Warum sollte man keine Hunde vom Züchter adoptieren?

11 Antworten

Wenn Du einen Züchter kennst, oder er Dir von vertrauenswürdigen Bekannten, Freunden oder so empfohlen wird ist nichts dagegen einzuwenden.

Leider gibt es einige, wenn nicht eher viele so genannte Züchter die Ihre Hündinnen bloß als "Wurfmaschinen" sehen/ halten, und das ist nicht gerade das beste für ein Tier.

Tierheim ist nicht immer, und auch nicht für Jeden die beste Wahl.


Man sollte da unterscheiden: Es gibt Vermehrer, die sich zwar Züchter nennen, aber denen es nur ums Geld geht. Da sollte man niemals Hunde kaufen.

Dann gibt es Züchter, die sogenannte "Qualzuchten" züchten. Also beispielsweise Möpse, die kaum Luft bekommen durch ihre platte Schnauze. Auch wenn vielen das nicht immer bewusst ist. In solchen Fällen wird dann die Optik des Tieres (hier die "Kindchenschema-Optik" ) über die Gesundheit des Tieres gestellt. Das ist natürlich nicht in Ordnung. Klar, Merkmale, die angezüchtet werden, sind meist nicht natürlich. Man muss abwägen, wie viel optische Veränderungen vertretbar sind. Fakt ist: Die Gesundheit und Langlebigkeit hat Vorrang. Deshalb sollte man solche Rassen nicht beim Züchter kaufen, da man so diese Qualzuchten unterstützt. Man sollte lieber auf alternative Rassen ausweichen.

Dann gibt es verantwortungsvolle, eingetragene Züchter. Diese achten auf die Gesundheit ihrer Tiere. Die Verpaarungen sind bedacht, das Wesen der Elterntiere sowie die Optik rassetypisch, sodass auch die Welpen vielversprechend sind. Diese werden regelmäßig entwurmt, sind tierärztlich betreut, ausreichend lange bei der Mutter und werden geimpft etc. in ein neues, geeignetes Heim vermittelt.

Gute Züchter sind zur Erhaltung der verschiedenen Rassen wichtig. Möchte man einen bestimmten Rassehund, spricht nichts dagegen, sich diesen wohl überlegt beim Züchter zu kaufen.

Trotzdem ist es natürlich so, dass etliche arme Hunde in Tierheimen sitzen. Zwar sind die Standards in Deutschland verhältnismäßig hoch, allerdings ist das kein schönes Leben. Ein Hund, der den ganzen Tag im Zwinger verbringt, vielleicht zwischendurch auf eine Gemeinschaftswiese darf oder, wenn er Glück hat, mal Gassi geführt wird, hat kein wirklich schönes Leben. Vor allem "Problemhunde" leiden unter diesen Bedingungen, denn sie sind meist nur im Zwinger. Hunde im Tierheim sind nicht glücklich, ihnen fehlt ein Besitzer oder eine Familie, die sich liebevoll um diesen Hund kümmert. Im Tierheim fehlen dazu Zeit und Mittel.

Deswegen ist es immer besser, einen Hund aus dem Tierheim zu adoptieren, damit dieser wieder ein gutes, artgerechtes Leben führen darf.

Also: Es ist nicht verwerflich, einen Hund bei einem seriösen Züchter zu erwerben, niemals sollte man aber Vermehrer unterstützen. Legt man allerdings keinen Wert auf reinrassige Hunde und eine bestimmte Optik, sollte man IMMER Tierheim- oder Tierschutzhunde vorziehen. Damit tut man was gutes. Ein Züchter wird seine Hunde immer los und kann sie zur Not auch länger behalten.


Raubkatze1982 
Beitragsersteller
 29.05.2018, 23:28

Danke für die tolle Antwort!

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Deine Frage ist sehr berechtigt.

Ein Hund vom organisierten Züchter ist nämlich stets die beste Wahl, wenn man sich einen jungen Hund anschaffen möchte.

Leider sind sogenannte "Tierschützer" immer wieder so dreist, dass sie den Leuten aus falsch verstandenen Tierschutz heraus anderes weismachen wollen.

Und manche sogenannte "Tierschützer" sind leider fachlich so dumm, dass sie selbst an ihre Irrtümer glauben.

Es ist nicht schön von mir, so etwas zu sagen, aber es entspricht leider 9 von 10 Fällen der Wahrheit.

Und dies ist nicht nur bei Hunden so, sondern tieht sich quer durch die gesamte Tierhaltung.

Aber Tierschutz kann man eben nicht nur mit der großen Klappe machen - Nein ! - dazu bedarf es eines fundierten Fachwissens.

Lass Dich also von Tierschützern nicht wider deinen eigenen gesunden Menschenverstand verunsichern.

Mit besten Grüßen

gregor443

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Paradox sowas.

Würde jeder sein Tier bei einem guten und gewissenhaften Züchter kaufen gäbe es so gut wie keine Tierheimhunde mehr.

Warum das so ist:

Würde jeder nur bei Züchtern kaufen würde es sich für die Vermehrer nicht lohnen und sie würden aufhören welche zu produzieren - Nachfrage und Angebotsprinzip.

Wenn man keine Tiere aus dem Ostblock kaufen würde, gäbe es keine schwer kranken Hunde hier und man hätte auch nicht wahllos (weil günstig) ein Tier angeschafft.

Echter und wirklicher gewissenhafter Tierschutz fängt beim eingetragenen Tierzüchter an. Weil damit verbaue ich gleich jedem geldgierigen Mixhundeproduzenten den Verdienst.

Was glaubst du wo die Tiere her kommen, die im Tierheim sitzen? Von Leuten die nicht auf ihre läufige Hündin aufpassen können, von Leuten die wahllos Mischlinge produzieren, von Leuten die mal einen Wurf haben wollten, von Leuten die sich einen Billighund aus dem Ausland gekrauft haben.

Ein Züchterhund endet in aller Regel niemals in einem Tierheim weil die Züchter ihre Hunde zurück nehmen um sie selbst zu vermitteln oder der Verband kümmert sich drum.

Die angeblichen "Rassehunde" im Tierheim sind meist nur optisch Rassehund, aber ohne Papier und somit wahllos und lieblos hergestellt.


Jesaya007  30.05.2018, 21:25

Treffender kann man es nicht formulieren!

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Weil die Tiere aus den Tierheim halt auch ein zuhause suchen und die meisten ihre Tiere woanders kaufen. Also quasi als ausgleich


friesennarr  30.05.2018, 14:57

Also soll man die Dummheit der Menschen auch noch unterstützen?

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