was bedeutet herumstieren?
Ich würde mich herzlich bedanken, wenn ihr mir dieses Wort im Kontext erklären könnt.
vielen Dank im Voraus 😊
5 Antworten
Die Bedeutung von stieren ist für mich: glotzen, starr schauen, gaffen, mit starrem Blick für längere Zeit in eine Richtung sehen. Hier beispielhaft einige Kontexte, in denen mir stieren geläufig ist:
- jemanden/etwas anstieren (trennbares Verb!): a.) Ich fühlte mich unwohl auf meinem Platz im Zugabteil, denn der Mann mir schräg gegenüber stierte mich pausenlos an. (jemanden neugierig fixieren) b.) Es war so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können, er saß regungslos da und stierte die Decke an.(etwas gedankenleer fixieren)
- (in der Gegend) herum stieren: Was ist heute bloß los mit dir? Was stierst du die ganze Zeit in der Gegend herum? (= zwar vielleicht gelegentlich die Blickrichtung wechseln, aber von irgendeinem Gedanken so besessen sein, dass man sich auf nichts anderes konzentrieren kann und einen starren Blick hat)
- vor sich hin stieren: Oft saß er am Fenster und stierte gedankenverloren vor sich hin. (= Er saß zwar am Fenster, schaute auch hinaus, nahm aber das, worauf sein Blick unverändert gerichtet war, gar nicht wirklich wahr, denn in Gedanken befand er sich ganz woanders.)
- stieren auf A: Sein Durst war groß, aber das Bier sah er gar nicht. Er stierte nur noch auf den mächtigen Busen der Kellnerin. ( magisch angezogen / neugierig den Blick nicht von etwas lassen; etwas anstarren)
- stieren in A (hinein/herein/rein): Ich hasse es, wenn unser Nachbar alle Naselang in unseren Garten (rein) stiert, sobald ich mich dort sonne. (neugierig, mit großen Augen)
Freut mich. 🤗! Hauptsache, du zündelst nicht unter meinem Wertesten!🤯
Das österreichische "Herumstieren = Herumstöbern" kenne ich übrigens nicht, aber ich komme auch aus Norddeutschland.
@spanferkel14 ja hab schon seit langem die Antwort bekommen. Danke aber für die Mühe :)
jemand steht an dem Schrank und stiert darin rum
Gewöhnlich bedeutet stieren soviel wie ‘starr in eine Richtung blicken’, meistens impliziert man damit, daß es in dieser Richtung gar nichts zum Ansehen gibt (anders als bei starren, das meistens ein Ziel hat, das angestarrt wird), oder zumindest, daß es keinen guten Grund gibt, genau dorthin zu blicken.
Aus Österreich kenne ich aber auch die Bedeutung ‘planlos und/oder hektisch herumsuchen oder herumstöbern’. Da verwendet man aber meistens eine Intensivbildung stiereln. Das ist sehr umgangssprachlich, und es wird nur selten aufgeschrieben. Vermutlich ist es das, was in Deinem Satz gemeint ist. Wahrscheinlich hat der Schreiber sich nicht getraut, das doppelt umgangssprachliche stiereln zu schreiben und es zum etwas hochsprachlicheren stieren verändert, obwohl das kaum jemand wirklich so sagt.
Das ist Dialekt aus Österreich, bedeutet auch: herumstöbern - also irgendwo herum suchen - herumwühlen (ohne Ziel, ohne etwas Besonderes finden zu wollen) etwa auf einem Sonderangebotstisch im Geschäft, einem Wühltisch.
Du kannst auch im Zimmer herumstöbern - in Büchern herumstöbern - dann würdest du im Buch nur alles quer lesen, die meisten Seiten einfach überschlagen, den Anfang lesen, das Ende usw.
Falsch verwendet, denn "herum" bedeutet ein Hin und Her, also Richtungswechsel beim Schauen, "stieren" aber unverwandtes Starren in eine Richtung, auf eine Person.
Wo gehört? In welchem Kontext?
In dem Zusammenhang kenne ich nur „herumstierln“. Ich weiß nicht ob dieser Ausdruck so nur in Österreich gebräuchlich ist, oder auch anders wo im deutschen Sprachraum.
Es beschreibt durchwühlen, durchsuchen zumeist mit wenig Rücksicht auf Ordnung.
ach so alles klar. Genau deine Beschreibung passt zu dem Kontext, wo ich es gelesen habe. Danke dir 😊
Der Kontext sah so aus: jemand steht an dem Schrank und stiert darin rum.
@spanferkel14 Tauuusende Danke an dich. Hast komplett einleuchtend erläutert . Bombe einfach 💣💣