Warum wollen viele Therapeuten einen nicht therapieren wenn man Drogen nimmt?

8 Antworten

Das Problem ist, dass die Psyche unter Drogen anders funktioniert und ihnen die Datengrundlage fehlt, wenn die Einnahme nicht auf medizinischer Basis geschieht.

Zudem sind oft genug die Drogen selbst Ursache für psychische Probleme. Eine Therapie demnach sinnlos, ein Entzug das Mittel der Wahl.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Laie mit Interesse an Psychologie

BlackyD961  28.06.2024, 15:16

Es sollte natürlich pure Voraussetzung sein, den Konsum unter medizinischer Aufsicht mit ordentlicher vor und Nachbereitung zu vollführen.

Sowas machen wir in Berlin doch bereits mit ketamin

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Destranix  28.06.2024, 15:17
@BlackyD961

Dann kann ein Therapeut auch eher therapieren. Allerdings natürlich nur, wenn er Ahnung hat und weiß, wie die Drogen sich auswirken und die Therapie beeinflussen.

Bei anderen medikamenten funktioniert das ja üblicherweise auch.

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Doktormythos2 
Beitragsersteller
 28.06.2024, 15:25

Ganz ehrlich unnötig. Ich nehme sowieso heimliche Drogen wenn ich zum Therapeuten gehe und was ist passiert? Es hat mir extrem geholfen und ich hab Fortschritte erzielt die ich ohne Droge niemals erreich hätte.

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Doktormythos2 
Beitragsersteller
 28.06.2024, 15:28
@Destranix

Doch du kannst es nur nicht richtig im Zusammenhang setzen. Aber egal

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Destranix  28.06.2024, 15:29
@Doktormythos2

Dann würde ich dich bitten, diesen Zusammenhang detailiert darzustellen, damit ich versuchen kann, diesen nachzuvollziehen.

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PsychoRolf  02.07.2024, 20:11
@Doktormythos2
Ich nehme sowieso heimliche Drogen wenn ich zum Therapeuten gehe und was ist passiert? Es hat mir extrem geholfen und ich hab Fortschritte erzielt die ich ohne Droge niemals erreich hätte.

Im Drogenrausch hat dir das Gespräch wohl geholfen. Aber das Problem ist, dass die Einsichten oder Erkenntnisse verloren gehen oder für dich an Bedeutung verlieren, sobald der Rausch abklingt. Außerdem hast du noch nicht die Einsicht, dass man auf Dauer mit Drogen nicht leben kann, weil sie dir die Kontrolle über dein Bewusstseins wegnehmen. Anders gesagt: sie entfremden dich von dir selbst. Sie betäuben dein (verletztes, traumatisiertes) Selbst.

Solange du also nicht aus der Abhängigkeit rauskommst, kannst du dich gar nicht entwickeln, deine Traumata (frühkindliche seelische Verletzungen) erkennen und auflösen und keine echte, vertrauensstiftende Beziehung zu dir und anderen entwickeln.

Drogen beruhigen, wärmen und trösten. Aber sie gaukeln dir eine falsche Persönlichkeit vor, die du ohne die Droge nicht halten kannst. Man kann nach dem Rausch nur immer wieder ins alte Leiden abstürzen. Eine ewige Kalt- und Warmdusche.

Stelle dich deinen Verletzungen. Da musst du durch. Nur so kannst du heilen.

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Unterteilen wir mal ganz kurz psychedelika und alle anderen Drogen.

1. Die multidisciplinary Association for psychedelic studies (MAPS) hat bereits vor Jahren sehr gute Studien gezeigt, dass LSD, psilocybin und eventuell gar MDMA in Konsum unter Aufsicht eines Psychologen eines der wohl stärksten und besten, langfristig wirkenden Mittel gegen Depressionen, angststörungen und Trauma sind. Warum würde hier zu weit führen und welcher Effekt genau entsteht lässt sich kaum beschreiben. Es ist so als würde man versuchen, einem farbenblinden Farben erklären zu wollen. Psychedelika wie lsd, dmt und Pilze KÖNNEN NICHT SÜCHTIG machen. Man kann auch an keiner überdosis sterben.

Man sieht ja insbesondere an Bayern perfekt wie Leute Das viel schädlichere Alkohol als Grundnahrungsmittel betiteln, während cannabis der Teufel ist. Das ist unfassbar kurzsichtig und unlogisch, aber es ist eben so. Gerade weil auf der Welt diese Ansicht oft geteilt wird, ist eine medizinische Nutzung, selbst wenn die Effektivität mehr als eindeutig ist, wegen dieser ekelhaften voreingenommenen kaum umsetzbar.

