Was fressen Wildpferde?

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Ursprünglich sind Pferde Steppentiere, das Gras in der Steppe ist wenig energiereich und Gras ist ja nun nicht gleich Gras. In Bayern z. B. gibt es (der Kühe wegen) ziemlich eiweißhaltiges Gras. Auch, wenn der geneigte Stallbesitzer für Pferde geeignetere Grassorten aussät, ist allein schon durch alles, was im Boden ist, das Gras doch eher gehaltvoll.

Dazu sind Pferde in der Natur ständig in Bewegung. Die ca.16 - 18h/Tag, die sie fressen, bewegen sie sich stetig fort. Wasser ist oft auch nicht gleich vor der Haustür sondern es müssen oft mehrere km zu einer Wasserstelle zurück gelegt werden, etc.

Kann man also schlecht vergleichen mit unseren Pferden, die oft genug ja leider 15 h oder länger in der Box verbringen, unnötigerweise noch KF dazu bekommen und dann noch auf's - energiereiche - Gras gestellt werden. Da kann das durchaus zu viel sein u. ein Pferd kann davon krank werden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Hallo,

Pferde kommen ursprünglich aus kargen Gebieten und haben Gräser, Moos, Knospen etc gefressen. Alles eben recht karg.

In Deutschland gibt es jedoch fette grüne saftige Kuhwiesen, vor allem für leichtfuttrige Pferde ein Problem. Dazu noch industrielles gezuckertes getreidehaltiges Müsli und das Pferd oder vor allem Pony rollt dann. Risiko für Hufrehe ist gegeben.

Deswegen sollten Pferde trotzdem auf die Weide und grasen. Man muss halt schauen, was man für Wiesen hat und beachten was man sonst noch so füttert oder leider von Spaziergängern auch noch gefüttert wird.

Mit freundlichen Grüßen

Hufpfote

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mit Pferden aufgewachsen

pferde brauchen etwa 50 verschiedene nahrungspflanzen, um gesund zu bleiben. nur etwa 10-12 davon sind gräser. der rest sind kräuter

dazu kommt gelegenheitsnahrung wie baumrinde, knospen, baumblätter, baum- und buschfrüchte.

und gras ist nicht gleich gras.

gutes heu ist in jedem fall besser für pferde, als durchschnittliches weidegras. ein paar leute, deren probleme mit der "umwelt" haben und mit "zivilisationskrankheiten", weil man überhaupt nicht in der lage ist, das richtige zu füttern, weil es nirgends wächst, schicken ihre pferde im sommer auf die alp. sie kommen entweder erholt zurück oder gar nicht.

hochgebirgsbewuchs entspricht viel eher der natürlichen nahrung der pferde.

pferde sind zellulosefresser, sehr genügsam, was den energiegehalt der nahrung betrifft.

das "normale" weidegras und die fütterung in den meisten pensionsställen entspricht quasi einem internat, in dem die kinder nur chips und schokolade zu essen bekommen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Die Weiden hier sind eher für Rinder, nicht für Pferde, deswegen muss man da aufpassen. Anweiden muss man die Pferde aus dem Grund, da sie nicht wie in der Wildbahn, mal hier und mal da einen Grasbüschel finden und sich somit selber anweiden, sondern weil hier die Weiden mehr Energie haben und sie eben plötzlich eine große Menge zur verfügung haben.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich reite seit meinem 6.Lebensjahr und habe zwei Pferde

Gras, Kräuter, Baumrinde. Wildpferde sind 16h am Tag damit beschäftigt, ihr Futter zu suchen und als Steppentiere finden sie da oft nichts wirklich nahrhaftes. Sie verfetten also nicht. Und sollte ein Wildpferd z.B. durch Cushing (verursacht durch einen gutartigen Tumor an der Hirnanhangdrüse) eine Hufrehe entwickeln, so wird es durch die Lahmheit schnell zum Opfer seiner Jäger.