Was bedeutet Blaublütig?

9 Antworten

Venen sind blau. Das siehst du bei dir bestimmt auch, wenn du deine Arme anschaust, dass es blau ist.

Je blasser man ist, desto sichtbarer ist das.

Früher waren nur Arbeiter gebräunt, denn sie schufteten auf Feldern und Co und waren so immer der Sonne ausgesetzt. Daher sah man die blauen Adern nicht mehr.

Nur der Adel konnte es sich leisten, nicht in die Sonne zu gehen und Schutzmaßnahmen (Schirme, Hüte...) zu ergreifen. Blässe galt als Vornehm. Daher sah man bei ihnen die Äderung sehr gut.

So setzt es sich zusammen, dass man glaubte, Adelige seinen blaublütig.


COWNJ  01.09.2019, 22:08

Ist das eine anerkannte Theorie? Eher stelle ich es mir anders vor: Die Leute aus dem Volk mussten körperlich hart arbeiten, hatten im Vergleich zum Adel nur wenig zu essen. So kam es, dass sie mager und muskulös waren, bei solchen Menschen treten die Adern besonders auffällig hervor. Der reiche Adel hingegen aß oftmals vielmehr als er nötig hatte, war dick, rund und vergleichsweise wenig trainiert. Bei einer fetten Person sieht man kaum blaue Venen an den Armen.

Die Bauern schufteten auf den Feldern, aber was war mit den Schmieden, den Metzgern, den Bäckern, die Schustern, den Schneidern, den Töpfern, den Böttchern? Außerdem, war es früher Mode, dass der Bauer mit freiem Oberkörper auf dem Feld arbeitete? Während der Kleinen Eiszeit wird es im Sommer auch eher zu kühl und bewölkt gewesen sein!?

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Rendric  01.09.2019, 22:32
@COWNJ

Ja, das ist die gängiste Theorie.
Dein Ansatz würde ja eher das Gegenteil nahe legen. Muskulöse Arbeiter haben sichtbare Adern -> wären blaublütig. Blaublütig wird aber mit Adel assoziiert und wenn diese keine sichtbaren blauen Adern haben, ergibt das keinen Sinn.

Alle genannten Berufe haben auch viel Zeit draußen verbracht (gut Schneider und Kaufleute weniger). Der Metzger schlachtet draußen das Vieh, der Bäcker hat auch oft lange Wege zu gehen, mahlt draußen Mehl, der Schmied hat oft seine Werkstatt halboffen bis draußen gehabt.
Aber wir reden eh von einer Zeit, in der 90 Prozent auf dem Land gelebt und gearbeitet haben. Es waren Bauern. Genannte Berufe braucht man erst mit den Städten und dann pro Stadt auch erstmal nur einen.

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Blaublütig bedeutet Adelig. Der Begriff stammt aus dem Mittelalter. Die einfachen Arbeiter und Bauern waren durch die schwere Arbeit draußen braun gebrannt und oft verschmutzt. Man konnte die Adern nicht so deutlich sehen. Die Adeligen waren sehr blass, das war damals modern, und man konnte deutlich die Adern, die blau aussehen, sehen. Die Leute glaubten damals, das die Adeligen deswegen Blaues Blut hatten.

Bei Hofe galt es als äußerst unschick, gebräunt zu sein. Das damalige Schönheitsideal war die vornehme Blässe. Logik dahinter: Wer draußen arbeitet, ist unfein. Daher auch der regional geläufige Begriff "Bauernbräune".

Und bei heller Haut scheinen die Adern eben blau durch.

Blaublütig, so bezeichnete man Mitglieder des Adels und somit auch könige,königinnen.
Das lag daran das man vor langer zeit als Mitglieder dieser Gesellschaft darauf achtete eine besonders weiße Haut zu haben.

Dadurch sah man blaue Adern (Blaues Blut) deutlicher als z.b bei Arbeitern.

Daher der Begriff blaublütig