBTQI+", "Sozialstaat für alle", also allgemein diese Gutmenschlichkeit, haben absolut nichts mit der Realität zu tun. Es handelt sich hier nicht einfach nur um Menschen, die links der Mitte eingestellt sind - denn das ist eine legitime Ansicht, sage ich als Rechter. Kommunisten sind extrem weit links der Mitte.

c) Kommunisten stellen Forderungen wie die einer "völlig klassenlosen Gesellschaft" und eine grundlegenden Verstaatlichung jeglicher wirtschaftlicher Elemente, was im Kern nicht funktioniert. Ich kenne mich genug mit Wirtschaft aus, um dies zu beurteilen - und dazu kommt auch noch, dass es mehrere realkommunistische Systeme gab, die in dieser Weise nicht funktioniert haben. Eine komplett staatlich organisierte Wirtschaft funktioniert nicht und ist schlichtweg keine Wirtschaft, sondern ein Handlanger der Herrschenden. Auch grundlegende Prinzipien wie das Leistungsprinzip oder das Prinzip vom Privatbesitz sind keine, die der Kommunismus annähernd unterstützt. Eine kommunistische Gesellschaft ist nicht fähig, zu überleben.

Ich ordne mich selber nicht explizit als wirtschaftsliberal ein - ich bin Unterstützer einer stark sozial geprägten Marktwirtschaft. Hierzu gehört für mich aber ein starker Staat, der nur dann eingreift, wenn nötig. Aber wenn, dann auch wirklich hart. Monopole, multinationale Großkonzerne, etc. müssen begrenzt werden wenn nötig - während man kleinen und mittelständischen Unternehmen und der nationalen Wirtschaft angemessene Spielräume lassen sollte - ohne viel Bürokratie, übermäßige Steuern, etc. Vom Kommunismus halte ich insgesamt nahezu gar nichts, aber dem Sozialismus kann ich schon mehr abgewinnen. Eine freie Marktwirtschaft ist für mich keine Option - ein planwirtschaftliches System allerdings auch nicht. Also lasst uns einen angemessenen Mittelweg finden - ein soziale Marktwirtschaft, die nicht nur so heißt, sondern Wirtschaftskraft so schafft, dass Leistung, Fleiß und Disziplin belohnt werden, während Andere trotzdem für angemessene Löhne arbeiten können.

Der Kommunismus ist eine Ideologie, die a) realitätsfern ist und b) zum Scheitern verurteilt ist. Es gab schon mehrere kommunistische Systeme und sie sind alle gescheitert. Diese Ideologie ist eine Illusion, die niemals erreicht werden kann. Die Menschen haben das Leistungsprinzip und diese Gedanken so stark verinnerlicht, sodass Kommunismus nur mit Gewalt und Unterdrückung durchgesetzt werden kann. Und das wollen wir doch alle nicht. Oder?

Nur, weil der Kommunismus (meiner Meinung nach) insgesamt eher schlecht als gut ist, heißt es ja nicht automatisch, dass der Kapitalismus "das perfekte Konzept" ist. Ich halte nichts vom Kommunismus, aber ich habe auch eine gesunde Distanz zum angelsächsischen Kapitalismus, explizit nach Smith.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Unbegrenztes Interesse an nationaler und weltweiter Politik

Einigen Aspekten widerspreche ich grundsätzlich. Beispielsweise die Forderung nach offenen bzw. KEINEN Grenzen auf der Welt, einfach weil dies zu Chaos und massiven Umstellungen von ärmeren zu wohlhabenderen Regionen auf der Erde führen würde. Auch die Idee, dass jeder exakt gleich viel verdienen soll, halte ich unter Betrachtung des Leistungsprinzips und auch der Frage, welche Berufe/Tätigkeiten vital für die Gesellschaft sind, für schwachsinnig. Hinzu kommt die Forderung, dass Eigentum komplett abgeschafft wird, also alles jedem gehört.

Marx hatte aber schon Recht mit der Ausbeutung von Arbeitern durch die Firmenbosse und eine gesellschaftliche Elite. So strikt wie im Kommunismus sollten wir zwar nicht vorgehen, vor allem da mehrere Punkte schlichtweg unrealisierbar sind, aber wir sollten dennoch eine sozioökonomische Klassengesellschaft vermeiden und für mehr Gerechtigkeit zugunsten der kleinen Leute sorgen.

Woher ich das weiß:Recherche

Eine gerechtere Gesellschaftsordnung wünsche ich mir sehr. Kommunismus ist leider bisher an der Machtgier einzelner gescheitert. Genauso wie Kapitalismus. Die Ideen des Kommunismus haben durchaus Potenzial . Wichtig ist, sie vor Machtgier zu schützen. Zeit für neue Gesellschaftskonzepte!

Es ist die Idee einer wirklich gerechten und sozialen Gesellschaftsordnung, in der jeder sich bestmöglich entsprechend seinen Fähigkeiten zum Nutzen der Gesellschaft einbringen und jeder bekommt, was er braucht und möchte.

In der Praxis kann das aber nicht funktionieren, denn wir Menschen sind erfolgsorientiert. Wer mehr leistet, erwarten auch eine höhere Belohnung.

Jeder Versuch, sich so einer Gesellschaftsordnung anzunähern, ist daher gründlich gescheitert. Es endete letztendlich in einer Diktatur.

Kommunismus ist eine schöne Illusion, die an der Realität scheitert.

Es ist nur eine Theorie, welche gerne geglaubt wird, aber nicht praktisch funktioniert.

Soll man lieber fallen lassen, weil bringt nichts, außer Elend und Krieg.