Warum schreiten die wenigsten Menschen ein wenn mal was passiert?

7 Antworten

Klar liegt das häufig an der Angst. Aber wird einem nicht auch empfohlen, dass man sich selbst nicht in Gefahr begeben soll und stattdessen die Polizei anrufen soll?


Steffile  31.08.2024, 13:26

Damit hast du recht, wenn es um eine gefaehrliche Situation geht. Moechtegernhelden und Selbstjustiz sind nicht das Ziel.

Ich persönlich war selber noch nicht mit so einer Situation konfrontiert, aber ich denke, den meisten Menschen ist es ziemlich egal, solange man selbst nicht das Ziel ist. Die denken sich "Pech" oder "wird die/der schon selbst packen" oder man hat einfach Angst, wenn man sich physisch unterlegen fühlt, traut man sich nicht, einzugreifen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

AppleFan1202  31.08.2024, 13:20

Es kann aber auch sein, dass Du selbst zum Ziel einer Aggression wirst, wenn Du bspw. einen Streit schlichten willst! Du greifst bspw. bei einer Messerstecherei ein, um jemand Unterlegenen/Schwachen zu schützen - und dann richtet sich die Aggression des Täters plötzlich gegen Dich!

Enallage  31.08.2024, 13:22
@AppleFan1202

Ja, wenn ich mich unterlegen fühlen würde dem "Angreifer" gegenüber, würde ich auch nicht eingreifen, rein aus Selbstschutz, aber eben laustark darauf aufmerksam machen (mit gewisser Distanz, die das Flüchten vor dem Angrefier erleichert)

AppleFan1202  31.08.2024, 13:25
@Enallage

Das ist auch die einzig richtige Reaktion. So würde ich es auch machen!

Niels489  31.08.2024, 13:18

Unsere Ellenbogengesellschaft halt..traurig

Niels489  31.08.2024, 13:21
@Enallage

Es wird immer schlimmer..Leider. Früher wurde nach einer Schlägerei dem Verlierer hochgeholfen. Heute wird er totgetretreten. Wobei, ich habe mich nie geprügelt. Worte sind meine Waffe.

Enallage  31.08.2024, 13:24
@Niels489

Ich wäre auch gerne wortgewandt, aber in Stress Situation verstreicht mein ganzer Wortschatz aufeinmal und joa Rheotorik anzuwenden wird dann schwierig

Niels489  31.08.2024, 13:25
@Enallage

Ich verstehe...ich war zum Glück nie in dieser Situation...einmal fast bei ein paar 96 Fans 🤣

Erstens dauert es immer bis man überhaupt mitkriegt, worum es genau geht, und dann schätzt man erst mal die eigene Gefahr ab.

Ich denke aber, wenn z.B. ein Kind oder ein junges Mädchen von einem Mann gepackt wird und laut um Hilfe ruft, dass da sehr schnell Männer, die sich in der Nähe aufhalten, zu Hilfe kommen.

Drangsalieren aber ein paar Typen einen anderen Jungen, dann muss der halt schauen, dass er weg kommt, denn wie schon gesagt, fehlt es allen an Übersicht was da los ist, und so halten die sich raus. Mache ich auch so.

Wollen ihre eigene Haut retten. Ich habe früh gelernt das keiner zur Hilfe kommt und versuche an sich schon so zu leben um gefahren möglichst schnell zu erkennen und zu vermeiden oder das ich weiß was zu tun ist, wenn ich das nicht vermeiden kann. Also ich sehe als Beispiel jeden Tag die leute mit lauter Musik auf den Ohren und Blick aufs Handy. Ich kann Selbstverteidigung und meinen alles im Griff zu haben. 🤦‍♂️ So von sich überzeugt, ich mach den platt mir kann keiner was. In deren Vorstellung, gewinnen sie auch jeden Kampf, weil Selbstverteidigung.

Blick auf Handy, laute Musik braten den von hinten eins über ganz easy, kann dafür ein Kleinkind sein oder direkt abstechen. Der sieht und hört mich eh nicht kommen. Seine Selbstverteidigung mit der er herum protzt hat ihn auch nichts gebracht. Kann auf wolke 7 Harfe spielen und Kind freut sich über das Portemonnaie.

Ich möchte meine Umgebung voll wahrnehmen und immer alles im Blick haben. Ja oder ach der eine, den mach ich platt, plötzlich springen 5 seiner freunde aus dem Gebüsch. Tja, mit denen hast du jetzt nicht gerechnet.

Man muss immer mit allen rechnen und sollte niemals sicher sein alles im Griff zu haben aber vieles lässt sich auch vermeiden um gar nicht erst in sowas zu geraten. Damit befassen sich Menschen nicht obwohl sie täglich mit Menschen zu tun haben.

dazu gibt es einige schöne sozialpsychologische Experimente. Eines schildere ich mal:

Es sollte die Frage untersucht werden, warum es so oft vorkommt, dass in Menschenmengen so wenig geholfen wird.

Studenten, die nicht wussten, dass sie Teilnehmer an einem Experiment waren, bekamen (jeder einzeln) vom Professor die Aufforderung, zu ihm in die Sprechstunde zu kommen. Das machten die Studenten (jeder einzeln) natürlich auch. Im Büro trifft jeweils der Student die Sekretärin , die entschuldigend sagte, dass der Prof sich verspäten würde. Der/die Student*in solle bitte warten.

Nach einer Viertelstunde sagte die Sekretärin, dass der Prof sich leider doch noch weiter verspäten würde, aber in 20 Min. sei er wohl da. Sie selbst würde so lange nach nebenan gehen, um im Büro des Profs einige Arbeiten zu erledigen. Sie ging also in das Büro vom Prof., während der/die Student nebenan wartete. Plötzlich hörte der Student nebenan ein lautes Poltern und Schmerzensrufe. es war ganz klar ein Unfall passiert.

Das Ergebnis war:

wenn nur ein Student wartete, rannte er/sie sofort in das andere Zimmer, um zu helfen.

Diese Handlung verringerte sich aber, je mehr Wartende gleichzeitig im Raum saßen. Und ab 7 Personen reagierte keiner mehr.

Man stellte fest, dass sich bei mehreren Personen jeder darauf verlässt, dass der/die Andere helfen wird.

Man hat dann nach diesem Experiment durch Persönlichkeitsuntersuchungen versucht, herauszubekommen, ob es Charaktereigenschaften gäbe oder soziale Umstände, die eine Rolle spielten. Man konnte nichts finden!

Das Ergebnis des Experiments war: wenn einem ein Unfall passiert oder man sonst HIlfe braucht, dann ist es besser, dass es da passiert, wenn wenige Leute anwesend sind.

Es gibt für das Phänomen auch ein Fachwort:

Distraction of responsibility (kann man googlen)