Warum werden Menschen die in ihrer Kindheit geschlagen wurden,oft selbst handgreiflich?
Gegenüber ihren eigenen Kindern?Ich verstehe solche Leute wirklich nicht,schließlich sollten die es doch am besten wissen,wie scheiße so etwas ist.Und die geben das auch noch weiter.
16 Antworten
Sie haben nie gelernt, Konflikte auf eine andere Weise auszutragen als mit Gewalt.
Aber nicht bei allen ist das so. Es kommt darauf an, wie diese Menschen ihre Erfahrungen verarbeiten. Manche gehen ganz bewußt einen anderen Weg, aber das ist schmerzhafter und schwieriger, daher verdrängen viele einfach die Qualen, die sie als Kind erlitten haben.
Und wenn sie dann selber Eltern sind und Konflikte mit ihren Kindern haben, dann kommt ihnen Gewalt als gute und richtige Lösung vor, denn "ihnen hat es ja auch nicht geschadet".
Das stimmt natürlich nicht; in der Regel hat es gerade bei solchen Menschen, die anderen ihrerseits Gewalt antun, ganz verheerende Schäden angerichtet, was sie als Kind erlebt haben. Und durch die Gewalt, die sie selber ausüben, schaden sie auch noch mehr sich selbst; auch wenn es manchmal nicht so scheint. Wenn man Böses tut, wird man innerlich immer kälter, ärmer und kleiner.
Na ja, daß es etwas in ihnen kaputt gemacht hat, ist ihnen vermutlich gar nicht richtig bewußt und es ist das, was sie vorgelebt bekommen haben und leben mußten. Mit Logik kommt man da nicht weiter - es sitzt einfach tiefer als man annimmt.
Man benötigt Selbstreflexion und muss sich mit sich selbst beschätigt haben, um seine eigene Erziehung nicht auf die der Kinder zu übertragen. man muss lernen zu verstehen, warum wurde geschlagen. War es Machtgefühl,war es Hilflosigkeit/Überforderung ect. man muss es verstehen können, um davon wegkommen zu können. Man muss lernen, welche Alternativen man hat, wie man mit Schwierigkeiten in der Erziehung umgehen kann. Wird keine Alternative gesucht bleibt einem eben nur noch die hand übrig.
das hat man sich so abgeschaut... oder wurde vieleicht auch vererbt. man möchte das eigentlich gar nicht, aber es passiert einfach, weil man es nicht anders gelernt hat.
Das ist Konditionierung. So wie manche Menschen sich ungesund ernähren obwohl ihnen überall vermittelt wird dass dies gesundheitsschädlich ist.
Um eine Konditionierung ablegen zu können reicht eigener Wille oft nicht aus. Ohne ein unterstützendes Umfeld ist es eine Herkulesaufgabe. Und unsere Gesellschaft bietet nun mal kein unterstützendes Umfeld. Hat es noch nie geboten. Und will es auch nicht bieten.
Nun kann dies aber auch nicht so pauschal gelten. Denn manche Menschen schaffen es aus eigener Kraft sich zu ändern. In der Regel brauchen sie dazu keine fachliche Unterstützung. Sie haben eine Erkenntnis gewonnen und sind in der Lage daraus Konsequenzen zu ziehen. So stark aber ist nicht jeder Mensch. Denn dies bedeutet bedeutend mehr als nur tun. Es hat ja auch Konsequenzen auf den Umgang mit der Herkunftsfamilie. Welche auch immer. Nur mal als Beispiel.