Was für Menschen sind geistlich arm?

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"Geistlich arm" heißt, dass Menschen sich quasi mit "leerem Geist" auf Gott einlassen sollen, also ohne ihre persönlichen Wünsche, Forderungen und Vorstellungen. Stattdessen sollen sie sich ganz auf Gott und sein Wort verlassen, um zu innerem Frieden, zum "Himmelreich", zu finden.

Mit geistiger Leere oder gar Dummheit, wie dieses Bibelwort oft missverstanden wird, hat das nicht das Geringste zu tun.


Frageeeeeen 
Beitragsersteller
 29.05.2012, 16:12

Also könnte man auch sagen, dass einen Nonne geistlich arm ist,.. oder?

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geistlich arm sind ja solche, die eher wenig mit Geistlichen und geistlichen Inhalt zu tun haben...:-)

Wenn Du die geistig armen meinst, dann verstehst Du das nicht richtig. Es handelt sich bei dieser Bibelstelle eher darum, dass es Menschen gibt, die auf Grund Ihrer geistigen Einstellung nicht offen sind für die Worte Jesus, die anderen waren nicht dumm, sondern offen, die, die das Wort Jesus ablehnten waren auch nicht schlau, sondern voreingenommen und engstirnig...


Oberschnitt  30.05.2012, 07:45

Du verstehst es m.E. nicht richtig. Geistige Armut hat nichts mit Verschlossenheit zu tun. Etliche Kommentare oben erklären geistige Armut gut, eben dass wir Gott nichts anderes bringen können als uns selbst.

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riara  30.05.2012, 08:05
@Oberschnitt

Dann orientiere Dich an dem, was Dir richtig erscheint, meine Meinung kannst Du doch ignorieren...

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hm, irgendwo steht dann ja auch: glücklich sind die Trauernden, da sie getröstet werden....

ich habe mich sehr lange gefragt, warum gerade ein Trauernder glücklich sein sollte?

und wird wahllos jeder der trauert von Gott getröstet werden?

Mein Antwort darauf wäre: Nein, nicht jeder der trauert wird getröstet werden von Gott (ein krasses Beispiel will ich mal geben: Ein boeser Kriegherr hat vielleicht auch getrauert, weil der nachher auch den Krieg verloren hat .....).).

Ich verstehe das eher so: Trauernde werden getröstet, wenn sie Gott um Hilfe bitten und wenn sie ihn als Retter anerkennen.

Somit verstehe ich Deinen Text auch so: Menschen, die erkennen, dass ihre eigene geistige Weisheit sehr klein ist und sich somit bittend und fragend an Gott wenden, die werden glücklich sein, weil Gott ihnen helfen wird etwas zu verstehen.

Jesus sagte ja auch irgendwo mal: Ein gesunder braucht keinen Arzt.

Also, ich verstehe das so: Wie müssen uns selber eingestehen, dass wir Gott brauchen und uns an ihn wenden.

Das wird sehr unterschiedlich ausgelegt.
Ich mag diese hier..

Wenn mich nun einer fragt, was denn ein armer Mensch sei, der nichts will, so antworte ich und spreche so. Solange der Mensch das hat, was in seinem Willen ist, und solange sein Wille ist, den allerliebsten Willen Gottes zu erfüllen, der Mensch hat nicht die Armut, von der wir sprechen wollen, denn dieser Mensch hat einen Willen, mit dem er dem Willen Gottes genug tun will, und das ist nicht das rechte. Denn will der Mensch wirklich arm sein, so soll er seines geschaffenen Willens so entledigt sein, wie er war als er nicht war. Und ich sage euch bei der ewigen Wahrheit, solange ihr den Willen habt, den Willen Gottes zu erfüllen und irgend nach der Ewigkeit und nach Gott begehret, so lange seid ihr [105] nicht richtig arm; denn das ist ein armer Mensch, der nichts will und nichts erkennt und nichts begehrt. Meister Eckhart

In dieser Lesart soll der Mensch nichts wollen.
Und zwar recht radikal "nichts wollen". Indem er wird, wie er war, als er nicht war.
Er soll noch nicht einmal wollen, den Willen Gottes zu erfüllen, wenn er kein Esel sein will.

Dazu muss mensch allerdings erst einmal hinterfragen und denken können ..
kurzum, bewusst werden ;-))

http://www.zeno.org/Philosophie/M/Meister+Eckhart/Predigten,+Traktate,+Spr%C3%BCche/Predigten/16.+Von+der+Armut

Es heißt "Selig die Armen im Geiste". Von "geistlich" ist nicht die Rede, das wäre dann eher die Folge von der geistigen Armut.

Gemeint sind jene, die sich ihrer geistigen Armut und Hilfsbedürftigkeit bewusst sind und sich demütig vor Gott beugen. Sie erwarten nichts von sich selbst, aber alles von Gott. Die größten Heiligen der Kirchengeschichte hatten diese Haltung und deshalb konnte Gott ganz durch sie wirken.