Warum wird bei vielen Paaren immer der Mann zuerst genannt aber selten auch mal die Frau?

7 Antworten

Es gibt zwei Arten, wie man die Nennung anno dazumals entschieden hat.

Die eine wäre die der Priorität - da kam der Mann zuerst, denn "er zählt",

die andere entwickelte sich später, als "der Dame der Vorzug gebührte" -  noch gleichermaßen sexistisch, aber eben auf der patronisierenden Basis des "armes, dummes Frauerl" - da hat sich dann das "Dame vor Herr" mehr eingebürgert.

In der Literatur von heute sowie der antiken Dichtung (Orpheus & Euridike) lag's definitiv mehr am Klang - da gab's eine ganz eigene Rythmenlehre. Wie du vl eh weißt, hat sich die antike Dichtung nicht über den Reim, sondern den Klang definiert.

Alles in Allem wirst du also die Nennungen in div. Werken unterschiedlich finden - tendentiell immer daran angeglichen, was gesellschaftlich gerade relevant war, als die "Quelle" entstand.

Hinzu kommt übrigens der Einfluss der Kirche in zumindest Mittelalter und Neuzeit - weil du "Hänsel und Gretel" erwähntest. Dort gilt nämlich immer der Vorzug dem Manne -> Man wird zu "Mann und Frau" erklärt, nicht umgekehrt. (random Beispiel^^)

Also kurz gesagt: Es ist ein Zusammenspiel von Klang und gesellschaftlicher Struktur der jeweiligen Zeit.

Angelina und Brad   ;-)

Dass Männer zuerst genannt werden, ist noch ein Relikt der Vergangenheit, wo Männer einfach als wichtiger angesehen wurden. Sie geben sozusagen den Ton an, bestimmen die Richtung.

Selbst wenn sie es vielleicht nicht taten - wer hat bei Hänsel und Gretel gesagt, wo es langging? - scheint da das Primat des Mannes durch.

Sehr häufig ist diese Namensstellung so gewählt um dem Mann den Vorzug gegenüber der Frau zu geben, wie beim Beispiel Adam und Eva.

Bei literarischen Werken, wie Hänsel und Gretel hat es eher klangliche Bedeutung, also die Stellung ist egal, solange die ausgesprochenen Namen leicht von der Zunge gehen.

Gleiches gilt für neuzeitliche Namenscombinationen. Bonnie und Clyde klingt besser und einprägsamer als Clyde und Bonnie, weil "Clyde" mit einem geschlossenen Laut endet und "Bonnie" mit einem offenen.

Also davor habe ich mir darüber nie Gedanken gemacht. Und um ehrlich zu sein ist das genau wie die Frage, wieso auf es ein Ampelmännchen gibt und kein Ampelfrauchen.

Es ist total egal.

Zudem wird es wohl daran liegen, dass in der Geschichte einfach der Mann oft der dominantere Part war. Was auch immer. Ist eigentlich auch total egal.


Dahika  14.12.2016, 18:43

nein, es ist nicht egal. Es ist interessant.

0

Bei Schneewittchen & die 7 Zwerge kommen gleich eine Männergruppe hintenan.

Heutzutage dominiert die Weblichkit, zumindestens bei anonymer Nennung. "Liebe Kolleginnen und Kollegen" und ähnliche Anreden. Da haben die Emmas aufgeräumt.

Frau Merkel ist de jure immer noch Bundeskanzler und keinesfalls Kanzlerin (https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_65.html)


Schattentochter  14.12.2016, 20:33

So ein Blödsinn. Schon in den Zwanzigern sagte man "Ladies & Gentlemen" und nicht umgekehrt - das entstand mit der Kultur des Gentleman als solchem - Frau wurde vom Nutzobjekt zum betüttelten Accessoire.

Das hat mit "Emmas" einen feuchten Kericht zu tun.

0
fiwaldi  14.12.2016, 20:40
@Schattentochter

Tochter, du hast einen Schatten!

Wenn mal wieder geschichtsträchtige Reportagen kommen, dann achte mal auf die Anreden z.B. im Bundestag oder andere offizielle Reden incl.Predigten. Da wurden Frauen überhaut nicht angeredet, außer wenn das Auditorium Frauen waren

0