Warum sehen sich Latinos und Araber sehr ähnlich?
Zum Beispiel, in Florida oder Texas (USA) leben viele Latinos, die ursprünglich aus Südamerika kommen und wenn man sie genau ansieht, dann denkt man sich, dass sie genau wie Araber oder Türken aussehen. (Schwarze Haare, etwas dunkle Haut, schwarze/braune Augen, auch im Verhalten sehr ähnlich )
Die einzigen Unterschiede sind, dass die Latinos aus einem anderen Kontinent kommen, christlich sind und Spanisch sprechen.
Gaben es vielleicht Einwanderungen der Araber in das Südamerikanische Kontinent vor Jahrtausenden oder viel früher ?
9 Antworten
Araber und Latinos sehen überhaupt nicht gleich aus. Zwar haben beide dunkle Haare und teilweise gebräunte Haut aber trotzdem kann man in der Regel einen Latino von einem Araber sofort unterscheiden.
Der Phänotyp (das äußere Erscheinungsbild) kann täuschen. Weder ist gesagt, dass zwei ähnlich aussehende Menschen eine gleiche Abstammung haben müssen (kann so sein, muss aber nicht), noch ist gesagt, dass zwei unterschiedlich aussehende Menschen eine extrem verschiedene Abstammung haben müssen.
Latinos haben überwiegend europäische Abstammungslinien, danach folgen Native-American-Linien (Indianer/Indios), und erst an dritter Stelle kommen afrikanische Linien.
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0002929714004765
Früher war man oft auf das äußere Erscheinungsbild angewiesen, um Vermutungen über die Abstammung anzustellen, heute benötigt man das nicht mehr, die moderne Genanalyse liefert zwar komplizierte, aber viel zutreffendere Ergebnisse.
Und nicht nur unser Äußeres wird von den Genen bestimmt, auch unser Stoffwechsel und viele andere Dinge, die wir nicht sehen können.
Zum Thema Araber fällt mir ein: der Vater von Bashar al-Assad (Hafiz) wäre für mich auch problemlos als Engländer durchgegangen. Aber auch Syrer sehen sicher nicht alle gleich aus. Dass der ein oder andere auch mal einem Latino ähnlich sieht: kann sein, würde ich aber nicht überbewerten.
das Liegt an der Umwelt, es hat sich dort eben Biologisch gesehen besser durchgesetzt.
Ist überhaupt nicht der Fall. Auch die Begründung damit, dass Araber in Spanien gewesen waren ist nicht ausreichend, denn die besetzten Teile wurden später zurückerobert und neu besiedelt.
Maghrebis oder Araber kann man aus 100m von Spaniern unterscheiden. Mit der Rückeroberung Spaniens wurden die Araber aus Spanien expulsiert. Im gleichen Jahr wurde Amerika entdeckt.
Was Lateinamerikaner betrifft, sind dort auch indigene und in der Karibik auch (schwarz-) afrikanische Bevölkerungsanteile drunter, die sich mit den Spaniern (oder auch Portugiesen und in geringerem Umfang Italiener) vermischt hatten.
Mit Arabien meinst du wahrscheinlich nicht Saudi-Arabien, sondern den gesamten Maghreb. Wenn du dann noch bedenkst, dass Latinos nur auf den ersten Blick aus Südamerika kommen, indirekt aber überwiegend aus Südwest-Europa, das mehrere Jahrhunderte zur "arabischen" Welt gehörte (denk an dss Omaijaden-Kalifat von Cordoba, das 3/4 des heutigen Spanien und Portugal umfasste), dann wird dir sicher einiges klar.
Warst du mal in Südamerika unterwegs, hardy?
Südwest-Europa ist inzwischen SEHR "indirekt".
Ja, dann wurde aber Spanien wieder zurückerobert. Auch während der arabischen Besetzung war die Mehrheit der Bevölkerung Hispanisch. Danach, besonders in Andalusien, wurden die Kämpfe härter und die Araber wurden aus Spanien expulsiert, wenn sie sich ergaben.
Übrigens, das war eine der kulturell blühendsten Zeiten Europas. Damals lebten dort relativ friedlich Christen, Juden und Mohammedaner (Moslems sagt man zu ihnen in der Geschichtsforschung nicht) zusammen, über das Kalifat ist ein Großteil der klassischen griechischen Literatur zu uns gekommen. Das war die klassische Zeit des Islam, wie sie uns aus 1001 Nacht vorschwebt.
In der Zeit entstand eine große gemischte Bevölkerung, darauf spielt der Fragesteller an. Fahr mal nach Andalusien aufs Land, hör dir das Spanisch dort an.
Verklärung der Geschichte. Sieh's mal so: diese Zeit nannte sich Mittelalter. Vor den Mauren war es die Antike, als Europa befreit war, begann die Neuzeit.
Friedlich war das Zusammenleben nicht bzw. nur die ersten einzelnen Jahre, denn in den maurisch besetzten Gebieten überlebten die Christen gegen Ende nicht.
Christen und Juden wurden unterworfen und mussten hohe Steuern zahlen.
Ich wohne in Andalusien. Andalusisch klingt nicht Arabisch hehe
Es ist sogar umgekehrt. Als die kastilischen Könige weite Teile Spaniens zurückeroberten, war es in Toledo noch der Fall, dass sich die Bevölkerung dort auch mit Mozaraben (arabisierte Christen) und deren altromanischen Dialekt vermischten.
Mit Fortschreiten der Reconquista starb das Mozarabische aus und die Araber wurden expulsiert, Andalusien neu besiedelt. Einfach mal über die Rückeroberung Jaens, Córdobas, Sevilla etc. lesen. Die Städte wurden komplett geleert und von spanischen Soldaten neu besiedelt.
Später, als Ostandalusien zurückerobert wurde, überlebte in weiten Teilen niemand, da die Kämpfe an Härte zunahmen und die organisierte Überfahrt nach Afrika, wie noch bei der Übernahme von Sevilla, war keine Option mehr.
Was bezweckst du mit seinen Anmerkungen? Die haben doch mit der Frage nichts zu tun. Falls dich das Thema ernsthaft interessiert, hier ein Link zum Einlesen. EINLESEN wohlgemerkt, mit dem Thema muss man sich schon etwas mehr beschäftigen
Ich sage auch nicht, dass Andalusisch arabisch klingt, sonst weise auf die Vielzahl der Kehnwörter hin. Im übrigen verweise ich noch einmal auf dieFrage.
Du erzählst hier doch von Andalusien. Ich bin von dort, wohne dort. Das mit den drei Kulturen ist schon längst überholt, denn die Zeiten waren nicht so friedlich, wie es politisch korrekt klingen würde.
Davon spricht doch Überhaupt keiner! Lies dir mal die Frage durch.
Es gibt einige Lehnwörter aus dem Arabischen. Klar. Aber es ist kein Arabisch. Es gibt bedeutend mehr Lehnwörter aus dem Galicischen, Französischen, Englischen, Latein, Griechischen etc.
Doch, du: "Fahr mal nach Andalusien aufs Land, hör dir das Spanisch dort an."
Danke :) Na wenigstens einer, der hier gut denken kann.