Was für Dinge fand Aristoteles zum totlachen?

2 Antworten

Der Stagyrit war nicht für seinen Humor bekannt. Der einzige Witz, den ich von ihm je gelesen habe, kommt in der Metaphysik vor, wo er sich darüber verbreitet, was ein Defekt ist, nämlich der Verlust eines Teiles, der nicht nachwachsen kann. Er schließt diesen Abschnitt mit der Bemerkung:

 διὰ τοῦτο οἱ φαλακροὶ οὐ κολοβοί.
dià toũto hoi phalakroì ou koloboí
Daraus folgt: Kahlheit ist kein Defekt.
(wörtl.: die Kahlen sind keine Verstümmelten)

Der Witz daran ist: Es wird allgemein angenommen, daß ihm selbst die Haare fehlten. Man muß also zugeben, daß Humor wirklich nicht seine Stärke war. Seine Witze ha­ben mehr Bart als er Haare. ☺

Nach Aristoteles ist das Lachen eine spezifische Eigenschaft des Menschseins, die anderen Lebewesen fremd ist. Er erkennt auch an, dass maßvolles und nicht übertriebenes Lachen, das durch einen heiteren Witz ausgelöst wird, zur Erholung von Geist und Seele beiträgt. Diese Ansicht steht im Gegensatz zu der seines Lehrers Platon, der dem Lachen nichts Positives abgewinnen konnte. Platon glaubte, dass Lachen leicht zu schlechten Handlungen verführen könne und es daher besser sei, sich möglichst davon zu enthalten. Aber sicherlich empfahl Aristoteles als der Lehrer der Weisheit des Maßes nichts, was sich zum Totlachen eignen würde. Denn dies wäre seiner Natur und Philosophie total fremd gewesen.