Was bedeutet "Elektroanschlüsse bauseits" bei einer neuen Terrassenüberdachung mit Markise und seitlicher Beschattung?
Hallo,
Wir haben letzten Winter eine Terrassenüberdachung samt Beleuchtung, Markise, und drei-seitiger Beschattung in Auftrag gegeben. Der Verkäufer erwähnte dass die Elektroanschlüsse bauseits zu erbringen seien, was bedeuten würde dass die Stromzufuhr von mir als Bauherren zu gewährleisten sei, und ein Elektriker die endgültige Verdrahtung der Beleuchtung, und der Markise/Jalousie-Motoren, bzw. den Anschluss an die Stromzufuhr machen müsse. Das erschien mir logisch, wenn auch merkwürdig - wie würden die Monteure gewährleisten können dass die Jalousien und Markise funktioniert, wenn sie die Teile nicht anschliessen dürften? Mein Vater ist Elektroingenieur und ich habe ihn deswegen organisiert um den finalen Anschluss an die Stromzufuhr zu machen.
Ende Mai 2022 war es dann soweit - die Terrassenüberdachung wurde samt Markise und den vorderseitigen Jalousien installiert - die seitlichen würden nach erneuter Messung nachinstalliert werden.
Ich selbst musste am Tag der Installation arbeiten, hatte aber morgens eine kurze Besprechung mit den Monteuren, und zeigte ihnen das Stromkabel für die Stromzufuhr. Welche sich genau in der Mitte der Fassadenseite der Konstruktion befindet.
Am Nachmittag waren die Aufbauarbeiten fertig, und es sah sehr gut aus - bis ich das sah was dem Fass den Boden ausschlug: die Stromkabel der Markise, der vorderen Jalousien und der Beleuchtung hingen links am Sparren der Terassenüberdachung lose runter, und die der vorderen Jalousien für die Beschattung am reweiligen Sparren ebenso. (Siehe Foto unten)
Ich fragte den Monteur dessen Kollegen sich schon verabschiedet hatten, ob diese Kabel noch in der Konstruktion zum Stromanschluss hin verlegt würden, und er sagte mir dann, sie als Monteure dürften das nicht machen. Ich fragte ob jemand anderes der Terrassenüberdachungsfirma das machen würde, und er sagte mir "Nein - Elektroanschluss bauseits" d.h. ich müsse mich darum kümmern.
Sowas hab ich noch nie im Leben gesehen, und auch bei Nachfrage von Freunden die Terrassenüberdachungen installiert bekamen, verlegten die Monteure die Kabel die zur Überdachung gehörten immer dorthin wo der dafür vorgesehene Elektroanschluss war.
Ich las alles nochmal genau durch (Auftrag u. Kaufvertrag) - ausser dem Vermerk "Elektroanschlüsse bauseits", stand nirgens etwas davon das ich als Bauherr mich um die Kabelverlegung der zur Terrassenüberdachung zugehörigen Beleuchtung, Markise und Beschattung, innerhalb der Terrassenkonstruktion kümmern müsse. Selbst wenn ich einen Elektriker anfordern würde, würde der doch nicht die Kontruktion ausseinandernehmen, oder etwa Löcher darin bohren um Kabel zu verlegen. Ich bin echt ratlos.
Was denkt ihr, verstehe ich das falsch? Ist eventuell jemand der auch sowas erlebt hat, und es normal fand?
2 Antworten
Naja, ich befürchte du bist eventuell Opfer deiner ungenauen Absprachen geworden. Hast du denn geklärt, wo welche Elektroanschlüsse hin gehören, wo sie gebraucht werden? Wenn du natürlich irgendwo mittig in der Gesamtkonstruktion den Austritt von Elektroanschlüssen bauseits hast, muss dir ja klar sein, dass deine Konstruktion nicht zufällig genau an diesem Punkt die Elektroanschlüsse besitzt. Und dass die Firma, die die Markisen und Ähnliches montiert hat, dann die Kabel nicht zum Haus verlegt, ist auch zumindest verhältnismäßig klar für meine Sicht der Dinge. Da hättest du halt mal horchen müssen, wo denn die Anschlüsse gebraucht werden und da hätte bauseits – wie es im Vertrag steht – eben ein Elektroanschluss (jeweils )hin verlegt worden sein müssen…
Vielleicht kann man ja noch mal was richten. Think positive! Ich wünsch dir viel Erfolg!
Der Montageleiter sagte mir bei der erstmaligen Abmessung dass in der Kontruktion überall Hohlräume wären wo die Kabel verlegt werden könnten, der Stromanschluss also flexibel sei solange er sich natürlich in der unmittelbaren Nähe der Konstruktion befinden würde. Natürlich fragte ich da nicht ob die Monteure sich darum kümmern würden, die Kabel auch in diesen Hohlräumen zu verlegen - das erschien mir als selbstverständlich. Ich müsse mich nur im die Verdrahtung der Kabel mit der Stromzufuhr kümmern dachte ich.
Hast du denn schon mal gesichtet, ob du oder der Monteur dann die Kabel jetzt vielleicht einfach wirklich mit wenigen Handgriffen irgendwo in der Konstruktion verschwinden lassen kann? Ansonsten würde ich einmal um einen vor Ort Termin bitten und da soll man dir das dann zeigen, wo man das in der Konstruktion verschwinden lassen kann. Hätte man das nur machen können, solange das Ding noch nicht aufgebaut war, ist das ein Baumangel, den ich reklamieren würde.
Markisenmonteure (und alle anderen auch) dürfen keine Elekroinstallationen machen, d.h., sie können nur nötige Kabel an bereits vorhandene Steckdosen anschließen, die sich auch dort befinden, wo sie gebraucht werden. Wenn die Markise allerdings Kabelführungen enthält, müssen sie die Kabel da auch einbauen.
Das ist mit klar - aber die Kabel innerhalb der Konstruktion dorthin zu verlegen wo die Stromzufuhr ist, und wo ich es dann verdrahten kann sollte doch eigentlich auch klar sein, oder nicht?
Ja, das sollten die machen. Würde ich reklamieren, nicht vorher bezahlen.
@T3Fahrer - Der Bauleiter soll jetzt mal nächsten Dienstag vorbeikommen und mit uns schauen ob dies ohne grösseren Aufwand zu bewerkstelligen ist. Wenn nicht, werde ich es auf jeden Fall reklamieren, und käme dann wohl nicht daran vorbei mit einem Anwalt zu schauen wie die rechtliche Lage ist.