Was bedeutet eigentlich Löschen von Dateien?

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Es gibt den wichtigen Unterschied zwischen physisch löschen und logisch löschen.
Beim logischen Löschen werden nur die Metadaten der Datei, wie Dateiname und Speicherort, Dateigröße auf dem Datenträger etc. . Der Speicherplatz wird zum Beschreiben mit anderen Daten freigegeben. Er muss aber nicht unbedingt sofort beim nächsten Speicherungsvorgang genutzt werden. Es können ganze Dateien oder Fragmente von logisch gelöschten Dateien auf unbestimmte Zeit völlig intakt bleiben. Solche Daten können leicht mit einer entsprechenden Software ausgelesen werden.
Beim physischen Löschen werden die Daten mit anderen Daten überschrieben. Auf einer Festplatte bedeutet das, dass die Magnetisierungen, die für Bits stehen, geändert werden. Die püberschriebenen Werte hinterlassen aber noch schwache Spuren, die ebenfalls zulassen, dass die Daten rekonstruiert werden können. Erst nach etwa 25 Überschreibungen - mit Zufallsmustern - sind die Spuren so überlagert, dass die Daten endgültig nicht mehr rekonstruiert werden können.

Eine Festplatte wird in Partitionen eingeteilt. Die werden formatiert. Beim formatieren werden Datenstrukturen angelegt, mit denen dann die Platte verwaltet wird.

Ich erkläre das Folgende mit dem alten FileSystem FAT. Bei modernen, wie ext4, brfs, NTFS ist das etwas komplizierter, aber das Prinzip ist überall ähnlich.

Wenn du eine Datei auf die Platte speicherst, guckt das Betreibssystem nach, wo die hin soll. Der erste Eintrag auf einer FAT Partition ist eine Tabelle, die ein Inhaltsverzeichnis ist. Dort steht pro Eintrage der Name der Datei, ob es eine Datei oder ein Directory ist und ein Zeiger, der auf die Stelle verweist, wo dann letztlich die Daten stehen.

Das OS schreibt also beim Speichern einer Datei in dieses Inhaltsverzeichnis und danach die Daten an die Stelle, auf die der Zeiger im Verzeichniseintrag hinweist.

Wenn du einen Brief speicherst und danach ein Bild und dann wieder an deinem Brief weiterschreibst, kann es vorkommen, dass der Speicherplatz nicht mehr ausreicht (das OS hat dirket nach dem Brief das Bild gespeichert), dann erzeugt das OS an letzter Stelle wieder ein Zeiger auf einen Plattenplatz hinter dem Bild und speichert den neu hinzugekommen Teil des Briefes dorthin. Jetzt ist die Platte "fragmentiert" (deshalb das gelegentliche "Defragmentieren").

Willst du nun löschen, so macht das OS nicht die Daten weg, sondern vermerkt im Inhaltsverzeichnis lediglich, dass die Datei gelöscht wurde (bei FAT wird dazu das erste Zeichen des Dateinamens mit einem Hexwert (das Löschkennzeichen) überschrieben. Dann wird noch der Speicherplatz der Daten (samt der Adresskette und deren Daten) als wieder verfügbar vermerkt.

Die Datei ist jetzt nicht mehr ohne weiteres sichtbar. Aber alle Daten sind noch vorhanden.

Es kann nun sein, dass der "freie SPeicherplatz" (auf dem die nicht mehr erreichbaren Daten des gelöschten Briefes noch immer liegen) einfach überschrieben wird, oder halt auch nicht.

Deshalb macht dein Tool nichts anderes, als die Platte sauber zu defragmentieren, und danach den ganzen freien Speicher mit sinnlosen Werten zu überschreiben (oft auch einfach Nullen). Erst damit wird sichergestellt, dass die gelöschten Daten wirklich nicht mehr lesbar sind.

Das war, wie gesagt, vereinfacht dargestellt (und ist technisch nicht ganz korrekt) aber es bildet das Prinzip verständlich ab.

also pass auf wenn du ne datei hast die du für immer löschen willst musst du die datei löschen und die ganze festplatte überschreiben egal womit bilder videos spielen vollkommen egal aber es muss überschreiben werden am besten die ganye festplatte damit du dir auch sicher sein kannst

beim normalen löschen, wird nur die datei aus dem inhaltsverzeichnis entfernt. stell dir vor du entfernst aus dem inhaltsvereichnis eines buches eine kapitelüberschrift zusammen mit der seitenzahl. dann ist das kapitel hinten irgendwo im buch immer noch da. so funktioniert löschen auch. nur dass die seiten über die sich das kapitel erstreckt freigegeben werden als leerer speicher, der mit neuem inhalt gefüllt werden kann. wenn du aber ein spezialprogramm benutzt, das die datei überschreibt, muss sie weg sein.

Um das genau erkennen zu können, muss man wissen, was auf der Platte passiert.

Du hast eine Datei, die belegt ein paar Speicherplätze, sprich Cluster. Wenn Du sie löscht, dann ist sie nach wie vor da, nur der Zeiger zu diesem Speicherbereich wird entfernt.

Überschreibst Du die Datei, einmal genügt, dann werden dort alle Zeichen verändert und diese Datei ist unbrauchbar.

Allerdings solltest Du wissen, dass es von dieser Datei unzählige Kopien irgendwo auf der Platte gibt. Wenn Du es also wirklich weghaben willst, musst Du den gesamten freien Platz überschreiben.

Das ist aber nur erforderlich, wenn man eine Festplatte verkauft. Dann genügt inzwischen ein ganz normales Formatieren.

35x Überschreiben macht man im Militärbereich. Aber ist Lebenszeitvergeudung. Das war früher mal notwendig, heutzutage nicht mehr. Diverse Untersuchungen und Testergebnisse belegen das.


eddiepoole  20.08.2010, 00:08

wie meinst du das, dass unzählige kopien der datei auf der festplatte sind? das würde ich doch am speicherverbrauch merken, oder nicht?

Scanner  20.08.2010, 00:24
@eddiepoole

Nein.

Wenn Du einen Brief schreibst und was änderst, dann macht Word eine Sicherheitskopie, damit die Änderungen rückgängig gemacht werden kann.

Wenn Du eine Datei geöffnet hast, dann siehst Du die Kopie sogar. Beim Schließen von Word wird sie dann wieder gelöscht.

Stürzt der Rechner wegen Stromausfall ab, kannst Du mit dieser Datei wieder starten.

eddiepoole  20.08.2010, 12:43
@Scanner

ach die kopien meinst du. aber sind die nicht im gleichen ordner und nur unsichtbar?