Was bedeutet die Redewendung "Vom Saulus zum Paulus" und wie passierte der Wandel vom Saulus zum Paulus ?

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also die redewendung bedeutet soviel wie das man seine ganze persönlichkeit drastisch verwandelt. der wandel von saulus zu paulus passierte(soweit ich das verstanden habe)so: saulus verfolgte christen. als er gerade eine verfolgungsjagd auf sie starten wollte,schüttelte sein pferd ihn ab und trampelte auf ihm herum. vor seinem innerem auge sah er jesus, der auf ihn einsprach:wieso tust du mir das an?saulus wurde gerretet,obwohl seine begleiter glaubten er sei tot. sie wollten ihm helfen,doch er nahm die hilfe nicht an. seid dieser Bekehrung(ein fachausdruck den wir gelernt haben:))verfolgte er keine christen mehr,er wurde selbst einer. er taufte sich um von judentum zum christentum und nannte sich seitdem Paulus. seit diesem augenblick verfolgte er nie wieder christen,sondern setzte sich für toleranz und das christentum ein.


Als Nicht - Gläubiger von mir folgendes:

Paulus gilt als der eigentliche Gründer der christlichen Theologie. So richtig weiß keiner, wann und wo er geboren wurde. Seine Eltern waren offensichtlich strenge Juden aus Tarsus in Zilizien (deswegen manchmal seine Bennenung als "Paulus von Tarsus"). Sein Geburtsname dürfte Schaul gewesen sein, was mit den römischen Bürgerrechten seiner Eltern den "cognomen" (="Beinamen") Paulus mit sich brachte. Als Mitglied der pharisäischen Religionspartei in Jerusalem beteiligte er sich aktiv an der Verfolgung und Vertreibung des hellenistischen Flügels der christlichen Urgemeinde.

Als er wieder mal Richtung Damaskus auf Christenjagd unterwegs war, soll ihm der auferstandene Jesus erschienen sein und ihn zur "christlichen Ordnung" gerufen haben. Der römische Name "Saulus" passte da nicht mehr, er wurde zum "Paulus" (warum das "christlicher" klingen soll, erschließt sich mir nicht).

Seitdem war er in Jesu Christi Namen unterwegs auf christlicher Mission.

Wahrscheinlicher ist für mich, dass er Epileptiker war und bei einem Sturz vom Pferd auf der Landstraße nach Damaskus einen Anfall hatte, der über einen Hirnschaden zu seinem Gesinnungswandel führte.

Wie bei Jesus waren es jüdische Gegner, die einen Komplott schmiedeten und ihn mit einer falschen Anschuldigung (er habe Griechen ins Heiligtum - den Tempel - eingeführt und ihn damit entweiht) bei den römischen Machthabern anschwärzten. Von denen wurde er - genau wie Jesus - wahrscheinlich hingerichtet.

Von seinen Fans nicht so richtig gemocht, aber genau deswegen sehr amüsant zu lesen ist folgendes Buch von Lena Einhorn: "Das Rätsel von Damaskus", Heyne, deutsch 2007, ISBN 978-3-453-13126-2


Sonnenschnauz  12.12.2011, 20:30

Wahrscheinlicher ist für mich, dass er Epileptiker war und bei einem Sturz vom Pferd auf der Landstraße nach Damaskus einen Anfall hatte, der über einen Hirnschaden zu seinem Gesinnungswandel führte.

Ich bin immer wieder richtig baff, wie Atheisten ihre Giftspritzen gegen alles Christliche und Paulus im besonderen erfinden und handhaben. Paulus als Hirngeschädigter! "Der eigentliche Gründer der christlichen Theologie" hatte einen Hirnschaden, folglich sind alle Christen, ist das ganze Christentum geisteskrank.

Wie tief muss der Hass gegen Christus und die Christen in einem so vergifteten Menschen stecken, dass er auf diese Ideen kommt.

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babulja  12.12.2011, 21:04
@Sonnenschnauz

Wieso denn "Hass"! Diese Kategorie menschlichen Zusammenseins höre und lese ich hier immer nur von Christen und christlichen Theologen. Wo, Sonnenschnauz, siehst Du in meinem Beitrag "Hass"? Nur weil ich Deine Meinung nicht teile??

