Warum war nur die Berliner Innenstadt für den Volksentscheid und die Außenstadteile dagegen?

5 Antworten

Ich vermisse seit langem eine soziale Klimabewegung! Vielleicht gab es die mal, als die Grünen noch neu waren, aber aktuell ist es tatsächlich so, dass unser Innenstadtleben (zu) teuer ist und im Bioladen oft Leute an der Kasse sitzen, die selbst bei Netto kaufen (müssen), weil es dort billiger ist. Die Fahrkarten sind dank der Übergangsregelgung nach dem 9-Euro-Ticket bezahlbar, aber die guten Verbindungen mit Tram, U-Bahn und Bus oder mal eben irgendwo hin zu radeln, funktioniert auch nur in der Innenstadt, also pendeln die anderen mit dem Auto, stehen im Stau, und freuen sich auf den Ausbau der A100.
Absurderweise werden viele der Klimaschutzgegner mehr unter den Folgen der Klimakrise leiden als viele grüne Hipster, die genug Geld haben, ihre Wohnungen umzubauen oder umzuziehen wenn es in Deutschland überhaupt nicht mehr lebenswert ist. Aktuell leiden international viele Arme unter Klimakatastrophen, während in der Kleingartenkolonie in Brandenburg oder der Berliner Vorstadt noch ein Rest "von guter alter Zeit" möglich scheint. Aber in der wirklichen Vergangenheit gab es weniger Autos, weniger Fleisch, und Recycling und Naturschutz waren wichtig und konservativ, um unsere Heimat zu schützen und deutsche Kartoffeln zu ernten. Ich nenne es bewusst "Naturschutz", vielleicht finde ich noch ein Foto von meinem Opa mit Wehrmachtsabzeichen beim Gärtnern, um diesem Zusammenhang mehr Ausdruck zu verleihen. Naturschutz ist Heimatschutz! Eigentlich sollten die Kleingärtner grün sein und nicht die Hipster, aber was verstehe ich schon von Politik :(

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Weil die Bewohner im Innenstadtbereich unter den Klimabedingungen und dem Verkehr besonders leiden ist ein Grund. Der andere Grund ist der, dass z. B. die Friedrichshain-Kreuzberger und Schöneberger immer mehr zum verstärkt zugewanderten, grün-ideologischen, wohlhabenderen Klientel zählen.

Ich wohne mein Leben lang in der Innenstadt, zähle nur zum zuerst genannten Personenkreis. Die alteingesessenen Mieter hier (zu denen ich zähle) können sich die grünen Klimaträume schlicht nicht leisten, weil sie die Mieten noch weiter in die Höhe treiben, als ohnehin schon. Darum geht es den Menschen hier auch.

Unter anderem, weil die hippe, trendige, lebensunerfahrene und verwöhnte linksgrüne Klientel in der Innenstadt wohnt und nicht in den äußeren Bezirken in alten Häusern, die sich nicht mal eben grundsanieren lassen, um feuchtgrüne Träume von Klimaneutralität zu erfüllen.


isilang  28.03.2023, 16:46

Auch die Leute, die vor dem Beginn des Ausverkaufs schon so lange die Infrastruktur geprägt haben und hier leben, weil sie hierhin gehören, hier geboren wurden, haben nicht für den Volksentscheid gestimmt.

Die hippen Leute hier nagen meist nicht am Hungertuch. Oder sie haben solvente Eltern. Ich kenne einige Leute, die es sich leisten können, Klimaaktivismus zu betreiben. Die Initiatoren haben eben noch immer nicht erkannt, welche Lebensrealitäten es hier neben ihrer eigenen noch gibt.

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Weil da viele hippe Grüne residieren mit 10.000 € netto im Monat, mit ihren Lastenfahrrädern Malte und Sophie in die private Grundschule kutschieren und
sich auf ihren neuen Elektro SUV in der Tiefgarage im übertragenen Sinn einen runterholen.
Im Gegensatz zu den östlichen Plattenbausiedlungen, da wo sich die Kevins und Chantals mit den Blagen der nicht integrierbar Zugezogenen auseinandersetzen müssen ... zur staatlich heruntergekommenen Schule fährt man mit der Straßenbahn,
auch manchmal 7 und achtjährige Mädchen ganz allein unterwegs. Mein Herz blutet.

Ist doch eine ähnliche Verteilung, wie bei der Wahl!

In der City leben verstärkt die jungen, hippen, progessiven, links-grünen, während in den Außenbezirken besser verdienende Familien, in Eigenheimen, im gesetzeren Alter leben.

Ist jetzt mMn nicht soo untypisch! Hier gibt es eine ähnliche Verteilung, zumindest teilweise...