2. "Herkömmliche" Drogen, wie z.B kokain und Amphetamin haben keinen therapeutischen Vorteil zur langfristigen Verbesserung einer Krankheit und machen schnell süchtig.


Destranix  28.06.2024, 15:21

Amphetamin wirkt bei ADHS wahre Wunder, das hat natürlich großes therapeutisches Potential.

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BlackyD961  28.06.2024, 15:23
@Destranix

Ja, aber ich habe ganz ausdrücklich gesagt, "langfristige verbesserung"

Amphetamine hören dann auf zu helfen, wenn man aufhört sie zu nehmen. Das ist bei psychedelika nicht der fall

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Destranix  28.06.2024, 15:24
@BlackyD961

Nope, es ist nachgewiesen, dass der Konsum von Ampehtaminen bei ADHS-Patienten die Hirnentwicklung nachhaltig und somit langfristig positiv beeinflussen kann.

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Destranix  28.06.2024, 15:33
@BlackyD961

Müsste ich selbst erst suchen. Ich glaube auf Wikipedia steht das auf jeden fall, da ist das vielleicht verlinkt. Ich schaue mal.

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Destranix  28.06.2024, 15:34
@BlackyD961
Long-term amphetamine exposure at sufficiently high doses in some animal species is known to produce abnormal dopamine system development or nerve damage,[26][27] but, in humans with ADHD, long-term use of pharmaceutical amphetamines at therapeutic doses appears to improve brain development and nerve growth.[28][29][30] Reviews of magnetic resonance imaging (MRI) studies suggest that long-term treatment with amphetamine decreases abnormalities in brain structure and function found in subjects with ADHD, and improves function in several parts of the brain, such as the right caudate nucleus of the basal ganglia.[28][29][30]

https://en.wikipedia.org/wiki/Lisdexamfetamine

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Doktormythos2 
Beitragsersteller
 28.06.2024, 15:22

Endlich einer der gebildet ist.

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Sie denken an vergebene Liebesmüh, denn ein grosser Prozentsatz scheitert und wird nicht clean, sondern rückfällig.

Das ist ihnen zu anstrengend, sie wollen, dass ihr Therapieansatz auch Erfolge zeigt.

Therapeuten sind zielorientiert, Klienten müssen "Wollen" und auch offen für die Therapie und Hilfe sein.

Das ist leider bei Vielen nicht der Fall.

Der Klient soll seine Emotionen und Probleme ohne einen Filter verarbeiten. Du siehst das zu rosig. Man denkt und fühlt anders, aber es sollte mit der Realität und nicht einer Scheinwelt gearbeitet werden. Wenn Emotionen negativ sind, dann ist es so. Es ist für den therapeutischen Prozess kontraproduktiv, sie zu ändern.

Zudem sind Drogen oft die Folge von mangelnder Problembewältigung. Man kann nicht den Teufel mit dem Beelzebub austreiben


musso  28.06.2024, 15:25
@BlackyD961

ich klicke keine Videos aus Social Media an. Wissenschaftler haben andere Möglichkeiten der Kommunikation

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Weil ein Süchtiger eben süchtig ist.

Und drogen bringen keine dauerhafte Lösung.

Bei einer Therapie geht es darum DAUERHAFT aus dem jeweiligen Problem zu kommen. Nicht sich zeitweise besser zu fühlen und dann doppelt so schlimm wieder dort zu landen.

Jegliches Rauschmittel sollte während der Therapie strengstens untersagt sein.

Wirklich veränderung schafft man nur vollkommen nüchtern.


BlackyD961  28.06.2024, 15:14

Psychedelika machen nicht abhängig

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BlackyD961  28.06.2024, 15:18
@ichweisnetwas

Weil viele der herkömmlichen Antidepressiva und Therapiemöglichkeiten nicht funktionieren. Natürlich ist es der letzte Schritt, also der, wenn alles andere versagt, aber es ist ein durchaus sicherer und effektiver Schritt. Man redet ja nicht von eigenkonsum, sondern begleitet mit ordentlicher vor und nachbereitung

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BlackyD961  28.06.2024, 15:19
@musso

Nein auch psychisch nicht. Psychedelika, ausgenommen cannabis und Ketamin, machen psychisch und physisch nicht abhängig. Das kannst du nachsehen, es gibt keine Quelle, die anderes berichtet.

