Warum wird erwartet, in einem Restaurant Trinkgeld zu zahlen?

7 Antworten

Das ist eben Kultur und Tradition.

Ich zahle nicht pauschal 10%

Wenn die Bedienung mangelhaft war gibt es weniger bis garnichts.

War die Bedienung besonders gut, kanns auch mehr sein.

Die Zahnarzthelferin, die meine Zahnreinigung macht, bekommt auch immer einen 5er von mir.

Allgemein beschränkt sich Trinkgeld bei mir nicht auf Restaurant sondern allgemein auf Dienstleistungen (Frisör, Heizungsmann, KFZ-Werkstatt etc. etc....) und da eben je nach Zufriedenheit.


Schwuttcke 
Beitragsersteller
 23.07.2024, 20:15
Allgemein beschränkt sich Trinkgeld bei mir nicht auf Restaurant sondern allgemein auf Dienstleistungen

Auch an der Supermarktkasse?

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Interessante Frage.

Ich bin mir nicht sicher ob das tatsächlich erwartet wird, aber größtenteils sicherlich. Grundätzlich gebe ich dir Recht, dass Restaurants ihr Personal ordentlich bezahlen sollten, da das Personal nicht selten mit ihrem "Grund"-Lohn nicht über die Runden kommen. In manchen Ländern wird teilweise eine Servicepauschale bereits auf die Rechnung gesetzt, sobald der Gast sitzt, auch wenn er nur ein Glas Wasser bestellt hat. Andererseits ist das immer eine Sache der Kalkulation des Restaurantbetreibers. Eine optimale Lösung wird es nie geben, da jedes Restaurant hier frei entschieden kann, wie es geregelt wird.

Trinkgeld ist für mich eine freiwillige Zugabe, für einen entsprechenden Service. Entspricht der Service nicht meinen Erwartungen, gebe ich auch mal kein Trinkgeld.


Schwuttcke 
Beitragsersteller
 22.07.2024, 13:25

Im Ausland mag das anders sein, doch in Deutschland verdient eine Bedienung mit dem derzeitigen Mindestlohn schon ganz ordentlich. Und wenn ein Restaurantbetreiber motivierte Kräfte haben will, wird er beim Mindestlohn eher noch was oben drauflegen müssen. Von daher erübrigt sich meiner Meinung nach zumindest in Deutschland das Trinkgeld.

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MAD1989  22.07.2024, 14:01
@Schwuttcke

Von dem Standpunkt aus, definitiv!

Das Problem wird sein, wie bei vielen ähnlichen Dingen, es aus den Köpfen der Gesellschaft zu bringen. Ein Umdenken funktioniert nur, wenn eine große Mehrheit der gleichen Überzeugung ist.

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Weil es in unserer Weltregion der Kultur und der guten Erziehung entspricht. Das Trinkgeld soll auch nicht die Gehälter der ganzen Belegschaft aufstocken, sondern es ist ein ganz persönliches Dankeschön nur an die konkrete Person, die einen bedient hat, und niemanden sonst, nicht an die Kollegen, nicht an den Chef, nicht an das Finanzamt. Der Empfänger ist insofern ein völlig anderer als der Empfänger des Rechnungsbetrages. Die Rechnung zahlst Du an das Unternehmen, es finanziert damit die Einkäufe, die Gehälter, die Gemeinkosten, die Steuern und den Gewinn. Das Trinkgeld zahlst Du ins private Portemonnaie der Bedienkraft. Deswegen bezieht man das Trinkgeld auch nicht in eine unbare Zahlung mit ein, sondern man zahlt es bar, sonst ist es kein Trinkgeld. Der Unterschied zu hochqualifizierten Spezialisten ist in unserer Kulturtradition entstanden weil die Hochqualifizierten viel besser verdienen und der Schwerpukt ihrer Arbeit ein schwieriger fachlicher ist, nicht das Wohlbefinden des Gastes, während die Geringqualifizierten keine andere Möglichkeit haben ihre Arbeit gut zu machen als für maximales Wohlbefinden des Gastes zu sorgen. Für Stammgäste hat das Trinkgeld auch die wesentliche Aufgabe des Lerneffekts, man wird viel schneller und aufmerksamer bedient wenn man sich als guter Trinkgeldgeber einen Namen gemacht hat.


Schwuttcke 
Beitragsersteller
 22.07.2024, 13:54
Der Empfänger ist insofern ein völlig anderer als der Empfänger des Rechnungsbetrages.

Ist das so? Sagen wir mal eine Bedienung rechnet in acht Stunden 10 Tische ab mit je 100 Euro Rechnungssumme. Dann würde sie bei 10 % Trinkgeld 100 Euro Trinkgeld pro Tag kassieren. Das wäre mehr als der Mindestlohns noch mal oben drauf. Wenn da so wäre, frage ich mich, warum Restaurants unter Personalmangel leiden.

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Für mich gebieten es einfach der Anstand, und die Höflichkeit - außerdem zeugt es von Respekt und einem Dankeschön...

Ich werfe auch regelmäßig Geld in die "Kaffeekasse" bei meinem Tierarzt, Friseur, Apotheker oder Hausarzt...

Ich runde selbst im Supermarkt auf - sowie beim Bäcker oder meiner Tankstelle...;)

Es muss ja nicht viel sein - allein die Geste zählt !

Meine Oma mütterlicherseits pflegte häufig zu sagen:

  • "Was dem einen gefällt, gefällt dem andern auch !"

Soll heißen:

  • "Geben und Nehmen" - ich sehe dies genauso ! ;)

Schwuttcke 
Beitragsersteller
 22.07.2024, 13:16

Das Problem dabei ist, dass man mit Zahlung der Rechnung ja bereits bezahlt hat. Und damit auch den hoffentlich ordentlichen Lohn einer Bedienung. Dass man dann noch mal zahlen soll, macht für mich nicht wirklich Sinn. Es sei denn, man will damit die Gewinnspanne des Restaurantbetreibers erhöhen, der durch Trinkgeldzahlungen seinen Mitarbeitern umso weniger zahlen muss.

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Honeysuckle18  22.07.2024, 13:17
@Schwuttcke

Nochmal:

Für mich gehört es zum guten Ton - allerdings nur, wenn ich mit Essen und Service auch zufrieden bin !

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Schwuttcke 
Beitragsersteller
 22.07.2024, 13:29
@Honeysuckle18

Ich werde mal versuchen, das Trinkgeld durch einen Handkuss zu ersetzen. Mal schauen, wie das bei den Servicekräften ankommt.

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Honeysuckle18  22.07.2024, 13:30
@Schwuttcke

Gutes Essen zu loben, ist eh´ selbstverständlich !

Wenn ich gutes Essen hatte, gebe ich auch Trinkgeld in die Küche - ich weiss dann, dass es auch ankommt...;)

Die 3- oder 4mal im Jahr kann ich mir das schon leisten !

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Schwuttcke 
Beitragsersteller
 22.07.2024, 13:32
@Honeysuckle18

Das wollte ich vorhin schon sagen, dass ja dann eigentlich auch der Koch Trinkgeld verdient. Wenn ich ein Restaurant hätte, würde ich mir so Gäste wie Dich auf jeden Fall wünschen ;-)

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Es geht mehr um die Geste wenn es einem Geschmäckt hat zeigt man das dadurch natürlich wurde ich nie Trinkgeld geben wenn es mir nicht Geschmäckt hat