Hirnschaden bei Paulus auf alle Christen zu beziehen, würde bedeuten, dass alle Christen den Paulus so anerkennen, wie Du dies tust!

Ich würde mitgehen mit Kategorien wie "Freundliches Verständnis", "Menschliche Nachsicht", "Höfliche Hilfsbereitschaft" usw.

Noch eins, verehrter "Theo": Deine Einschätzung, ich sei "Atheist", geht an jeder Realität vorbei (wie so vieles andere auch!). Aber die Beantwortung dieser Frage hast Du mit einer anderweitigen von Deinen Entscheidungen ("Kommunikation beendet") vertan!

"Hass" ist eine Kategorie, die Du hier reinbringst (leider wie so oft, wenn jemand Deinen Glauben nicht akzeptiert!).

Ich habe keinen Hass gegenüber Paulus und allen seinen Anhängern!

Ob Du das "glaubst" oder nicht, ist völlig piepe!

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babulja  12.12.2011, 21:05
@waldfrosch

Fröschlein, Du bist zu "klein!", um hier mitmischen zu können! Also hör auf zu quaken!

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babulja  13.12.2011, 09:54
@Sonnenschnauz

Sonnenschnauz - der /die meint Dich!

Ja - köstlich, die Stories vom Paulus!

Ich lese gerade, der ist einfach nur hingefallen, nicht mal vom Pferd gestürzt. Da hätte man ja noch ein Scheuen des Pferdes annehmen können. Aber so...!

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babulja  13.12.2011, 11:44
@Sonnenschnauz

Ja, der auch!

Aber nochmals bitte, verehrte Freunde der „heiligen Allianz“!

Ich wiederhole, ich hasse den Apostel nicht. Ich habe zusammengefasst, was er selbst „bekundet“ und wie ich es eben ohne „göttliche Scheuklappen“ verstehe (siehe weiter unten).

Im Übrigen verwahre ich mich nochmals dagegen, mit diese Aussagen „alle Christen“ gemeint zu haben. Eine solche Einschätzung kommt aus einer deutlich von ungöttlichem Hass geprägten Einstellung sog. Atheisten gegenüber!


Für mich sind folgende „Eingeständnisse“ des inzwischen zu Paulus mutierten Saulus relevant:

Gal 4, 13-14 - Eingeständnis körperlicher Schwäche;

2Kor 12, 7-10 - Darstellung seines Irrsinns, deutlicher Kompensationszwang;

1Kor 7,8 - Zölibat, Verachtung einer gesunden Sexualität;

Gal 1, 14 - Fanatismus als Jude;

1Kor 15,8 - Selbstbezeichnung als „Missgeburt“;

1Kor 9,27 - faktischer Masochismus.

Wenn man zu diesen Symptomen etwas in psychiatrischen Quellen stöbert, kommt man zu entsprechenden Diagnosen, deren Krankheitsbilder u. a. auch durch eine Hirnverletzung hervorgerufen werden können.

Das passt alles natürlich nicht zu Eurem verklärten Paulus – Bild und zu dem, was in Theologie – Lehrbüchern, Katechismen und inquisitorischen Dogmen enthalten ist. Das ist mir schon klar!

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Sonnenschnauz  13.12.2011, 12:36
@babulja

Den letzten Dreck aus der real existierenden sozialistisch/atheistischen Kiste zusammengekratzt. Von ganz unten!

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Sonnenschnauz  13.12.2011, 14:45
@babulja

Was für eine "Kommunikation"? Bisher hast du doch nur Hohn und Spott von dir gegeben, manchmal eingewickelt in recht erkennbare Sirenenklänge.

Die Lüge, eingewickelt in Komplimente, hat Lenin in die Politik eingeführt. Davon solltest du dich langsam mal lösen.

Um mit mir zu kommunizieren, bedarf es schon eines gewissen Formats.

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berkersheim  13.12.2011, 17:18
@Sonnenschnauz

Tut mir Leid, Sonnenschnauz, was babulja schreibt ist eine in der Tat mögliche wissenschaftliche Erklärung. Das in der Apostelgeschichte beschriebene Ereignis entspricht dem Verlauf und Ergebnis der Schläfenlappenepilepsie. Es ist sicher überzogen, jedes religiöse Gefühl auf eine Überfunktion der Schläfenlappen zurückzuführen. Es ist jedoch im "Fall Paulus" eine große Deckungsgleichheit zwischen inzwischen vielfältigen klinischen Erfahrungen und der Beschreibung. Dass Paulus als der 'Urvater' des heutigen Christentums angesehen werden kann, hat sogar der ev. Theologe und Bilbelforscher Günther Bornkamm in seinem Paulus-Buch diagnostiziert.

