Warum sind viele Tieraktivisten/Veganer penetrant?
Hallo zusammen,
ich selbst finde es klasse, dass einige Menschen auf tierische Produkte verzichten können. Zugegeben ich könnte es nicht komplett, obwohl ich selbst nur wenige Fleisch- oder Milchprodukte zu mir nehme. Ich setze mich auch gerne dafür ein, den Tierschutz zu fördern und so weiter. Jedoch denke ich, dass die Menschheit ohne Viezucht nicht da wäre, wo sie jetzt ist und es zu einem gewissen Maße auch in Ordnung ist.
Leider fallen mir unter Aktivisten (eher Extremisten) sehr viele schwarze Schafe auf. Sie beleidigen andere als Unmenschen, nur wenn sie Fleisch essen oder auch nur eine Mascara verwenden die nicht vegan ist. Oft hatte ich schon das Gefühl, dass sie andere in ihre extremen Denkmuster drücken möchten. Auch Aktionen wie vor einem Steakhaus leute anzuschreien oder Menschen auf der Straße mit ihren Reden zu belästigen kommen mir eher spanisch vor. Fühlen sie sich als bessere Menschen für das was sie tun?
Für Beispiele schaut einfach mal auf der PETA FB Seite vorbei und lest die Kommentare unter Beiträgen...
Kann mir jemand dieses teilweise aufdringliche Verhalten erklären? Am besten jemand der selbst so ein extremes Weltbild teilt. Wie waren eure bisherigen Erfahrungen mit Aktivisten im Bereich Tiere und Umwelt? Wie sind eure eigenen Ansichten zu dem ganzen Thema?
Ich möchte zum Schluss nochmal betonen: Ich persönlich habe nichts gegen diese Leute. Mir fällt nur das Verhalten öfters negativ auf.
17 Antworten
Hallo,
Wie waren eure bisherigen Erfahrungen mit Aktivisten im Bereich Tiere und Umwelt?
Solche Erfahrungen habe ich bisher kaum machen müssen. Ich frage mich jedes Mal, wo man solchen Menschen begegnet, dass man solche Aussagen treffen kann. Scheinbar konzentrieren sich diese vermeintlich so penetranten und missionarischen Veganer, Tierschützer und Tierrechtler an bestimmten Hotspots.
Wie sind eure eigenen Ansichten zu dem ganzen Thema?
Ich möchte nicht bestreiten, dass es solche Menschen gibt, die gibt es in jeder Personengruppe, aber ich denke, dass die Anzahl der penetrant und missionarischen Veganer weitaus geringer ist als viele glauben. Veganer, die solche Aktionen abziehen, fallen einfach viel eher auf, während man die Veganer, die nichtssagend an einem vorbeilaufen und von denen man überhaupt nicht weiß, dass sie vegan sind, gar nicht erst zur Kenntnis nimmt.
Für Beispiele schaut einfach mal auf der PETA FB Seite vorbei und lest die Kommentare unter Beiträgen...
Hier musste ich schmunzeln. PETA ist eine Tierrechtsorganisation. Dass sich unter den Beiträgen von PETA Veganer, Tierschützer und Tierrechtler austauschen und ihre Ansichten sowie Meinungen teilen, ist nur logisch. Wer sich darüber beschwert, hat das Prinzip nicht verstanden. In diesem Fall sind diejenigen penetrant und missionarisch, die Kommentare à la "Darauf erstmal ein Steak" hinterlassen.
Liebe Grüße
Auf den Punkt gebracht - danke ! ;)
Insofern hat Peta doch den ganzen Antiveganern hier und anderswo einiges voraus, die nur darauf lauern, unter Fragen zum Thema "vegan" ihren Senf schmieren zu können - und das ungefragt und ungebeten...
Trollfragen inklusive.
Meiner Meinung ist der Grund derselbe (oder ähnliche) warum auch Menschen sich der rechts oder linksextremen Szene, extremistischem Feminismus, Salafismus oder sonstigen Gangs bzw. Gruppierungen anschließen, Computerspiele spielen, etc.
nämlich: nicht genügende Wertschätzung des Umfelds.
Jeder von uns hat ein Geltungs/Wertschätzungsbedürfnis. Wird das nicht angemessen von Familie, Kollegen, Freunden befriedigt, sucht man sich Alternativen. Manche Menschen finden diese in unkritischen Tätigkeiten (z.B. Wettkampf, Spiele) andere finden diese wiederum in eher kritischen Organisationen/Bünden.
Die Rechte Szene ist z.B. deswegen so erfolgreich, weil sie Menschen die sich ausgestoßen Fühlen ein Zuhause gibt. Man fühlt sich Teil eines Ganzen, ggf. eines Besseren. So auch die extremen Tierschützer und andere.
Leben genug Menschen mit gleicher Denkweise zusammen, schaukelt sich die Denkweise immer weiter hoch bzw. durch Gegenseitige Zustimmung wird diese immer mehr als normal angesehen.
Die allermeisten behalten dabei eine „normale" Vorstellung von „normal", andere aber nicht. Und diese sieht man dann als militante Tierschützer oder anderes.
Das heißt also sie suchen gezielt Stress und Diskriminierung?
Frag das die Antiveganer und Fleischlobbyisten, die sich hier regelmäßig - und gezielt - tummeln !
Ich frage aber dich.
Das jeder von uns das Bedürfnis nach sozialer Interaktion hat und Ansehen innerhalb der Gruppe, lässt sich nicht von der Hand weisen.
