Warum sind manche Objektive der selben größe so unglaublich teuer?

9 Antworten

Preisunterschiede findest du zuallererst bei Objektiven der Kamerahersteller und der Dritthersteller. Bei den Nikon-/Canon/-Pentay-/Sony-/Olympus-Objektiven etc bezahlt man nämlich den Namen mit, das ist bei Sigma, Tokina und Tamron meist nicht der Fall :). Und dann gibt es natürlich noch z.T. erhebliche massive Qualitätsunterschiede: Wenn du dir beispielsweise mal das normale Tamron 70-300mm-Objektiv anschaust wirst du merken, dass du das für rund 150€ bekommen kannst, aber ein vergleichbares Objektiv von Nikon für gut 300-400€ (ich bin Nikon-User, daher hier dieses Beispiel). Der Preisunterschied kommt zum einen über den Markennamen zusatnde, andererseits aber auch dadurch, dass das Objektiv bildstabilisiert, lichtstärker ist und insgesamt eine erheblich bessere Abbildungsleistung vorweisen kann.


KonradBerge  12.07.2012, 16:29

aber: ein gutes Objektiv muss nicht von einem Markenhersteller kommen: Das Tamron 17-50mm, f 2.8 ist, wenn du keine Montagsproduktion erwischt hast, viel viel viel besser als das Pendant von Nikon - hier beträgt der Preisunterschied aber gut und gerne 1000€ :)

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KonradBerge  12.07.2012, 16:29

aber: ein gutes Objektiv muss nicht von einem Markenhersteller kommen: Das Tamron 17-50mm, f 2.8 ist, wenn du keine Montagsproduktion erwischt hast, viel viel viel besser als das Pendant von Nikon - hier beträgt der Preisunterschied aber gut und gerne 1000€ :)

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KonradBerge  12.07.2012, 16:27

ein gutes Objektiv zeichnet sich dadurch aus, dass es a) lichtstark ist (Lichtstärke=größte Blende, also der kleinst-einstellbarfe Blendenwert am Objektiv bzw der Kamera); eine gute Lichtstärke ist ≤2,8. b) es ist bildstabilisiert, c) die verbauten Linsen haben einen bestimmten Schliff d) es gibt an den Rändern nur wenige ungewollte Unschärfenbereiche e) es gibt nur wenige Artefakte=Bildfehler

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Die Lichtstärke und die Qualität.

Fotografieren kannst Du nur mit Licht. Beim Objektiv entscheidet sich, wieviel Licht in welcher Güte reinkommt, mit dem der Rest der Technik dann arbeiten kann.

Die Lichtstärke, der Schliff der Linsen (asphärisch z.B.), die Glassorten, die Verarbeitung der Mechanik, die Art des Autofokus (Ultraschallantrieb vs Stangen-AF) und nicht zu letzt die Nachfrage.

Hauptunterschied zwischen billigen und teuren Objektiven sind vor allem die Anfangsblende (also Lichtstärke - je kleiner die Zahl, z.B. 2.8, desto besser) und die Art der Bildstabilisierung (sofern vorhanden).

Hallo,

das liegt zum einen an der Vergütung des Objektivs. Die steht meist am Rand der Linse (da wo der Objektivdeckel drauf geklickt wird) und besteht aus einer Zahlenkombination (z.B. 1,5:2,8-22), wobei die erste Zahlengruppe - hier 1,5 - die Vergütung bedeutet, die zweite Zahlengruppe - hier 2,8 - 22 - zeigt den niegrigsten und größten Blendenwert an, welcher mit dem Objektiv möglich ist. Die Vergütung bezieht sich auf das Linsensystem des Objektivs. Ein weniger stark vergütetes Objektiv hätte dann einen Wert von 1,6 oder 1,7 usw. Je größer die Zahl nach oben wird, um so preiswerter dürfte das Objektiv sein. Wird der Zahlenwert dagegen kleiner bis runter zu 1,0 (niedrigster Wert) springt der Preis ins uferlose :-)).

