Warum wurde aus "ß" ein "ss" im Namen?

4 Antworten

Eine "krude Nazi-Idee" kann ich mir als Grund für die Änderung nicht vorstellen. Es wird sich hierbei nur um eine Berichtigung handeln, welche damals das Standesamt nicht von sich aus vornehmen durfte, sondern dazu ein Amtsgericht eingeschaltet werden musste, welches eine entsprechende Anordnung aussprach.

Vermutlich wurde bei einer Prüfung oder auf den Einwand eines Familienangehörigen festgestellt, dass bei der Beurkundung der Geburt der Braut damals der Familienname von deren Eltern mit "ss" eingetragen wurde.

Die Frage ob "ss" oder "ß" richtig ist, lässt sich in den meisten Fällen nicht klar beantworten. Bei den Einträgen in Kirchenbüchern des 18. und 19. Jahrhunderts wurden die Schreibweisen oft mehrmals geändert. Ich bin sicher, dass sich in deinem Falle die Schreibweise mit "ß" genauso beweisen lässt. In der Praxis wurden auch nach Einführung der Einschränkung, dass seit etwa 1840 Änderungen im Familiennamen nur mit Erlaubnis der Obrigkeit zulässig waren, "ss" und "ß" innerhalb derselben Familie unterschiedlich benutzt und im Standesamt beurkundet. Es wurde gewöhnlich dem Wunsch Namensträger entsprochen.

Googel kaputt? "Als die Nationalsozialisten in Deutschland im Jahr 1941 die Fraktur und sonstige gebrochene Schriften abschafften und die Antiqua als „Normal-Schrift“ einführten, wurde von den zuständigen Ministerien auch eine Abschaffung des ß in Antiqua beschlossen, da der Buchstabe im Ausland unbekannt und selten in Antiqua-Schriften vorhanden war. Hitler intervenierte aber. Aus einem Schreiben des Reichsministers der Reichskanzlei: „Der Führer hat sich für eine Beibehaltung des „ß“ in der Normalschrift entschieden. Er hat sich aber gegen die Schaffung eines großen „ß“ ausgesprochen. Bei der Verwendung großer Buchstaben soll das „ß“ vielmehr als „SS“ geschrieben werden.“[17]


nichtsoowichtig 
Beitragsersteller
 05.06.2018, 11:14

Google kaputt ist gut - wer die richtigen Keywords kennt, bekommt auch gute Lösungen. Leider habe ich den typographischen Aspekt bei meiner Eingabe außer Acht gelassen. Vielen Dank daher für die präzise Antwort. Kannst du mir Quellen dazu verlinken?

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Es war vermutlich ein Antrag, dem das Gericht zustimmte, falls das denn wahr sein soll. Zum einen: Wen kümmert es aus welchen Gründen und wo ist die Quelle?


nichtsoowichtig 
Beitragsersteller
 05.06.2018, 11:12

Es interessiert den Namensinhaber, warum seine Großeltern die Schreibweise ihres Namens ändern "mussten" [sic] und die Heiratsurkunde liegt als Original vor, in welcher der entsprechende handschriftliche Vermerk des Standesbeamten zu lesen ist.

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Das liegt daran, dass damals schon die gesehen wurde, das in einigen Webbrowsern, wenn man Umlaute dort eingibt, diese automatisch ersetzt werden.

Und es währe halt doof wenn man seinen Namen als Website haben will und man in einigen Browsern nicht auf die Seite kommt weil der Name ein ß enthält.


nichtsoowichtig 
Beitragsersteller
 05.06.2018, 11:09

Wenn das kein Witz ist, dann ist dir vermutlich entgangen, das es sich um ein Schriftstück von 1941 handelt?

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Battmannn  05.06.2018, 11:17

@nichtsoowichtig Sollte ein Witz sein

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