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Sonnenschnauz  13.12.2011, 17:55
@berkersheim

berkersheim, "Ihr seid ein kluger Mann, und voll Besonnenheit", aber doch viel zu intelligent, um nicht zu verstehen, worum es hier tatsächlich geht.

Sicher, jede Vision, jedes religiöse Erlebnis, kann man auch irgendwie somatisch erklären/verorten. So etwas spielt sich ja nicht außerhalb des betroffenen Menschen ab. Und dass Epilepsie durchaus zu religiösem Tiefgang führen kann, ist mir bewusst. Dazu kenne ich meinen Dostojewski zu gut.

Aber dass Paulus Epileptiker war, ist durch nichts bewiesen. Das geistert zwar durch eine gewisse Literatur, einer schreibt vom anderen ab, aber wo sind die Belege? Was bedeutet denn der "Pfahl im Fleische"? Man kann doch nicht mehr sagen, als dass es ein somatisches Leiden ist. Welches, das wissen wir nicht!

Wenn die betreffende Atheistin aber Paulus hinstellt als "geisteskrank", mit "Hirnschaden", "sexuell ungesund", "irrsinnig", als "Missgeburt", "Masochist", als einen Tapergreis, der "hinfällig" ist, und dergleichen mehr, und wenn sie dann sagt, das ist der Gründer der christlichen Theologie, dann ist solche Polemik nicht mehr zu überbieten. Der Urvater der christlichen Theologie soll das sein? Und alle, die sich auf Paulus berufen, die sind genau so krank. Der ganze Protestantismus. So etwas ist wirklich unter aller "Sau", mit Bedacht gesagt. Die Dame will stänkern!

Bornkamm kenne ich ganz gut, habe den Pls und den Jesus von ihm seinerzeit studiert, Pflichtlektüre.

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berkersheim  13.12.2011, 21:01
@Sonnenschnauz

@Sonnenschnauz

Geschenkt! Nur eine Bitte: Lies Dir in einer ruhigen Stunde den ganzen "Meinungsaustausch" noch einmal durch. Ich bin ehrlich gesagt kein Freund missionarischer Atheisten. Für einen solchen halte ich "babulja" nicht. Doch so mancher spitze Ton kommt von Verletzungen, die eine "kirchliche Vergangenheit" haben.

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babulja  14.12.2011, 15:29
@Sonnenschnauz

Ich wiederhole (meine erste Antwort wurde gelöscht - von wem wohl?): Du hast dieses Mal Recht!

Aber es sind nicht die Ursachen, die Du in Deiner göttlichen Güte immer wiedermal vermutest (Stichwort "realer Sozialismus" und ähnlichen Müll aus der Historie!).

Betrachte meinetwegen meinen Ton als "Stänkerei". Meine Meinung beruht auf ausführlichen Studien und Gesprächen (u. a. auch mit Deinen Glaubensbrüdern und -schwestern). Niemand verlangt von Dir oder jemandem anderen, dass Du meine Meinung akzeptierst. Aber sie nur als "Stänkerei" abtun, ist primitiver als primitiv - wie gewohnt!

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Sonnenschnauz  14.12.2011, 19:36
@babulja

Was du machst, ist eine ganz üble Verhöhnung und Verspottung der Christen, des christlichen Glaubens und seiner Zeugen. Wer so voller Hohn und Spott ist, hat lauter faule Stellen.

Wo du tatsächlich stehst oder schwimmst, weiß ich nicht. Macht mich auch nicht neugierig. Aber du bist völlig krank. Du magst das nennen, wie du willst.

Ich habe nichts löschen lassen. Habe auch nichts gelesen. Wahrscheinlich war das wieder eine üble Polemik.

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babulja  16.12.2011, 10:08
@Sonnenschnauz

Ok - das mit dem Löschenlassen (was allerdings andere Deiner Glaubensbrüder schon drauf hatten) nehme ich zurück.