Ein gutes Objektiv sollte eine Vergütung von 1,5-1,8 haben (ist bezahlbar) und einen Blendenspielraum von 1.5 (oder auch 1.8) -22 oder so.

Hättest Du z.B. (am Beispiel der 2. Zahlengruppe oben) ein Teleobjektiv von 200 oder 300 mm Brennweite, würde dort nicht als erste Zahl 2,8, sondern z.B. 3.5 oder 4.5 stehen. Das liegt daran, dass die Blende um so weiter geöffnet wird, je kleiner der Zahlenwert ist. Gleichzeitig müßte bei maximal geöffneter Blende die Verschlusszeit stark erhöht werden, da sonst das Bild überbelichtet wird. Bei großen Teleobjektiven gibt es aber keine so niedrigen Blendenwerte wie 2,8 oder so, weil durch die große Brennweite das Bild trotz kürzester Verschlusszeit überbelichtet würde.

Ein weiterer Aspekt für die gewaltigen Preisunterschiede sind natürlich die Hersteller. Du solltest daher beim Neukauf einer Kamera darauf achten, dass ein Objektiv schon im Preis der Kamera enthalten ist. Ferner kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass z.B. ein Teleobjektiv des Originalherstellers fast 3 x so teuer ist wie ein Kompatibles. Ich hatte damals eine analoge Canon-Kamera und wollte mir ein Varioobjektiv mit 80-200 mm Brennweite holen. Das sollte von Canon stolze 1200 DM kosten. Ein absolut gleichwertiges von Tokina kostete dagegen nur 340 DM. Ich hab das Tokinaobjektiv dann gekauft und viele Jahre Freude damit gehabt.

Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen

Gruß Tom


uwghh  12.07.2012, 23:16

Hallo Tom, wo fangen denn bei Dir große Teleobjektive an? Also ein 400mm Tele mit Lichtstärke 2,8, oder ein 200mm mit Lichtstärke 2,0, sind bei Nikon und Canon schon lange im Sortiment. Tele + offene Blende + schnellste Verschlußzeit = Überbelichtung??? Das mußt Du mir mal erklären, und die Sache mit der 1,5er Vergütung...

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tomdooley55  13.07.2012, 08:24
@uwghh

Hallo uwghh,

ich würde von groß sprechen ab 200mm. Das die heute auch schon mit Lichtstärken von 2.0 zu haben sind wußte ich nicht. Wenn ich mich mal umgeschaut habe, waren es meist 200-300mm Objektive mit einer Lichtstärke von 3.5-4.5 gewesen, die da standen. Mit Tele+offene Blende+schnellste Verschlusszeit=Überbelichtung habe ich mich etwas unglücklich ausgedrückt, sorry. Ich meinte da eine Kamera, die max. 1/1000 sek machen kann. Mann sprach damals davon, dass für eine Blende 2.8 mit 200mm Objektiven oder größer eine Verschlußzeit von 1/2000-1/4000 sek nötig sei, um das Bild nicht über zu belichten. Und eine Blende von 2.8 bei solchen Objektiven gab es damals noch nicht und so kurze Verschlußzeiten waren nur bei Profikameras zu finden, die für den Ottonormalverbraucher allerdings nicht erschwinglich waren.

Die Sache mit der Vergütung war damals wirklich so gewesen, mein 50mm hatte eine 1,7 Vergütung und die Vergütung war um so besser, je kleiner der Zahlwert war. Die 1,0 stand dabei dafür, dass das Licht ohne Verlust zum Film gelangt, was jedoch derart teuer war, dass schon ein Objektiv mit einer 1,5er Vergütung als Luxus zu bezeichnen war. Das es heute MC so gut wie Standard ist, wußte ich bis vorhin zu meiner Schande nicht :-c.

Gruß Tom

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ghost40  13.07.2012, 21:46
@tomdooley55

Hallo Tom, also ich fotografiere schon seit den 70er Jahren mit SLR, aber schon damals hatten die Objektive 1: x,x

Also von Vergütung in Zahlen ausgedrückt habe ich noch nie gehört. Hast du dazu vielleicht einen link? Das Thema würde mich mal interessieren.

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