Was bedeutet "auf jemand herabschauen" warum macht man das und was genau macht man da?

5 Antworten

Das heißt herabschauen weil man über jemandem steht / bzw sich über jemanden stellt.

Man sieht sich also z.b. als etwas besseres und blickt auf den "pöbel" herrab. So wie der König auf sein Volk, oder der Diktatur auf seine Sklaven.

Es geht dabei i.d.r. eher um die eigene erhöhung als um die erniedrigung des Gegenübers - gibts natürlich auch dürfte aber nicht die Regel sein.

Umgekehrt ist das ja ebenfalls der Fall aber eigentlich eher positiv besetzt. Also ich schauhe auf zu meinem Vater - also ich erhöhe meinen Vater aus meinem Blickwinkel und schauhe mit Respekt zu ihm hoch. Oder ein Vorbild im Sport o.ä. - das hat dann eher eine positive Sichtweiße, ich erhöhe jemand anderen als Symbol. Auch hier gibts natürlich negative eindrücke die entstehen können, sind aber auch hier dann wieder nicht die Regel.

Grüße

Es bedeutet, dass man sich für etwas Besseres hält als Otto Normalverbraucher, sprich: als die Masse.

Manche machen ihren "höheren Wert" an der gesellschaftlichen Stellung bzw. an der höheren Schicht fest, zu der sie gehören, und/oder an ihrem Besitz und Einkommen und dadurch evt. an ihrem Einfluss, den sie auf Politik und Wirtschaft haben, andere sind stolz auf ihren Bildungsgrad und einen dementsprechend angesehenen Beruf bzw. eine hohe Position in einer Institution oder einem Unternehmen. Gelegentlich kommt alles zusammen: gesellschaftliches Ansehen, sichtbarer Wohlstand, Möglichkeit, etwas bewegen zu können bzw. Einfluss zu nehmen, Bildung. Manche schwimmen aber auch nur so mit, kriegen selbst nichts auf die Reihe; sie wurden, wie man so sagt, "mit dem goldenen Löffel geboren, Beruf: Kind reicher Eltern". Dieses Versagen mag manches Mal aber auch daran liegen, dass sie unter enormem Erfolgsdruck stehen.

Reich und/oder erfolgreich sein, das muss nun nicht zwangsläufig heißen, dass diese Menschen auf andere herabschauen und sich ihnen gegenüber herablassend verhalten. Aber es kommt bei einigen eben vor.

Häufig ist dies jedoch m. E. eher bei Leuten der Fall, die durch irgendwelche Umstände ganz plötzlich zu einem gewissen Bekanntheitsgrad gekommen sind und vielleicht auch zu unverhofftem Reichtum. Die können oft einfach nicht damit umgehen, dass ihnen auf einmal in irgendwelchen Restaurants, in die man sie früher vielleicht nur ungern reingelassen hätte, die Türen aufgerissen werden und man sie zu einem schönen Tisch komplimentiert. Dieses Gedackel um sie herum steigt ihnen zu Kopf. Und dann wird schon mal fordernd und unverschämt aufgetreten oder auch mit gönnerhafter Miene ein überdimensioniertes Trinkgeld überreicht ("Wir ham's ja!"). Zurückhaltung will erst noch gelernt sein. Manche lernen's aber eben nie, und die dümmliche Arroganz bleibt.

Noch viel schlimmer als die Überheblichkeit der Marke Neureich, C-Promi & Co. finde ich aber den Hochmut, der von einem Standesdünkel herrührt. Wenn Gräfin Blankenburg und Frau von und zu Zitzewitz meinen, ein Taxifahrer dürfe sie nicht ansprechen und eine Verkäuferin müsse ihnen beim Verlassen einer Boutique unbedingt vorauseilen und dienstbeflissen die Tür aufhalten, dann frage ich mich, aus welchem Jahrhundert diese Damen sich in die heutige Zeit verirrt haben.

Man spürt Verachtung. Man "macht" eigentlich nichts, behandelt den anderen/die andere aber nicht sehr ernsthaft..

Man schaut auf jemanden herab, dessen Sein oder dessen Taten man als äußerst negativ wertet.

Um Distanz zu schaffen weil man selbst ganz anders ist oder sein möchte. Manchmal braucht man es, sich in einer Sache erhaben zu fühlen um sein Ich zu definieren.

Wenn man sich jemanden überlegen fühlt und denkt man sei etwas besseres als das Gegenüber, dann schaut man auf jemanden herab.