Warum wurden in den 60ern Kirchen oft aus Beton gebaut?
Sieht doch eher aus wie ein Bunker anstatt wie eine Kirche.
7 Antworten
Beton war in den 60er Jahren DER Baustoff schlechthin.
Dass er nicht für die Ewigkeit ist, sondern nur 40 Jahre hält und jetzt alle Kirchen der damaligen Zeit saniert werden müssen, daran hat damals niemand gedacht.
Weil das ist den 60ern in der Architektur als cool und fortschrittlich galt.
Sichtbeton wurde damals auch in Schickimicki-Häsern viel verbaut, war sozusagen der letzte Schrei.
Zudem ware diese Bauweise vermutlich auch relativ kostengünstig.
Das galt als modern - schön galt als unmodern.
Brutalismus war damals sehr modern und galt als fortschrittlich; der "klassische" Kirchenstil hingegen galt als unzeitgemäß, barock und überholt. Die Formensprache wurde in den Innenräumen in der Regel konsequent fortgeschrieben und ist sehr schlicht, aufs Wesentlichste reduziert.
Auch Architektur unterliegt dem Zeitgeschmack. Im Brutalismus war der Sichtbeton das Mittel der Wahl. Der Name hat aber nichts zu tun mit dem deutschen Begriff der Brutalität, sondern stammt vom französischen "Béton brut", was so viel wie roher Beton oder Sichtbeton heißt.
Le Corbusier war ein bedeutender Vertreter dieses Baustils.
Chapelle Notre-Dame-du-Haut de Ronchamp wurde weltbekannt.