Was meint Aristoteles damit? ( bitte antworten wenn ihr es wisst?
Hallo , könnte mir jemand noch einmal den Vergleich vom gelungenen Kunstwerkes in eigenen Worten wiedergeben Un mir erklären ?
BIN WIRKLICH ECHT VERZWEIFELT
anhand dieses Textes;
So meidet also jeder Sachkundige das Übermaß und das zuwenig und sucht nach dem Mittleren und dieses wählt er , allerdings nicht das rein quantitativ Mittlere , sondern das Mittlere in der Beziehung auf uns. Wenn also jede ,,Kunst`` ihr Werk zur Vollendung dadurch bringt , dass sie auf das Mittlere blickt und ihr Werk diesem annähert - man pflegt dabei dem Anblick vollendeter Kunstwerke zu urteilen :,, Hier ist nicht wegzunehmen und nichts hinzuzufügen``, erkennt also an , dass ein Zuviel und ein Zuwenig die Harmonie zerstört , die richtige Mitte sie dagegen erhält -, wenn also die bedeutenden Künstler bei ihrem Schaffen auf dieses Ausgewogene blicken , die sittliche Tüchtigkeit aber, hierin der Natur vergleichbar , genauer und besser waltet als jede Kunst , dann müssen wir schließen : Sittliche Tüchtigkeit zielt wesenhaft auf jenes Mittlere ab. Ich meine natürlich die Tüchtigkeit des Charakters.
1 Antwort
Offenbar geht es um Aristoteles, Nikomachische Ethik 2, 5, 1106 b. Aristoteles entwickelt zur Bestimmung, was Tugend/Vortrefflichkeit/Tüchtigkeit (das griechische Wort ἀϱετή [arete] bedeutet der Wortherkunft nach - ἄϱιστος [aristos] = „bester“ ist als Superlativ eine Steigerung von ἀγαϑός [agathos] = „gut“ - etwas wie „Bestheit“ bzw. ein „hervorragendes Gutsein“) in der Ethik der Art nach ist, den Gedanken einer richtigen Mitte. Diese ist in der Ethik etwas Mittleres in Bezug auf eine Person, wobei es ein Mehr und ein Weniger und dabei ein Zuviel und Zuwenig gibt.
Wiedergabe in eigenen Worten
Wer sich auf einem Gebiet auskennt und Fachwissen dazu hat, vermeidet das Zuviel und das Zuwenig und strebt nach dem Mittleren. Dabei wird nicht einfach das quantitativ genau Mittlere gewählt, sondern das Mittlere in Bezug auf die Person selbst.
Wenn jede Kunstfertigkeit ihr Werk durch eine Ausrichtung auf das Mittlere und eine möglichst große Annäherung daran vollendet (bei gut ausgeführten Werken ist ein Urteil üblich, es könne weder etwas davon weggenommen noch etwas hinzugefügt werden, was die Überzeugung enthält, dass ein Zuviel und ein Zuwenig die gute Beschaffenheit des Werkes zerstören, die Mitte sie bewahrt) und die guten Künstler so vorgehen, ergibt sich in einer Schlussfolgerung, da Vortrefflichkeit wie auch die Natur genauer und besser als Kunstfertigkeit ist: Vortrefflichkeit hat ihrem Wesen nach das Mittlere in Bezug auf die Person selbst als Ziel. Mit Vortrefflichkeit ist in diesem Zusammenhang Charaktertugend gemeint. Denn sie bezieht sich auf Leidenschaften und Handlungen und dabei gibt es ein Zuviel, ein Zuwenig und das Mittlere.
Erklärung
Aristoteles verwendet einen Vergleich von Charaktertugend und einem gelungenen Kunstwerk (das griechische Wort τέχνη [techne] bedeutet sowohl „Kunst(fertigkeit)“als auch „Technik). Er verdeutlicht so ein Merkmal der Charaktertugend. Die Entsprechung von Charaktertugend und Kunstfertigkeit stützt sich auf die Gemeinsamkeit, Tugend/Vortrefflichkeit/Tüchtigkeit (griechisch: ἀϱετή [arete]) zu sein und das Gute als Ziel des Strebens zu haben.
