Warum sprechen einige Leute gerne von sich in der 3. Person?
Ich hab das irgendwie schon oft mitbekommen, dass einige das sehr gerne machen. Ich weiß auch, dass man das irgendwie deuten kann, aber wie? Was sagt es denn über diese Person aus, wenn sie in der 3. Person von sich erzählt?
sorry, ich weiß auch gerade nicht, in welche Kategorie ich diese Frage stellen kann!!
Danke im voraus
10 Antworten
Die Person distanziert sich von sich selber. Manchmal reden Leute auch in der 2. Person von sich selbst.
Es ist eine Taktik, das ICH zu umschiffen. Sonst müssten sie ja sagen: Ich habe das und das gemacht. Dann wären sie verantwortlich. Indem sie aber nicht "ich" sagen, drücken sie sich um die Verantwortung.
Ich muss zugeben, als ich bemerkte, dass ich das auch tue, habe ich ganz bewusst darauf geachtet und mir angewöhnt "ich" zu sagen. Das gibt dann ein Gefühl, zu dem was ich tue zu stehen und auch Meister über mein Tun zu sein.
Wenn ich "ich" sage, identifiziere ich mich mit der Person, von der gesprochen wird. Wenn ich "du" sage, oder "er", "sie", dann spreche ich doch von einer anderen Person als von mir selbst, bin also in Distanz. Ich kann dann so reden, als ob es nicht um mich selber gehen würde.
achso, ok das klingt einleuchtend...wie kommt es denn dazu,dass sich diese leute nicht mit sich selbst identifizieren können?? hat das erziehungtechnische gründe? oder erfahrung oder ist da eine Krankheit, warum das so?
Sicher keine Krankheit - schau mal bei der Antwort von Nachtflug. Dort habe ich über mögliche Ursachen geschrieben. Ich denke schon, dass das mit Erfahrungen in der Kindheit zu tun hat.
Besteht da nicht ein kleiner Unterschied zwischen dissozialem Verhalten und einer dissoziativen Störungen? ^^
Krankheit? Im Gegenteil, liegt uns iwie im Blut. Kinder machen das automatisch ohne, dass sich jemand wundert:
Mutter: „Wer will Schokolade?“ - Miriam: „Mimi Kokolade!“
Manche behalten das eben im Erwachsenen-Leben bei. Es muss auch nicht unbedingt ein Zeichen davon sein, dass man sich von sich selbst distanziert. Man könnte genauso gut behaupten, dass solche Menschen ein außergewöhnlich gutes gespür für die beiden Ichs haben, die nunmal jeder Mensch in sich trägt, nämlich das Ich als physischer Gegenstand und das Über-Ich (psychologisch nicht ganz korrekt) nämlich die eigene innere Stimme.
Manche Leute begreifen das eben als zwei. Was es ja eigentlich auch ist. Es gibt ja auch die Redewendungen "mit sich selbst ringen", "herz gegen verstand", "bewusstsein und unterbewusstsein", "sich in sich selbst zurückziehen", "körper und geist", "trieb und impulskontrolle" usw.
Genau genommen reden und denken wir schon auf unterschiedlichen Ebenen und die Ursache sehr vieler psychischen Krankheiten ist eben gerade, wenn diese innere Stimme nicht mehr der Freund ist, der einem Mut zuspricht, vergibt und immer zu einem hält, sondern wenn die innere Stimme plötzlich ein Kritiker wird, der alles in Frage stellt, Vorwürfe macht und alles gegen einen analysiert. Das klingt im ersten Moment vllt komisch, aber wer hat sich selbst nicht schon mal Mut zugesprochen im Sinne von "ok, Augen zu und durch, du schaffst das". Nur redet man halt laut in der Regel nie von sich selbst in der dritten Person, einige tun es eben doch.
Nur damit kein Irrglaube auftritt: Natürlich sind keine realen zwei Personen in uns, aber wir können schon eine Art Über-Ich, Gewissen, Gott, Innere Stimme - wie auch immer man das nennen will besitzen, die sich iwie von dem Rest deutlich unterscheidet.
LG
und wie kann man das deuten, wenn jmd mit mir in dritter Person spricht? Bsp. eine Person fragt mich: "was macht sie denn heute noch?"
Wie heißen nochmal diese ganzen Personen. Also 1 Person 2 Person usw. Also was ist das nochmal in dem fach Deutsch ._.
Krankheit? Im Gegenteil, liegt uns iwie im Blut. Kinder machen das automatisch ohne, dass sich jemand wundert:
Mutter: „Wer will Schokolade?“ - Miriam: „Mimi Kokolade!“
Manche behalten das eben im Erwachsenen-Leben bei. Es muss auch nicht unbedingt ein Zeichen davon sein, dass man sich von sich selbst distanziert. Man könnte genauso gut behaupten, dass solche Menschen ein außergewöhnlich gutes gespür für die beiden Ichs haben, die nunmal jeder Mensch in sich trägt, nämlich das Ich als physischer Gegenstand und das Über-Ich (psychologisch nicht ganz korrekt) nämlich die eigene innere Stimme.
Manche Leute begreifen das eben als zwei. Was es ja eigentlich auch ist. Es gibt ja auch die Redewendungen "mit sich selbst ringen", "herz gegen verstand", "bewusstsein und unterbewusstsein", "sich in sich selbst zurückziehen", "körper und geist", "trieb und impulskontrolle" usw.
Genau genommen reden und denken wir schon auf unterschiedlichen Ebenen und die Ursache sehr vieler psychischen Krankheiten ist eben gerade, wenn diese innere Stimme nicht mehr der Freund ist, der einem Mut zuspricht, vergibt und immer zu einem hält, sondern wenn die innere Stimme plötzlich ein Kritiker wird, der alles in Frage stellt, Vorwürfe macht und alles gegen einen analysiert. Das klingt im ersten Moment vllt komisch, aber wer hat sich selbst nicht schon mal Mut zugesprochen im Sinne von "ok, Augen zu und durch, du schaffst das". Nur redet man halt laut in der Regel nie von sich selbst in der dritten Person, einige tun es eben doch.
Nur damit kein Irrglaube auftritt: Natürlich sind keine realen zwei Personen in uns, aber wir können schon eine Art Über-Ich, Gewissen, Gott, Innere Stimme - wie auch immer man das nennen will besitzen, die sich iwie von dem Rest deutlich unterscheidet.
LG
komplex wegen übervorsichtigkeit. so kann man sich immer rausreden.
wird gern durch politiker verwendet
Hauptsache die Person spricht in ganzen Sätzen, ist auch so eine Unart geworden...
die person hält sich dann für etwas besonderes oder hat eine multiple persönlichkeitsstörung.
😂 dann gibt es aber ausgesprochen viele Menschen mit multiplen Persönlichkeitsstörungen - so viele, dass Sie, nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit, auch dazu gehören!
Die Antwort, dass das „man“ in Erzählungen das eigene Erleben und Fühlen durch die Einbeziehung von einer unbestimmten Anzahl Anderer zur Norm zu machen, erscheint mir dabei doch plausibler! Bin ich aber „bei mir“ und übernehme Verantwortung für mich selbst, ohne Interesse, ob ich damit „normal“ bin, verliert das Wörtchen „man“ schlagartig an Bedeutung und konzentriert sich auf Aussagen, in denen man wirklich die Allgemeinheit meint.
warum ist denn die person von sich selber distanziert??