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ichweisnetwas  28.06.2024, 15:21
@BlackyD961

Man kann alles nüchtern behandeln.

Das sagt dir jemand der komplexe PTBS also multiple Traumata hat, F62.0 was man durch Krisenähnliche Umstände bekommt und zudem auch eine schwergradige Depression hatte.

Ich nahm garnichts, habe mich strikt geweigert. Ich bestand auf eine nüchterne behandlung.

Und es hat absolut funktioniert.

Bin nichtmal ein Freund von Antidepressiva, weil sie dem Hirn "vorspielen" alles wäre "besser".

Damit verschiebt man das Problem zwar, aber behandelt es nicht und verliert es möglicherweise sogar vollkommen aus dem Fokus.

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ichweisnetwas  28.06.2024, 15:23
@BlackyD961
Die wissenschaftliche Literatur und Experten stimmen weitgehend darin überein, dass klassische Psychedelika ein geringes Suchtpotenzial haben.

2 Minuten Recherche.
GERINGES Suchtpotenzial... Das ist was anderes als garkeins.

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musso  28.06.2024, 15:24
@BlackyD961

dafür können sie Psychosen auslösen. Das wird niemand riskieren wollen. Und man ist meistens auf einem High Level, der therapeutische Interventionen unmöglich macht.

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BlackyD961  28.06.2024, 15:26
@ichweisnetwas
Bin nichtmal ein Freund von Antidepressiva, weil sie dem Hirn "vorspielen" alles wäre "besser".

Okay, Therapeuten werden mir zustimmen, wenn ich folgendes sage: "Man hat bei vielen Menschen das Problem, dass sie Nichtmal ausdrücken können, wie sie sich fühlen oder woher die Gefühle kommen"

Psychedelische Behandlung ist nicht unbedingt angenehm. Es geht nicht darum, sich kurz zu berauschen und dann ist Schluss. Ich könnte weiter erläutern, aber das würde zu weit führen, hier also ein paar Quellen. Übrigens, nur weil bei dir eine herkömmliche Therapie half (was gut ist) repräsentiert das längst nicht alle, denn bei vielen hilft genau das nicht und dann sollten wir auf andere, noch wirksamere Methoden setzen

https://youtu.be/JkSmI365bSc?si=B4CJRSKdrSW4tMMl

https://youtu.be/mWqiw6zhP0w?si=dqNKLOwFquG9gaNf

https://youtu.be/q4MlCkyw1o4?si=D-ngAz5Agyq9e39n

https://youtu.be/CgMtsBbc07c?si=mP884-Z4c6-hkMAf

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ichweisnetwas  28.06.2024, 15:28
@BlackyD961

Nichts ist wirksamer als der eigene Wille.

Dieser muss nur stark genug sein oder eben stark genug gemacht werden.

Das geht aber auch ganz ohne Drogen.

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BlackyD961  28.06.2024, 15:30
@musso

Das Risiko einer psychose auf LSD ist entweder dann hoch, wenn die Person genetisch prädisponiert ist oder dann, wenn sich die Person nicht vorbereitet.

Ersteres als Grund zu nehmen, es nicht zu tun, ist so, als würde man adhslern kein amphetamin verschreiben wollen, weil es ja auch ein psychosenrisiko gibt (Übrigens noch höher als bei lsd zum beispiel)

Zweiteres passiert nicht, da man sich stark vorbereitet.

Ein lsd Trip kann sofort beendet werden, indem man benzodiazepine gibt. Eine nachhaltige Psychose gibt es nicht. Ein hängen bleiben auf lsd, gibt es nicht. Nenn mir einen Fall, es gibt keinen

Übrigens ist die dosis relativ niedrig, also man kann durchaus gut kommunizieren. In gewissen Teilen gehört es dazu, still zu liegen. Wenn man die Augen im trip schließt und sich ruhig verhält, lernt man sofort sehr viel über sich selbst. Dies wird dann mit dem Psychologen ausgewertet.

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BlackyD961  28.06.2024, 15:31
@ichweisnetwas

Zucker hat ein höheres Suchtpotential als LSD. Wenn man es so kleinlich nehmen will, dann müsstest du den Konsum von Zucker verbieten

Aber ja, dann erwähne ich das so

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musso  28.06.2024, 16:00
@BlackyD961

es mag ja vielversprechende Ansätze geben. Noch befindet sich das alles aber im Versuchsstadium mit einer relativ kleinen Anzahl von Probanden. Es hat sich bisher nicht als therapeutisch wirksam und berechenbar erwiesen.

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