Alles andere ist dumme Behauptung!

Wieso verspotte und verhöhne ich "die" Christen (die es so überhaupt nicht gibt!), wenn ich einen gesunden kritischen Abstand zu den Märchen der Bibel habe und diesen in etwas parodistischer und satirischer Form zum Ausdruck bringe?

"Zeugen?" Kennst Du sie? Dir hat man erzählt, dass dies "Zeugen" seien, die Du dafür hältst.

Du zeigst die typischen Freud´schen Kränkungen (und noch ein paar mehr)!

Ich bin "krank"?? Ich weiß, Du hast hier schon mehrmals behauptet, dass alle Andersgläubigen "krank" seien. Also auch in dieser Hinsicht nichts Neues von Dir!

Unabhängig von dieser "Dissonanz" zwischen uns -

ich wünsche Dir ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest (und hoffe aufrichtig, Du siehst darin nicht wieder Spott oder gar Hohn!).

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babulja  12.12.2011, 20:26

Fortsetzung: die genannte Redewendung ist also der etwas biblisch hergeleitete Begriff für "Wendehals"!

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Hallo,

das eigentliche Geschehen hat babulja ja schon erläutert.

Hier ein paar Ergänzungen:

Saulus/Paulus führte wahrscheinlich von Geburt an den Doppelnamen: Saulus als Jude, Paulus als Römer. Es war allerdings damals im Judentum wie im Heidentum Brauch, bei Bekehrungen oder Berufungen den Namen zu wechseln. Dies könnte ein Grund für diesen "Wandel" sein.

Was das Bekehrungserlebnis auf dem Weg nach Damaskus angeht, war Paulus wahrscheinlich keinem epileptischem Anfall erlegen sondern womöglich einer tatsächlichen inneren Einsicht. Zu jener Zeit und gerade in Saulus Heimatgegend hatte eine weitere religiöse Bewegung ihre Blüte: die Gnosis. Die Gnosis bedeutet "Erkenntnis". Sie beinhaltet (um es gaanz kurz zu machen) den Dualismus, das heißt: guter Geist, böse Materie. Der gute göttliche Geist sei zerstoben und als Lichtfunke im menschlichen Körper gefangen. Er strebe danach, im Universum oder der Ewigkeit wieder zu einem Geist zusammen zu finden. Dazu benötigen die Lichtfunken einen Befreier oder Erlöser.

Saulus war mit Sicherheit mit dieser "Erkenntnis" vertraut genauso wie mit den jungen Jesusanhängern und ihren Gemeinden. Jesus hatte ja als Jude das baldige Kommen oder gar das angekommene Reich Gottes auf Erden verkündet. Mit seinem Tod war dieser Traum geplatzt. Die Jesusanhänger konnten mit Jesu Tod nichts anfangen und stritten sich eher, welche der jüdischen Gesetze denn nun gültig sei.

Saulus, der Jude, verfolgte anfängliche diese gesetzesabtrünnigen Juden. Theologen vermuten nun, dass er im Gedanken an die Gnosis plötzlich zu der Erkenntnis gelangt war, Jesus sei dieser Erlöser, der die göttlichen Funken zu ihrer Bestimmung verhalf.

Bei seiner Damaskusvision wird nie von einer Gestalt gesprochen, sondern von Stimmen und einem Licht.

Paulus war der erste, der den Tod Jesus als Erlösungstag deutete und vom „erhöhten“ Jesus sprach. Aus Jesus dem jüdischen Wanderprediger wurde der Erlöser Jesus Christus.


Sonnenschnauz  12.12.2011, 22:00

Theologen vermuten nun, dass er im Gedanken an die Gnosis plötzlich zu der Erkenntnis gelangt war, Jesus sei dieser Erlöser, der die göttlichen Funken zu ihrer Bestimmung verhalf.

Paulus ein Gnostiker? Welche Theologen vermuten das? Namen!

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Zwischenton  13.12.2011, 12:32
@Sonnenschnauz

Nun, ich habe nochmal nachgelesen ... "Theologen" im Plural kann ich tatsächlich nicht behaupten. Paulus war kein "Gnostiker". Die Gnosis kann man laut Kirchenhistoriker Christoph Markschies erst im 3. Jh. n.Ch. als eigenständige "Religion" bezeichnen. Davor war die sie als "Erkenntnis" ein eher elitäres Phänomen unter religiösen Gelehrten und so auch im frühen Christentum zu finden.

