Warum soll das Mobbing sein?

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Ich kann dich verstehen, warum du psychisches Mobbing schwer greifbar findest. Erstmal hat jeder das Recht, selbst zu entscheiden, mit wem er Kontakt haben möchte. Das gilt aber nicht uneingeschränkt für jede Situation. Beispielsweise kann man sich seine Klassenkameraden oder Arbeitskollegen nicht aussuchen. Wenn man sie nicht mag, muss man sich trotzdem um ein vernünftiges Miteinander bemühen. Psychisches Mobbing bezieht sich auf Situationen, in denen man jemand aus einer Gruppe ausschließt, in die er herein gehört:

Dein Beispiel mit der Klassenfeier kann daher schon zu Mobbing gehören. Dort will die Gruppe "Klasse" feiern, zu der er nun einmal gehört. Ihn nicht einzuladen, bedeutet, ihn aus dieser Gruppe ausschließen zu wollen. Dazu habt seine Klassenkameraden allerdings kein Recht.

Ein vielleicht noch etwas deutlicheres Beispiel wäre Gruppenarbeiten. Stell dir vor, erst weigern sich alle in der Klasse, dich in eine Gruppe aufzunehmen. Der Lehrer teilt dich in eine Gruppe ein, die beschwert sich darüber und fängt eine Diskussion an. Der Lehrer bleibt bei seiner Meinung, also kommst du in die Gruppe. Dann wirst du beim Ausarbeiten in der Schule wie Luft behandelt. Du schlägst vor, man könnte die Aufgabe so und so lösen, niemand reagiert. Kurz darauf macht jemand anderes den gleichen Vorschlag, alle sind begeistert. Vielleicht treffen sich die anderen auch noch, ohne es dir zu sagen, oder beschweren sich beim Lehrer, dass du ja nicht mitarbeiten würdest. Würdest du dieses Verhalten darunter packen, dass man sich selbst aussuchen kann, mit wem Kontakt haben möchte? Vermutlich nicht.

Es geht also um Situationen, in denen man sich respektlos gegenüber jemand anderen verhält. Nicht darum, dass man für sich beschließt, einen bestimmten Klassenkameraden muss ich in meiner Freizeit nicht um mich herum haben und ein privates Treffen ablehnst.

Es geht auch niemals um einzelne Situationen. Mobbing ist dadurch gekennzeichnet, dass es über einen längeren Zeitraum immer wieder zu Vorfällen kommt. Nur weil mal eine Gruppenarbeit blöd lief, ist man noch lange kein Mobbingopfer.

Feiert ein Kind oder Jugendlicher Geburtstag, kenne ich es so dass diese nur die engsten Freunde und nicht die gesamte Schulklasse einladen.

Es geht mehr darum, wenn zB die ganze Klasse eingeladen wird, bis auf die eine Person. Vielleicht auch nicht zum Geburtstag, sondern halt ne Klassenfeier. Nur eine Person erfährt davon nicht mal was.

Oder halt wenn die Person versucht mit wem anderen aus der Klasse zu sprechen, und aktiv wie Luft behandelt wird. Vielleicht nur einsilbige Antworten. Also wirklich stark unhöflich sein. Man muss ja nicht unbedingt gern und viel mit wem reden, aber man sollte schon immer fähig sein ein Gespräch zu führen, zumindest wenns um was wichtiges geht.

Weiß nicht wie ichs erklären soll, aber wenn man selbst ausgeschlossen wird, merkt man schon ob andere bereit sind ein Gespräch zu führen, wenns halt so ist, und einen dann zumindest währenddessen normal zu behandeln. Und man merkt auch das Gegenteil, wenn die anderen einem klar zu verstehen geben dass man unerwünscht ist. Letzteres muss einfach nicht sein. Man muss einfach jemand anderem nicht permanent zu verstehen geben, dass diese Person unerwünscht ist. Das ist ein großer Unterschied dazu, einfach nicht das Gespräch zu suchen.

Heutzutage wird oft übertrieben, was Mobbing angeht. Ich hatte mal ein Mädchen in der Klasse, die zu allen scheiße war. Dann hab ich über sie gelästert und musste mit ihr und der Sozialarbeiterin über mein „Mobbing“ reden. Ich finde es nicht gerechtfertigt zu sagen, dass einfaches Lästern direkt Mobbing ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Was heißt denn von gemeinsamen Aktivitäten ausschließen?

Siehe Maßnahmen gegen Corona.

Finde das schwierig und würde sagen irgendwo kann man keinen zwingen, mit jemanden befreundet sein zu wollen oder auch überhaupt Kontakt zu halten.

Nein, das natürlich nicht, aber in Absprache in einer Gruppe untereinander Menschen ausgrenzen zu wollen, das ist eine absolute Schweinerei.

Jemanden konsequent nicht zu beachten ist halt seelische Grausamkeit. Man muss nicht auf guten Freund mit allen Menschen tun - wenn die Person aber eine Frage hat ist es nicht angebracht sie dafür zu ignorieren beispielsweise.

Zudem ist Mobbing auch durch aktive Wiederholung gekennzeichnet.