Warum sprechen so viele Menschen falsch?

4 Antworten

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Ich bin zwar kein Sprachforscher aber ich nehme an das viele von diesen Aussprachen ja auch im Zusammenhang mit verschiedenen Dia- oder Regiolekten hängen. Aus diesem Bereich ist uns ja auch schon die Verwendung von Icke statt ich von unseren Berliner Freunden bekannt. Aber um deine Frage zu beantworten ich denke diese Sprachliche Entwicklung hängt damit zusammen das viele Menschen einfach zu faul sind es richtig auszusprechen, teilweise wird es aber auch daran liegen das sie es nicht besser wissen. Aber eigentlich ist es ja auch nicht so schlimm und hin und wieder kann man sich ja da auch ein Späßchen draus machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

GutWetter 
Beitragsersteller
 01.06.2020, 14:21

Die Fälle konsequent falsch anzuwenden hat m. E. nichts mit einem Dialekt zu tun. Das wird so falsch gesprochen und auch geschrieben und ist für mich mehr als nur eine Kleinigkeit.

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Hier kann ich nur erkennen, ob etwas falsch geschrieben wurde.

Ob die Person falsch spricht, ist hingegen nicht hörbar.

Da es in Deutschland schon sehr lange verschiedene Dialekte gibt, ist die Wahrscheinlichkeit natürlich hoch, Wörter in der nicht korrekten Form zu hören.

Mag nervig sein - kann allerdings auch die Sprache lebendig halten.


GutWetter 
Beitragsersteller
 01.06.2020, 14:57

Ich stimme dir bedingt zu. Bei den Fällen (Dativ/Akkusativ) bleibe ich aber. Das hat m. E. nichts mit Dialekt zu tun und ist auch nicht lebendig.

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kiniro  01.06.2020, 18:44
@GutWetter

Wenn du schon bei den Fällen bist, dann nimm noch das Genitiv hinzu.
Entweder wird das komplett ignoriert oder das englische Genitiv genommen - auch bekannt als Deppenapostroph.

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GutWetter 
Beitragsersteller
 01.06.2020, 19:00
@kiniro

Da soll mir noch einer vorwerfen, ich wäre kleinlich. So hohe Ansprüche habe ich ja gar nicht ;)

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Ich denke nicht, dass man das als falsch bezeichnen kann, es ist eben eine andere Art, zu sprechen. Da zählen Dialekte dazu, besonders Soziolekte, Mundarten, Akzente....

Es ist dann eben kein Standarddeutsch mehr. Das ist alles.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Uni: Empirische Sprachwissenschaften, Philosophie

GutWetter 
Beitragsersteller
 01.06.2020, 15:03

Bei den Fällen (Dativ/Akkusativ) ist das objektiv falsch. Das hat m. E. nichts mit dem Dialekt oder einer Mundart zu tun. Die anderen regionalen Besonderheiten... die gab es tatsächlich schon immer.

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Wer klugscheißt, an den stellt man hohe Anforderungen.

Das Licht wird nicht mehr ausgeschaltet sondern ausgeschalten.

Das ist genau verkehrt herum. Geschalten ist die alte Form und geschaltet die neue. Im Althochdeutschen war scaltan nämlich ein starkes Verb der Klasse VIII (ich ver­mu­te, im Mittel­hoch­deut­schen auch, aber da habe ich keine Literatur zum Nach­se­hen); wäre es nicht in die schwache Konjugation gewechselt, dann würden wir es heu­te wie halten konjugieren, also ich schalte, er schält, ich schielt, ich habe ge­schal­ten). Beweis aus der Grammatik von Braune, 1891:

Bild zum Beitrag

Bei vielen Verben, die von stark zu schwach gewechselt sind, erweist sich das starke Perfektspartizip (also auf -en statt -t) langlebig. So sagt heute niemand ich sielz die Suppe und wenige ich buk das Brot, aber die Suppe wird immer gesalzen und das Brot gebacken, niemals **gesalzt oder **gebackt. Auch beim Verb spalten läßt sich das beobachten (das ist in dem Textauszug sogar erwähnt), denn Schlangen haben eine gespaltene Zunge und nicht eine **gespaltete.

Beim Verb schalten hat sich die alte Form geschalten vor allem in Österreich er­hal­ten, weil die Ösis nicht bei jeder Mode mitmachen, die sich die Preußen ausdenken.

Woher ich das weiß:Hobby – Angelesenes Wissen über Sprach­geschich­te und Grammatik
 - (Sprache, Gesellschaft, Sprachentwicklung)

GutWetter 
Beitragsersteller
 01.06.2020, 15:00

Ups, da habe ich die Frage leider nicht in Althochdeutsch formuliert. Bitte um Entschuldigung.

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