Warum wird es ab dem 22. Dezember nicht gleich wärmer?

2 Antworten

Die Temperaturänderung hängt davon ab, wie groß die Differenz zwischen eingestrahlter und abgestrahlter Energie ist.

Stell dir eine Badewanne vor - wenn du den Wasserhahn aufdrehst, füllt sie sich, und das umso schneller, je mehr du den Hahn aufdrehst. Wenn du dann anfängst, den Hahn wieder zuzudrehen, läuft ja immer noch Wasser nach und die Wanne füllt sich weiter, wenn auch nicht mehr ganz so schnell.

Dann stell dir vor, du hebst den Stöpsel etwas an - das Wasser beginnt abzulaufen. Je weiter du den Stöpsel anhebst, desto schneller leert sich die Wanne. Wenn du dann anfängst, den Stöpsel wieder in Position zu bringen, läuft ja immer noch Wasser ab und die Wanne leert sich weiter, wenn auch nicht mehr ganz so schnell.

Das Sommerhalbjahr entspricht dem aufgedrehten Hahn, das Winterhalbjahr dem angehobenen Stöpsel. Am 21. Dezember hat der Stöpsel nur seinen höchsten Punkt erreicht, die Temperaturen fallen am schnellsten. Aber auch das Vierteljahr danach ist der Stöpsel noch (ein wenig) offen bzw. die Nordhalbkugel der Erde strahlt mehr Energie ab als die Sonne ihr zuführt.

Die Temperaturen hängen nicht nur von der Sonneneinstrahlung ab, sondern auch von wetterdynamischen Faktoren, etwa Hoch- und Tiefdruckgebiete, Luftfeuchtigkeit usw.