Was, ganz konkret, müssen Hunde Haltende tun, damit ihre Hunde nicht auf Passanten zulaufen und diese beschnüffeln oder anknurren?

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Hi,

Schwierig ein Königsweg gibt es da nicht 😅 nach meiner Meinung fängt das schon vor dem Kauf des Hundes an , schon die Rassewahl entscheidet mit wie ein Hund auf Reize von aussen reagiert. Als vergleich unseren Podenco musste ich nicht wirklich beibringen andere Menschen in Ruhe zu lassen, er ist rassebedingt schon reservierter als zb ein Labrador. Auch hätte er als Jagdhund zb eine andere Motivation zu Menschen zu gehen als zb ein Border Collie der unter Umständen auch auf die Idee kommt Spaziergänger zusammenzuhüten.😅

Auch entscheidet die eigene Psyche mit wie der Hund reagieren wird, denn Hunde sind etwas der Spiegel ihrer Halter. Mir sind mittlerweile Menschen völlig Hupe, ich kann die wenn ich will völlig ausblenden, das hilft auch mein Hund meine Motivation zu lesen das ich weiter mein Weg verfolge und nicht zum Menschen will. Das war nicht immer so, wurde mal überfallen und da war es mir lange Zeit nicht egal wer von hinten angelaufen kommt, da mir die Personen immer gruselig waren hat mein ersthund diese auch immer verbellt, er hat gedacht das ich in denen eine Bedrohung sehe und habe aus Angst meine Führung abgegeben, denn ab da war ich mir selber nicht mehr sicher ob ich den Weg laufen will.

Und dazu kommen unzählige andere Faktoren, wie die Summe der Erfahrungen des Hundes und vor allem seiner Erfolge, denn rennt er zu anderen und die streicheln ihn, freuen sich (ein Hund erkennt ein lächeln) und geben ihn Aufmerksamkeit so hat er ein Erfolg und den will er natürlich wiederholen.

Auch die Durchsetzungskraft des Halters entscheidet, ein guter hundeführer hat sein Hund so erzogen das er gar nicht vom Halter weg will der ihm Schutz, Ressourcen und Wärme gibt. Durch andauerndes, stoisches wieder zurück holen des noch jungen Welpen und belohnen das er zu ein kommt und bleibt erreicht man meiner Meinung nach am besten das der Hund bei ein bleiben soll.

Dazu gehört aber auch regelmäßiger Kontakt zu Menschen, gesellige Hundehalter können dieses Problemchen leichter lösen weil der Hund öfter üben, lernen und das Gelernte verfestigen kann.

Meine Überzeugung ist halt das es besser ist das der Hund lernt das es Sinn macht beim Menschen zu bleiben anstatt einzelne Tabus beizubringen.

Den Hund erziehen oder an der Leine lassen ... ich persönlich bevorzuge beides. Keiner darf sich durch einen Hund belästigt fühlen. Heißt mein Hund hat beim Gassi gehen 8m Flexileine und wenn jemand entgegen kommt reicht ein "zurück" und er steht bei Fuß neben mir. Wenn der Passant trotzdem Angst hat, gehe ich auch gerne ins Feld 🤷‍♀️ der Hund hat den Passanten auch nicht zu fixieren- anknurren ist ein absolutes NoGo. Nicht, dass es nicht passieren kann - meiner hat als junghund auch schon mal einen Kinderwagen aus der Entfernung angeknurrt - extrem peinlich für mich - aber das kannte er noch nicht und ich habe sofort festgestellt, dass man das üben muss. Lässt sich durch etwas Feinfühligkeit auch wunderbar beheben. Heißt man sollte als Hundehalter auch über seinen Hund bescheid wissen, um solche Unsicherheiten aus der Welt zu schaffen- die meisten Hunde knurren aus Unsicherheit, nicht weil sie jemanden gleich an die Gurgel wollen.

Die einfache Antwort: Leine.