Die (richtige) Mitte liegt zwischen zwei Extremen, einem des Zuviel (Übermaß/Übertreibung) und einem des Zuwenig (Mangel/Zurückbleiben).
Bei einem Kunstwerk wird das Werk schlecht, wenn ein Übermaß oder ein Mangel (es fehlt etwas an dem, was erforderlich ist) entsteht. Richtig ist eine Ausrichtung auf eine angemessene Mitte. Bei einem gelungenen (vollendeten) Kunstwerk kann nichts weggenommen oder hinzugefügt werden, ohne seine gute Qualität (Beschaffenheit) zu zerstören. Das Ganze wird beeinträchtigt, das Verhältnis ist nicht mehr ausgewogen, die Dinge passen nicht gut zusammen. Die beiden Extreme ergeben also eine Zerstörung des Guten, die richtige Mitte bewahrt das Gute.
Ethische Tugend/Charaktertugend/Vortrefflichkeit des Charakters/sittliche Tüchtigkeit hat auch eine Mitte in Bezug auf die Person selbst als Ziel. Dies ist ein Merkmal, das ethische Tugend/Charaktertugend/Vortrefflichkeit des Charakters/sittliche Tüchtigkeit dem Wesen nach hat. Ethische Tugend/Charaktertugend/Vortrefflichkeit des Charakters/sittliche Tüchtigkeit ist eine feste innere Haltung/Einstellung und bezieht sich auf Leidenschaften und Handlungen. Dabei gibt es zwei Extreme, eines des Zuviel (Übermaß/Übertreibung) und eines des Zuwenig (Mangel/Zurückbleiben), und das Mittlere. Das Mittlere ist nicht einfach immer quantitativ genau in der Mitte (gleicher Abstand zu den Extremen), sondern auf die Person bezogen und das Angemessene in einer Lage. Die richtige Mitte ist hinsichtlich des Guten das Beste (Optimum).
Beispielsweise sind bei dem Umgang mit dem, das Angst und Schrecken erzeugen kann, die Extreme, die falsch sind, Feigkeit (zuwenig Mut/Zuversicht) und Tollkühnheit (zuviel Mut/Zuversicht). Die richtige Mitte ist die Tapferkeit.
könntest du mir vielleicht noch etwas beantworten ?
Wenn ich genug Wissen dazu habe, kann ich eine Antwort versuchen.
danke , die frage ist :
Aristoteles schreibt , die Tugenden als Ganze ( sittliche Werthaftigkeit ) seien ,,eine feste , auf Entscheidung hin geordnete Haltung´´ Wie erwirbt man diese Haltung?
Hilfestellung:
Ausschnitt aus dem Buch II , Kapitel 6-7 Seite 44-46 Nikomachische Ethik
(........) So ist also eine sittliche Werthaftigkeit eine feste, auf entscheidung hin geordnete Haltung ; sie liegt in jener Mitte , die die Mitte in Bezug auf uns ist , jener Mitte , die durch den richtigen Plan festgelegt ist , d.h durch jenen , mit dessen Hilfe der Einsichtige ( die Mitte ) festlegen würde. Sie ist Mitte zwischen den beiden falschen Weisen , die durch Übermaß und Unzulänglichkeit charakterisiert sind. (...) Indes kann unsere Theorie der Mitte nicht auf jedes Handeln und auf alle irrationalen Regungen angewendet werden , denn letztere schließen bisweile schon in ihrem bloßen Name das Negative.... usw
Also das wäre jetzt ein Ausschnitt auf den vorliegenden Text , den ich jetzt hätte und wobei ich denke, dass er relevant für die Lösung der Aufgabe ist.
Die ethische Tugend/Charaktertugend/Vortrefflichkeit des Charakters/sittliche Tüchtigkeit/ sittliche Werthaftigkeit wird durch Gewohnheit (Einübung/Gewöhnung) erworben (Aristoteles, Nikomachische Ethik 2, 1). Jemand bekommt sie nach vorausgegangenen Handlungen. Durch oft ausgeübtes Verhalten wird sie erreicht.
OMGG DANKEEEE