Warum sink das Drehmoment bei einem elektro Motor so stark?

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Das Drehmoment (M) eines E-Motors berechnet sich wie folgt:

M = (9550 x P)/n (Einfache Version)

Solange sich die Leistung (P) proportional zur Drehzahl (n) erhoeht, bleibt das Drehmoment gleich (siehe Kurve). Irgentwann stoesst der E-Motor an seine Leistungsgrenze (Leistung bleibt konstant. Erhoeht sich nicht mehr). Wenn sich dann die Drehzahl weiter erhoeht (Linear) sinkt das Drehmoment (siehe Kurve). Das bedeutet eigentlich nur, dass der E-Motor fuer einen Drehzahlbereich von 0 - ca. 3500 rpm "nutzbar" ist. Denn es ist kaum moeglich mit einem fallenden Drehmoment gegen ein im Quadrat (nicht Linear) steigendes Gegenmoment (Fahrtwind...) anzukaempfen. Das ist die eigentliche Grundlage. Der letztendliche Arbeitsbereich des Motors wird dann doch etwas umfangreicher berechnet.

Woher ich das weiss? Ich habe hoehere Realschule (das Klassenzimmer war im 2. Stock). Ich habe Elektromaschinenbauer gelernt und Elektrotechnik (Schwerpunkt Antriebstechnik) studiert.

Eine Gerade in einem solchen Diagramm deutet immer auf eine künstliche Drosselung hin. Sieht man auch in der Drehmomentkurve von ganz vielen Turbodiesel-Motoren. Wo die Gerade ist, wird in dem Fall das Drehmoment über den Ladedruck künstlich abgeregelt, meistens weil das Getriebe oder irgendwas im Antriebsstrang sonst nicht lange durchhalten würde.

Bei diesem Elektromotor betrifft es die Leistung und nicht das Drehmoment, was nahe legt, dass es entweder darum geht, Überhitzung zu vermeiden oder eine Überlastung der Spannungsversorgung (beziehungsweise die rückt halt nicht mehr Saft raus.)

Ich würde sagen um die Leistung zu deckeln. Wenns Drehmoment gleich bleiben würde dann würde es mehr Leistung geben. Man braucht eventuell nicht mehr Drehmoment um die gleiche Leistung zu bringen.

Das ganze begrenzt wiederum den Stromfluss. Wenn du zu viel davon hättest bräuchteste dickere kabel oder die gehen dir durch.

Ganz zu schweigen von akkuleistung.

Sind aber alles nur Spekulationen.


HHeLiBeBCNOFNe 
Beitragsersteller
 17.11.2018, 20:44

Logisch, dann bräuchte die Batterie ja mehr als 33 kW. Danke

Das hängt stark vom Motortyp ab und von der elektronischen Ansteuerung.

Ein Elektromotor wird nicht auf Drehmoment getrimmt, sondern auf Effizienz.
Wenn die Grafik des Ottomotors auch bis 16'000rpm ginge, sähe seine Kurve traurig aus gegenüber dem Elektromotor.

Er hat den kontanteren und höheren Leistungspegel als der Ottomotor, und das höchste Drehmoment beim Anfahren (dies ganz im Gegensatz zu den Verbrennern).
Das "starke" Absinken des Drehmoments mit zunehmender Drehzahl ist technisch bedingt (Gegeninduktion beim Drehen), aber auch erwünscht.
Zudem dreht der Elektromotor ja bei 50% Drehmoment schon doppelt so schnell wie der Otto auf seinem Maximum...