Fast alles unserer Motivation kann man auf 3 Dinge rückführen: Überleben, Fortpflanzen und Sichern der sozialen Interaktion bzw. überleben innerhalb des Kollektivs. Eine Reihe darüber liegen dann Dinge wie Weils die Eltern so beigebracht haben, Geltungsbedürfnis, Befriedigen anderer Bedürfnisse etc.
Mach mach ne Kette mit der Frage was die eigentlich Motivation hinter irgendeiner beliebige Handlung ist, die du tust. Nach jeder Begründung frag dich ein weiteres Mal warum du das so siehst, bzw. tust.
Spätestens nach dem 5 oder 6 Mal landest du bei einen dieser Urgründe.
Dass Menschen aus rein altruistischen Beweggründen heraus handeln, ist keine Option für dich ??
Du hast nicht verstanden bzw. nicht gelesen, was ich geschrieben habe. Nach dem Altruismus zu handeln hat wieder den Grund, dass man das Bedürfnis nach Wertschätzung hat.
Und genau so einem wie dich hat der Fragesteller mit Penetranter Veganer gemeint
Das ist in Wahrheit nur eine ziemlich kleine Gruppe unter den Tierschützern und Veganern, die aber viel Lärm macht. Es gab schon immer in allen Lebensbereichen Leute, die von ihrer Meinung besonders überzeugt sind und mit Übermotivation andere davon ebenfalls überzeugen wollen. So natürlich auch unter Tierschützern oder Veganern. Man muss sich auch ein wenig in diese Leute reinversetzen. Sie empfinden das, was man mit Tieren tut genau so, als würde man es mit Menschen tun. Wenn man sich das vergegenwärtigt, verhalten sie sich eigentlich noch relativ glimpflich.
In einer demokratischen Gesellschaft gehört es aber schon dazu, dass jeder für seine Meinung werben darf, auch wenn es manchmal nervt. Allerdings muss man auch andere Meinungen tolerieren können und den Willen der demokratischen Mehrheit respektieren.
Naja, Peta ist das extrembeispiel unter den Extrembeispielen, die verklagen auch Fotografen im Namen von Affen -.-*
Stimmt schon, das gefühlt viele Veganer einem mit ihrer Ernährung auf den Keks gehen, in Wahrheit ist es aber nur ein verschwindend geringer Prozentsatz aller Veganer die so sind.
Die fallen halt leider besonders negativ auf, und weil die "normalen" Veganer so gar nicht auffallen (nur weil sich jemand nen Salat bestellt, denkt ja nicht jeder gleich er sei Veganer) und deshalb prägen die "Schreihälse" unser Bild von Veganern
Das gilt aber auch umgekehrt in Bezug auf Antiveganer - nicht nur hier, aber vor allem im virtuellen "Leben" und weniger bis gar nicht im "richtigen Leben".
Apropos "Salat"...
Kennst du die Serie "Die Anstalt" ?
Schau mal in der ZDF-Mediathek die Folge "Vegetarier" vom 18.12.18 in voller Länge an...
Dieses Problem besteht aber nicht nur bei Veganern, das habe ich auch schon oft auf der Gegenseite erleben dürfen. Bisher ausschließlich im Internet, im realen Leben ist mir das noch nie aufgefallen. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis und auch bei den Arbeitskollegen sind sowohl Omnivoren als auch Vegetarier, Pescetarier und eben auch Veganer vertreten. Man akzeptiert die Ansichten des jeweils anderen, lässt sich aber ansonsten dieses Thema betreffend in Ruhe. Vielleicht habe ich mit meinem Umfeld einfach nur Glück.
Aber sicher gibt es die penetranten Mitbürger auch. Das Problem ist, man nimmt nur die lauten, krawalligen Vertreter so unangenehm wahr, der Rest macht einfach still und leise sein Ding. Und wie gesagt, es betrifft beide Seiten. Es gibt unangenehme Veganer, aber es gibt auch unangenehme Omnis.
Erlebe ich genauso:
Meine Arbeitskollegen/innen (bin die einzige Veganerin unter mehr als 30 Mitarbeitern/innen) kommen immer wieder auf mich zu und bitten um die Rezepte der überaus leckeren rein pflanzlichen Speisen, die ich sowohl privat als auch beruflich mir zu kredenzen erlaube...;)
Auch gibt es regelmäßig Anfragen in Bezug auf meine Lebensweise und somit den Einstieg in Diskussionen - aber durchwegs positiv und offen.
Wie gesagt - im richtigen Leben ist alles besser, ehrlicher und auch schöner...
Das mit den Rezepten kenne ich auch so ;)
Und auch die Gespräche über das Thema habe ich bisher immer als völlig entspannt und offen erlebt.
Deinen letzten Satz kann ich genauso bestätigen.
Das ist schön...;)
Fazit: Es ist durchaus möglich, die eine Welt in die andere zu integrieren = zu EINER Welt !
Einer Welt, in der doch fast alle wollen, dass Tiere - und Mitmenschen - weniger leiden müssen...
Ja, es ist durchaus möglich. Setzt aber bei allen Beteiligten ein gewisses Maß an gegenseitigem Respekt, Toleranz und Offenheit vorraus. Ich freue mich deshalb sehr über positive Erfahrungen. Diese habe ich in der realen Welt tatsächlich.
Veganer aus Überzeugung benötigen oder suchen ganz sicher keine Wertschätzung oder Bestätigung von außerhalb - im Gegenteil !