Rudolf Bultmann geht in seinem Buch über das Urchristentum an zahlreichen Stellen auf das gnostische Gedankengut der damaligen Zeit ein und vergleicht Paulus Aussagen mit ihm. Ich habe jetzt keinen einfachen eindeutigen Satz gefunden, nur den hier: "Bei Paulus verquickt sich die gnostische Vorstellungsweise noch mit der jüdischen Apokalyptik..."

Ich gebe allerdings zu, dass dieses Thema kompliziert ist und es nicht dazu taugt, es hier zu erwähnen.

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Sonnenschnauz  13.12.2011, 14:52
@Zwischenton

Danke, Zwischenton! Markschies ist im Moment wohl der beste Kenner der Gnosis. Bultmann halte ich hier für inzwischen überholt.

Ich denke, dass Paulus sogar recht antignostisch den ersten zarten Pflänzlein der Gnosis gegenüberstand. (1. Kor. 13: Wenn ich alle Gnosis/Erkenntnis hätte, und der Liebe nicht.....)

Herzliche Adventsgrüße S.

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Hallo Sarah

„Von der Gewalt zur Toleranz“ - so könnte man den Wandel überschreiben, den dieser gottesfürchtige Mann in seinem Leben vollzogen hat.

Wahrscheinlich von Kindheit an trug er sowohl seinen hebräischen Namen Saulus als auch seinen römischen Namen Paulus (siehe Apostelgeschichte 9:17; 2. Petrus 3:15)

Da er von Jesus Christus den Auftrag erhielt, die gute Botschaft den Nichtjuden zu verkündigen, hat er es wahrscheinlich vorgezogen, seinen römischen Namen zu verwenden (Apostelgeschichte 9:15; Galater 2:7, 8).

Sein Wandel von einem Verfolger der jungen Christenversammlung zu einem ihrer aktivsten Unterstützer hat die Redewendung entstehen lassen: Von einem Saulus zu einem Paulus.

Zu Beginn seiner Laufbahn war Saulus der Mensch, der dem Mord an dem christlichen Evangeliumsverkündiger Stephanus, dem ersten christlichen Märtyrer, billigend zusah! (siehe Apostelgeschichte 7:58; 8:1).

Der Grund dafür war, dass Saulus von Tarsus mit der religiösen Haltung des Stephanus nicht einverstanden war und er deshalb den Mord an Stephanus als legitimes Mittel unterstützte, um dessen Aktivitäten zu unterbinden.

Sicher wird Saulus nicht in allen Bereichen seines Lebens gewalttätig gewesen sein. Aber er war in jungen Jahren bereit, Gewalt als Mittel zur Lösung von Problemen zu akzeptieren.

Unmittelbar nach dem Tod des Stephanus begann Saulus „gegen die Versammlung [der Christen] zu wüten. Er drang in ein Haus nach dem anderen ein, und sowohl Männer als auch Frauen fortschleppend, lieferte er sie jeweils ins Gefängnis ein“ (Apostelgeschichte 8:3).

Ein Bibelgelehrte namens Albert Barnes erklärt, das das hier mit „wüten“ wiedergegebene griechische Wort die Verwüstung beschreibt, die wilde Tiere wie Löwen und Wölfe anrichten können. Barnes schreibt: „Saulus wütete gegen die Kirche wie ein wildes Tier — ein kraftvoller Ausdruck, der anzeigt, mit wie viel Eifer und mit welcher Wut er sich bei der Verfolgung einsetzte.“

Als sich Saulus eines Tages nach Damaskus aufmachte, um weitere Nachfolger Christi zusammenzutreiben, ‘schnaubte er immer noch Drohung und Mord gegen die Jünger’ Christi.

Auf dem Weg dorthin sprach dann der auferstandene Herr Jesus vom Himmel aus zu ihm, worauf sich Saulus zum Christentum bekehrte (Das kannst Du übrigens nachlesen (auch online) in der Apostelgeschichte 9:1-19.

Nach seiner Bekehrung änderte sich das Verhalten des Saulus um 180 Grad.

