Was bedeutet "Reverse" bei einem Subwoofer?

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kommt die membran eines lautsprechers raus, herrscht überdruck, geht sie rein, herrscht unterdruck im raum. der ständige wechsel davon in einer bestimmten frequenz - ist der ton, den man hört.

dummerweise produziert aber ein lautsprechersystem nicht den gesamten frequenzumfang von musik und geräuschen. die hohen töne werden besser von kleinen systemen erzeugt, die mitten von grösseren, und die bässe (in deinem subwoofer) von sehr grossen systemen mit entsprechend grossen membranen.

schwierig wird es nun, dass man deswegen die musik mit einer frequenzweiche aufteilen muss. und leider geht das nicht so einfach, dass ab einer bestimmten frequenz der eine aufhört und der andere knall auf fall anfängt. es sieht vielmehr so aus:

wenn der ton immer tiefer wird, wird der kleine lautsprecher langsam immer leiser. der grosse dagegen wird langsam lauter; und das bedeutet, dass dieser teil der musik plötzlich von beiden produziert wird. damit er nicht lauter als der rest wird, sieht man zu, dass in dieser übergangszone beide gerade immer so laut spielen, dass insgesamt die richtige lautstärke zustandekommt.

frequenzweichen drehen dabei aber leider manchmal die phasen, je nach bauart. das heisst, wo eigentlich bei einem system überdruck sein sollte, ist nun bei einem unterdruck. der ton ist natürlich der gleiche, dh du merkst das nicht.

aber an der stelle, wo nun der grosse und kleine lautsprecher halb so laut gemeinsam spielen kann es passieren, dass nun der eine unterdruck und der andere gleichzeitig überdruck erzeugt. und dann ist der ton nicht normal laut -  sondern weg.

in fertigen lautsprecherboxen ist das aufeinander abgestimmt, da müsstest du dich nicht darum kümmern.

du aber hast einen externen woofer, mit einem eigenen verstärker, und der ist nicht zwangsläufig auf den rest deiner anlage abgestimmt. daher kannst du ihn "umpolen", dh wenn sich im übernahmefrequenzbereich zwischen anlage und woofer grosse lücken ergeben (effekt wie beschrieben) kannst du ihn anders herum laufen lassen (reverse).

eine faustregel gibt es nicht, einfach einmal so herum einmessen, einmal anders herum, und dann prüfen, wie es jeweils klingt. ansonsten hat auch nitarius recht, ggf können effekte wie resonanzen im raum gemildert werden (allerdings ist es einer resonanz im raum egal, ob sie richtigherum oder verkehrtherum angeregt wird, der effekt ist da eher klein)

Es ist etwas schwer zu erklären. Stelle dir Musik als Wellen oder Kurven vor. Die Verschiebung dieser Kurven wird in Grad gemessen, die Phase. Die Lautsprecher spielen in der gleichen Phase, also gleiches Timing. Beim Subwoofer können durch räumliche Begebenheiten (Wände, Möbel, Fenster) diese Wellen verzögert werden, die Ls spielen nicht gleichzeitig mit dem Subwoofer. Sollte so etwas passieren, kann man mit der Verschiebung der Phase dem entgegengewirkt werden. Bei 180 Grad währe das einmal gedreht, die Umkehr (Reverse).