Ist es sehr unnormal, dass man ein wenig stolz ist, wenn der eigene Großvater bei der SS war?
Also weil er eine lokale führende Position dort hatte und man ihn trotzdem dafür bewundert und ehrt, dass er etwas großes bewirkt hat zu der Zeit und man aus diesem Grund auch keinen Hass oder Schuldgefühle entwickelt. Allein schon weil es die eigene Familie ist und man den Namen noch immer trägt
20 Antworten
mein Grossvater war Frontfuehrer beider Kriege, 1. und 2., hat beide mit Splittern ueberlebt ( Familie musste fluechten, hat ein Kind dabei verloren und alle Geschwister)...das und die Zeit, die meine Grosseltern durchmachen mussten, inkl.Sohn, bewundere ich und hab zutiefsten Respekt und Ehrfurcht davor.
Die ganze Aktion, die damals ablief, jagd mir unabhaengig davon immer Schauer ueber den Ruecken,ich moechte sowas nie erleben und man kann es den Menschen offenbar nie genug immer und immer wieder in die Erinnerung rufen...
Auf die SS-Vergangenheit kann und sollte deine Opa kein bisschen Stolz sein. Wenn dein Opa lediglich als Soldat der Wehrmacht fürs eigene Vaterland gekämpft und/oder dieses verteidigt hätte, ok. Aber sicher nicht als Teil der SS. Da kannst auch du nicht stolz drauf sein.
Wenn du dich für Geschichte interessierst oder interessieren kannst, vielleicht mal selbst etwas zur Schutzstaffel (SS) recherchierst. Wenn du das tust, deine Frage schnell selbst beantworten kannst. Vor allem sollte man da zwischen SS und der Wehrmacht differenzieren können.
Ob man stolz darauf sein kann, möchte ich nicht beurteilen.
DU kannst nichts für Deine Vorfahren - egal, was sie getan (verbrochen) haben oder auch "Gutes" bewirkt haben sollten - auch nicht wenn es Verwandte sind...
Es war damals eine andere Zeit - die Menschen von heute machen es sich zu leicht, die damaligen Menschen nach HEUTIGEN Maßstäben zu beurteilen, und, was das III. Reich betrifft, (pauschal) zu verurteilen..
Normale Menschen kommen nicht 70 Jahre später den Verbrechen und ihren Verbrechern hinterherjaulen.
Nein, ist der bekannte Täterstolz. Hatte ich auch, weil mein Großvater bei der Waffen SS war usw.. Aber heute bin ich da nicht mehr stolz. Es belastet mich aber auch nicht. Mein Großvater war ein Mensch, die Nazis waren Menschen und ich finde es heute einfach nur traurig und tragisch, was eine Gruppe von Menschen einer anderen damals angetan hat.
Du hast den richtigen Weg vollzogen - Dich von verwandtschaftlichen Verhältnissen zu distanzieren - Stolz kann man nur für etwas sein, daß man selbst erreicht hat - niemand kann etwas dafür, was seine Vorfahren verbrochen oder gut gemacht haben - man ist nur sich selbst verantwortlich...
Für richtige Menschen wäre es unnormal auf gute Leistungen des Opa als Kriegsverbrecher stolz zu sein. Bei dir wundert es nicht