Ganz deutlich zeigte sich diese Veränderung durch ein Ereignis, das sich etwa 16 Jahre später zutrug. Eine Gruppe von Juden, die zum Christentum konvertiert waren, kam in seine Heimatversammlung in Antiochia und forderte die dortigen Christen auf, sich an das Gesetz Mose zu halten.

Dadurch entstand „kein geringer Zwiespalt“. Saulus — mittlerweile besser unter dem Namen Paulus bekannt — bezog in der Streitfrage eindeutig Stellung.

Offenbar kam es zu einem hitzigen Wortstreit. Doch Paulus verlegte sich nicht auf Gewalt. Stattdessen stimmte er der Entscheidung der Versammlung zu, die Angelegenheit an die Apostel und älteren Männer in Jerusalem zu verweisen (Apostelgeschichte 15:1, 2).

Dort in Jerusalem wurde bei der Zusammenkunft der Ältesten erneut „viel disputiert“. Paulus wartete, bis ‘die ganze Menge schwieg’, und erzählte dann von der wunderbaren Wirkungsweise des Geistes Gottes unter den unbeschnittenen Gläubigen. Nach einer Erörterung der heiligen Schriften kamen die Apostel und die Jerusalemer Ältesten „zur vollen Übereinstimmung“, den unbeschnittenen Gläubigen keine unnötige Bürde aufzuerlegen, sondern sie zu ermahnen, sich „von Dingen zu enthalten, die Götzen geopfert wurden, sowie von Blut und von Erwürgtem und von Hurerei“ (Apostelgeschichte 15:3-29).

Paulus hatte sich also wirklich geändert. Er hatte gelernt, Streitfragen gewaltlos zu lösen.

Er hatte erfolgreich gegen seine Neigung zur Gewalttätigkeit angekämpft und konnte daher später an seinen jungen Freund Timotheus voller Überzeugung schreiben:

„Ein Sklave des Herrn hat es nicht nötig zu streiten, sondern muss gegen alle sanft sein, lehrfähig, der sich unter üblen Umständen beherrscht, der mit Milde die ungünstig Gesinnten unterweist“ 2. Timotheus 2:24

Ein Rat, den sich alle Christen zu Herzen nehmen sollten.



Hi, Saulus war der jüdische, Paulus sein römischer Name. Saul/ Paul war ein Jude mit römischem Paß. also ein Römer. Daher hatte er einen jüdischen und einen römischen Namen. Als Rabbi ("Religionsbeauftragter") verfolgte er die jüdische Sekte der Christusanhänger (Judenchristen), die sich nicht an die mosaische Lehre hielten. . Er hatte eine Eingebung, Jesus Christus spreche zu ihm und frage: Saul, Saul, warum verfolgst Du mich? Seit da an wurde er Anhänger Christi und führte nur noch seinen römischen Namen. Er öffnete die zuvor rein jüdische Sekte auch für Nichtjuden (Heiden) und gilt daher zu Recht als Religionsstifter des Christentums. Ein einträgliches Geschäft nebenbei. Paulus starb als römischer Bürger durch das Schwert, als Jude wäre er gekreuzigt worden. Vom Saulus zum Paulus werden bzeichnet demnach eine vollkommene Kehrtwendung bisherigen Ansichten. Beispielsweise bei Horst Mahler, dem linksradikalen RAF Anwalt, der sich zum Rechtsradikalen wandelte. Gruß Osmond http://www.apostel-paulus.info/


exFlottiLotti  12.12.2011, 22:31

Lieber Osmond, Horst Mahler ist für eine solche Wandlung doch ein denkbar schlechtes Beispiel. Ich kann mir ja vorstellen, dass hierzulande ein linker RAF-Anwalt als quasi personifizierter Antichrist wahrgenommen wird. Doch dessen Wandlung zum Rechtsradikalen kann man bestimmt nicht mit der positiv belegten Figur eines Paulus gleichsetzen.

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osmond  12.12.2011, 23:38
@exFlottiLotti

Hi Lotti, es geht mir um Wendung der Ansichten um 180°. Was denkst Du, wie die Wendung des Saulus zum Paulus dmals von seinen jüdischen Mitbürgern gesehen wurde? Von Jüdisch national zu christlich/heidnisch - antinational. Bei Mahler war es halt andersrum. Kennst Du einen besseren Vergleich? Think big! lgO

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