Warum seid ihr aus der Kirche ausgetreten oder habt euren religiösen Glauben verloren?

15 Antworten

Ich bin aus der Kirche ausgetreten, weil sie die Freiheit hat zur Berechnung meiner Kirchensteuer mein Einkommen zu schätzen und dieses Einkommen auf 20.000 Ökken pro Monat "geschätzt" hat. Eine absolute Frechheit meiner Meinung nach. Nicht nur, dass sie überhaupt Steuern verlangen darf, aber diese Schätzung war einfach nur unerhört und zudem mal wieder eine klare Bevorzugung reicher Menschen.

Geglaubt habe ich nie wirklich. Die Versuche meiner Großmutter mich zu indoktrinieren, scheiterten weil sie von meinen Eltern nicht unterstützt worden sind. Die Geschichten aus der Bibel hatten für mich nie mehr Glaubwürdigkeit als die Märchen der Gebrüder Grimm und es war ein richtiger Schock für mich zu realisieren, dass es tatsächlich Menschen gibt, die diesen Schwachsinn glauben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Recherchen und Forschungen

Meinen Glauben habe ich nie verloren, aber aus der Kirche bin ich deshalb ausgetreten, weil ich zwischen der Lehre der betreffenden Kirche und der Lehre Jesu gemäß der Klarheit der Evangelien sah und diesbezüglich als Jugendlicher mit der örtlichen Pfarrerin unter vier Augen nach der Leserunde "junge Gemeinde" Fragen wiederholt stellte und auch nach Monaten trotz Wiederholung keine Antworten erhielt. Damals bin ich dann erst einmal im Alter von 15 oder 16 Jahren inaktiv geworden, und später, als ich mich einer Kirche anschloss, in welcher mir diese Fragen gleich von Anfang an beantwortet wurden, bin ich aus der Kirche, der ich als Kind beigetreten bin, ausgetreten. Aber wie erwähnt habe ich meinen Glauben nie verloren, sondern er war mir ein Wegweiser zunächst zur EKD und später, als ich erwachsen war, zur "Kirche Jesu Christi - Der Heiligen der Letzten Tage".

Ich habe den christlichen Glauben verloren, weil er in meinem Leben mehr Schaden angerichtet hat und ferner sehe ich als Naturwissenschaftler zu viele Widersprüche in der Christlichen Lehre mit dem Leben an sich...

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Leider bin ich aus der Kirche noch nicht ausgetreten.

Ich bin aus der Kirche ausgetreten wegen der verlogenen Doppelmoral. Eine kurze Begebenheit gleich dazu.

Glauben hatte ich immer. Mit etwa 14 hatte ich eine kurze atheistische Phase, die aber auch schnell wieder weg ging. Religion, oder im Plural Religionen haben auf die eine oder andere Art alle einen wahren Kern und sind Wege die zum Licht, der Erkenntnis, wie auch immer führen sollen. Ich selbst würde mich allerdings als Heiden bezeichnen wollen, wenn man es von kirchlicher Seite aus betrachtet. Ich bin stark angezogen von Naturreligionen und Mythologie. Ich denke da ist "etwas Höheres", anders kann ich es nicht ausdrücken. Ich denke es gibt Gut und Böse, richtig und falsch. Man entscheidet wie man leben will und trägt irgendwann die Konsequenzen dafür. Mehr möchte ich dazu nicht sagen, Glaube ist auch etwas persönliches und man geht nicht damit hausieren oder versucht zu bekehren. Das tut das Leben selbst wenn es das will. Das Christentum ist mit meiner Art zu glauben aber nicht im Einklang. Es sind auch Dinge im Leben die mir passiert sind die meine Art zu glauben beeinflusst haben.

Ausgetreten bin ich als Anfang der 90er Jahre ein Diakon hier in meiner Gegend einen Firmling übelst belästigt hat. Der Junge vertraute sich in seiner Not seinen Eltern an und ging nicht mehr zum Firmunterricht. Der Diakon tauchte dann sogar am Haus des Jungen auf, machte Klingelterror und wollte allen Ernstes das ihm die Familie den Jungen übergab! Da erst reagierten unsere Kirchenoberen. Der Erzbischof selbst ging zur Familie und versuchte sie durch die Androhung der Exkommunizierung und, jetzt haltet euch fest, wohl auch durch Bestechung dazu zu bringen über den Sachverhalt zu schweigen. Man hörte der Diakon sollte nicht bestraft und der Kirche verwiesen werden. Nein. Er sollte woanders hin versetzt werden, aufs Land oder so. Das machte mich so wütend das ich meinen Personalausweis nahm, zum Amtsgericht ging und meinen Austritt aus der Kirche beantragte. Ich kannte auch noch einen Pastor der im Religionsunterricht vom Glauben und der Liebe Gottes sprach. Und uns mit wahrer Hingabe schlug und auch demütigte. Das war noch zur Zeit der Grundschule. Als Kind hatte ich mir vorgenommen, eines Tages ....... er ist aber vorher gestorben. Auch das hatte mich später bestärkt, zusammen mit dem anderen Ereignis, die Kirche zu verlassen. Generell ist das Christentum von den Grundsätzen her eine gute Religion. Was die Skandale der Kirche davon gemacht haben, ich denke das wissen wir alle. Glaube oder nicht, dass muss jeder selbst wissen. Auch Atheismus hat seine Gründe und Berechtigung. Die Welt scheint manchmal ein finsterer Ort zu sein. Ein Gott scheint da nicht vorstellbar.

Ich weiß noch nicht sicher, ob ich (aus der katholischen Kirche) austreten, soll. Was für mich dafür spricht, sind:

  • Die Rolle der Frau
  • Die Missbrauchsfälle, bzw. der Umgang mit ihnen
  • Die Homophobie

Alles absolut bescheuert und nicht mehr zeitgemäß.


KlaroTallo 
Beitragsersteller
 10.04.2021, 12:45

Aber das hat ja keinen Einfluss darauf ob es Gott gibt? Aber es gibt so viele Religionen, da würde ich meinen Glauben direkt verlieren..

Ha100  10.04.2021, 12:59
@KlaroTallo
Aber das hat ja keinen Einfluss darauf ob es Gott gibt?

Ja, deswegen weiß ich ja auch noch nicht, ob ich austreten soll oder nicht.

Aber es gibt so viele Religionen, da würde ich meinen Glauben direkt verlieren..

Ich bin aber eben Christin und glaube mehr an die Lehren des Christentums, als z.B. an die des Islams oder des Judentums. Dass es Leute gibt, die anders glauben, hat keinen Einfluss auf meinen Glauben.

JTKirk2000  10.04.2021, 14:17
@Ha100
Ja, deswegen weiß ich ja auch noch nicht, ob ich austreten soll oder nicht.

Es gibt verschiedene Kirchen, die die von Dir erwähnten Probleme nicht haben. Nur weil man aus einer Konfession austritt, bedeutet es weder, dass alle anderen ebenso wenig interessant sind, noch dass man deshalb seinen Glauben verliert.

Ich bin aber eben Christin und glaube mehr an die Lehren des Christentums

Deshalb habe ich auch von Konfessionen geschrieben, nicht von Religionen. Es gibt viele Konfessionen auch schon innerhalb des Christentums, die mit Kindesmissbrauch, Homophobie und Unterordnung der Frau nichts zu tun haben, um Deine Beispiele aufzugreifen.