Warum wird Zuckerrübenkraut oder Honig in Kombination mit Quark so schnell leichtflüssig?
Ein beliebtes und gar nicht so ungesundes Frühstück ist Butterbrot oder Brötchen mit Quark und etwas Honig oder Rübenkraut. Das Problem bei dieser leckeren Kombination: Der Zuckersirup fängt unglaublich schnell an vom Brot zu fließen, die Kombination von Quark und Sirup ist viel flüssiger als die einzelnen Komponenten alleine. Die Sauerei ist praktisch unausweichlich.
Ich beobachte das jetzt seit einigen Jahrzehnten und möchte endlich diese Frage wissenschaftlich geklärt haben.
An alle Lebensmittelchemiker, Physiker und Flache-Brote Experten hier, die das anhand des Molekülaufbaus oder was auch immer da passiert erklären können: Was passiert da?
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2 Antworten
es ist Osmose. Der Quark hat kein Zucker und der Honig viel das möchte der Osmotische Druck ausgleichen und der Honig oder Sirup zieht Wasser aus dem Quark.
Ein anschauliches Beispiel für die Wirkung der Osmose ist das Aufplatzen reifer Kirschen nach Benetzung mit Regenwasser. Das Wasser auf der Außenseite der Frucht enthält nur sehr wenig gelöste Teilchen, hat also ein hohes chemisches Potential. Es dringt durch die äußere Haut in die Frucht ein, in der das Wasser als Lösungsmittel durch den hohen Zuckergehalt und andere gelöste Stoffe ein niedriges chemisches Potential aufweist. Durch den Wassereinstrom steigt der Druck im Inneren der Frucht und führt zum Aufreißen ihrer äußeren Haut.
nennen wir es osmotische Aktivität. Vielleicht ist auch das Eiweiß Gerüst des Quark die Membran in dem Fall. Es ist auf jedenfall so, dass Zuckerrübenkraut und Honig eine hohe Konzentration an Zucker enthalten und somit eine hohe osmotische Aktivität haben. Bei Osmose ist es so das bei dem Moleküle von einer Region höherer Konzentration in eine Region niedrigerer Konzentration diffundieren, um einen Ausgleich herzustellen. Ob da eine Membran oder nur eine Oberflächengrenze nötig sind weis ich nicht genau.
hygroskopisch könnte es sein dass zuckerrübenkraut hygroskopisch ist?
Ja is es auf jedenfall. Aber hygroskopisch bezieht sich auf die Fähigkeit Wasser aus der Luft zu ziehen.
Ein weiterer Faktor könnte auch sein, dass sich der Sirup und der Quark chemisch verbinden und eine Emulsion bilden, die auch flüssiger ist als der Quark und Sirup allein.
das wäre meine Vermutung gewesen, aber das würde ich gerne mal so mikroskopisch chemisch physikalisch erklärt haben
sind die Semmeln klein genug und erlauben zügigen Verzehr, tritt dieses Phänomen nicht auf. Dies kann als Hinweis gesehen werden, dass das Phänomen eher mit der Größe des von Sirup oder Honig bedeckten Fläche zu tun hat, als mit chemischen oder physikalischen Effekten bzw Materialeigenschaften.
Da es hinreichend Serientest gegeben hat, ist deine These widerlegt
Durch den höheren Wassergehalt im Zuckersirup erhöht sich natürlich auch die Fließgeschwindigkeit. Das ist eine gute Theorie.
ich weiß gar nicht ob das Osmose sein muss, weil wir haben ja keine Membranen hier