Warum vergisst man auf Dauer die Stimme eines geliebten Menschen wenn er verstorben ist?
Es bleiben so viele Erinnerungen,Gestik und Mimik,wie der Mensch gehandelt hat und wie er zu Lebzeiten war.An das kann man sich nach Jahren noch erinnern aber nicht mehr an die Stimme.Warum?
4 Antworten
Der Grund könnte vielleicht sein, dass man sich die Gestalt eines Menschen durch Fotos etc. wieder in Erinnerung rufen kann und somit niemals vergisst.
Ich persönlich kann mich aber noch an die Stimme meines verstorbenen Familienmitglieds erinnern. Ich schätze es liegt auch daran, wie oft man mit der Person Zeit verbracht hat bzw. gesprochen hat.
..hm..liegt es eventuell auch daran wie lange derjenige schon nicht mehr unter uns weilt..vermute ich mal,weiß es aber auch nicht.
Ich kann mich nicht mal an die Stimme meiner besten Freundin erinnern, wenn wir mal einen Tag nichts voneinander "hören".
Das liegt einfach an der sehr abstrakten Muster-Erkennung von Geräuschen im Gehirn und dass unsere primäre Wahrnehmung eben visueller Natur ist.
Wenn Du aber eine sehr vertraute Stimme nach vielen Jahren wieder hörst, weißt Du gleich sofort, wer das ist, noch bevor Du die Person sehen kannst.
Oh, das ist aber eine verdammt kurze Frage für eine verdammt lange Antwort.
Um das genauer erklären zu können müsstest Du verstehen, wie das Gehirn funktioniert. Da ist nämlich nichts scharf abgerissen wie bei Deiner subjektiven Wahrnehmung Deiner Umwelt. Hier funktioniert alles nach sog. Mustern, die sich aus unzähligen Faktoren zusammenfügen und auch die unterschiedlichsten Hirn-Areal involviert.
Mal ein Gegen-Beispiel:
Ein Computer speichert seine Daten extrem einfach und klar strukturiert. Eine Bild- oder Audiodatei lässt Sich konkret in seine Bits und Bytes separieren. Aber wenn ich einem Computer ein Messer-scharfes Bild von Deinem Portrait gebe, wird er Dich nicht mehr erkennen, sobald Du Deinen Kopf nicht in genau derselben Kamera-Position und -Entfernung hältst.
Aber Du hingegen kannst sogar ein extrem stark verpixeltes, unscharfes, riesengroßes oder winzigkleines Bild von einer Dir bekannten Person wiedererkennen und sogar auf dem Kopf, von der Seite oder nur anhand der Augen-Partie, weil Dein Gehirn nicht die Bitmap (Punkte-Karte) scannt, sondern die Formen und Proportionen im Gesicht. Das hilft Dir sogar bei der Wiedererkennung von sehr stark gealterten oder entstellten Menschen. Das mit den Augen ist übrigens evolutionär bedingt, da Babys i.d.R. als erstes die Augen-Partie ihrer Mutter sehen/erkennen können und das in der wichtigsten Phase der Hirn-Bildung.
Bei akustischen Daten ist es nun noch viel komplizierter, denn genau wie ein Bild aus unzähligen Einzelpunkten und Farben-Nuancen besteht, besteht eine Stimme aus unzähligen Tönen und Frequenzen in verschiedenen Lautstärken und Ebenen. Und weil auch hier die Muster (Proportionen) entscheidend sind, erkennst Du auch eine Stimme wieder über die starke Verzerrung am Telefon.
Ich hoffe, dass das hinreichend erklärend ist, denn die eigentlichen Hirn-Funktionen sind richtig umfangreich und das kann ich hier nicht erklären, weil der Platz nicht ausreicht und außerdem gibt es den Text bereits in vielen wissenschaftlichen Büchern. Da wäre es einfacher und schneller, so ein Buch zu lesen, als dass ich hier alles zutexte. x))
Also ich kenne das auch und das einzige was ich noch in Erinnerung habe sind momente mit ihrer stimme sonst nichts..
Ich weiß nicht warum das so ist vlt. weil man sich eher mehr daran erinnert was man mit der Person getan und erlebt hat.
Das ist aber schon krass,und woran liegt das? :)