Was das Training angeht damit der Hund Passanten ignoriert, wieder eine etwas andere Geschichte. Da musst du von Anfang an konsequent sein, auch mit dir selbst und anderen Menschen. Das habe ich mit meinen beiden von Anfang an geübt. Wir sind an vielen Passanten vorbei gelaufen, dabei lasse ich zwar zu dass der Hund schaut, denn schauen tut nicht weh, lasse ihn aber auf keinen Fall zu anderen Passanten. Sie bekommen von Fremden auch keine Leckerlis damit sie gar nicht erst meinen zu fremden Leuten laufen zu müssen. Gelobt wird Blick Kontakt zu mir, wenn wir an Passanten vorbei laufen. Heißt die umorientierung zu mir wird gelobt. Auch wenn ich stehen bleibe und mit jemandem Reden sollte, muss mein Hund neben mir oder hinter mir bleiben. Nein das hat nichts mit "Weil ich der Boss bin" zu tun. Das ist Quatsch. Aber das geht darum dass ich kein wandelnder Streichelzoo bin. Wenn jemand meine Hunde streicheln möchte, und ich es erlaube, löse ich diese "Grenze" durch ein Signal auf und mein Hund darf den Passanten beschnüffeln.

Heißt kurz gesagt: Kontakt zu fremden nur nach Freigabe. Solange keine Freigabe - sind jegliche Fußgänger oder Rad Fahrer total uninteressant.

Heißt du macht Passanten einfach uninteressant. Da darfst du kein großes Ding drum machen, wenn du da ein riesen Ding draus macht, bewirkst du das Gegenteil. Denn andere Menschen sollen ja das Langweiligste und uninteressanteste der Welt sein für deinen Hund.

Das ganze dauert natürlich seine Zeit. Das geht nicht mal kurz in einer Woche oder so. Du musst deinen Hund aber auch wie gesagt an der Leine halten. Die Leine hilft dir auch, sollte der Hund meinen einfach auf einen Menschen zu laufen zu müssen. Wenn er auf Signale nicht mehr hören musst du diese halt fest halten und den Hund notgedrungen zu dir zurück ziehen. Im besten Fall führst du deinen Hund aber immer auf der anderen Seite, bzw so dass du zwischen Hund und Fußgänger/Rad Fahrer stehst. Dadurch kannst du ihn auch einfach Körperlich nochmal "begrenzen".

Ich hoffe dies konnte dir ein bisschen weiter helfen. Ist so per Internet nicht all zu leicht zu erklären für mich, aber es ist leichter als es sich anhört. Dauer aber wie gesagt seine Zeit. Mein Senior läuft so an jedem Menschen vorbei ohne diesen auch nur mit dem Hintern anzugucken. Mein Jüngster schaut noch gerne aber auch er hält mittlerweile meist von sich aus Abstand. Allerdings würde mein jüngster Hund sicher knurren bzw schnappen wenn ein Mensch ihn einfach anfassen würde...er hat vor den aller meisten Menschen eine riesen Angst, trotz Neugier und ich traue den Menschen in Städten nicht mehr. Die meinen wirklich man sei ein wandelnder Streichelzoo. Daher trägt er im Gegensatz zu meinem Senior, einen Maulkorb wenn wir in der Stadt unterwegs sein sollten.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe 2 "Problem" Hunde aus dem Tierschutz

Den Hund an einer kurzen Führleine von maximal 1,50 m anleinen und ihn wenn einem Passanten entgegenkommen auf die abgewandte Seite nehmen. An Engstellen die Leine kürzer nehmen.

Meine war so gut Erzogen, das Sie, bis auf Menschenmengen in den Einkaufszentren (da habe Ich Sie an die Leine genommen), ohne Angeleint zu sein, rum gelaufen ist.

Sie hatte nur dann am Menschen Geschnüffelt, wenn Sie von diesem Menschen Angelockt wurde, ansonsten ist meine Gemütlich an Menschen Vorbei getrapselt, ohne Interesse zu zeigen.

Sie hatte auch bei den beiden 7 und 9 Jahre alten Nachbarsmädels, dafür Gesorgt, das Sie die Angst vor Hunden Verloren haben, und dann Regelmäßig gefragt hatten, ob Sie mit meiner Dicken Raus dürfen.

Wenn ein Hund vernünftig Erzogen ist braucht man keine Angst haben.

Und erst recht nicht, wenn der Hund nur "Schnüffeln" will, denn Vieles nehmen Hunde per Nase wahr.

Und da gehört das Schnüffeln mit dazu.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung