Warum schießen jetzt alle gegen Grüne-Politiker?
Erst Schilling und jetzt Gewessler.
3 Antworten
Das hat nur bedingt mit der Parteifarbe zu tun, diese ist in diesen Fällen weitgehend zu vernachlässigen.
Schilling hat Sachen geliefert, die man nicht tun sollte. Dabei war es ihr sicherlich nicht dienlich, dass sie eine junge Frau ist, das ändert jedoch nichts an den Vorwürfen. Daraufhin wurden sie und das Krisenmanagement der Grünen kritisiert - völlig zurecht.
Und Gewessler wird kritisiert, da sie eine Entscheidung getroffen hat, die dem Koalitionapartner nicht passt. Zudem ist die Rechtslage in diesem Fall nicht ganz klar und die ÖVP (sowie FPÖ) nützen das eben, um gegen sie Stimmung zu machen bzw. erstere versucht, rechtlich gegen sie vorzugehen.
Das halte ich zwar auf mehreren Ebenen für einen unklugen Schachzug, aber es ist ihr gutes Recht, rechtlich gegen vermeintliches Unrecht vorzugehen.
Grünen-Bashing ist gerade leider im Trend gekommen.
- Bei der Lena Schilling hat die wohl eine Lüge gesagt, die ich aber nicht verstanden habe.
- Bei der Leonore Gewessler wurde wegen ihr ein Klimafreundliches EU Gesetz angenommen, obwohl es nicht dem Geschmack der ÖVP entspricht. Ich begrüße aber die Entscheidung von Gewessler!! 💚💚💚
Ich will noch mal auf Frau Gewessler eingehen.
Süddeutsche Zeitung
ÖsterreichWirkungsvoller UngehorsamIch finde das total mutig von der Frau Gewessler. Sie hat ermöglicht, was dringend erforderlich ist. Die ÖVP vertritt das bürgerliche, konservative Spektrum und gilt traditionell als der Wirtschaft den Bauern und der römisch-katholischen Kirche nahestehend. Sie wollte das Gesetz für ganz Europa verhindern. Es wäre ein Desaster geworden. Frau Gewessler von den österreichischen Grünen muss einen Orden bekommen. Ich hoffe, auch hier in Deutschland wird da was abgeguckt.
Was Lena Schilling angeht, da kann ich nur das wiedergeben, was hier medial wiedergegeben wird. Sicher erscheint mir, das durchaus Kampagnen gefahren werden, um sie massiv bzw. die Grünen zu beschädigen.
Was nun wirklich dran ist, kann nicht sagen.
Grünen-Affäre in Österreich:EU-Wahl: Vorwürfe gegen 23-jährige NewcomerinLena Schilling ist Österreichs bekannteste Klimaaktivistin - und EU-Spitzenkandidatin der Grünen. Doch nun werden schwere Vorwürfe gegen sie erhoben. Die Parteispitze steht zu ihr.
Ich befasse mich bereits seit frühen Jahren mit der Innenpolitik meines Landes - die von dir geäußerten Sachverhalte sind mir natürlich seit deren Aufkommen bekannt.
Ich finde das "Ja" von Gewessler ebenso sinnvoll und mutig - das ändert jedoch nichts daran, dass sie aus ganz spezifischen Gründen kritisiert wird, das war ja immer meine Aussage.
Sicher erscheint mir, das durchaus Kampagnen gefahren werden, um sie massiv bzw. die Grünen zu beschädigen.
Was nun wirklich dran ist, kann nicht sagen.
Jein. Also sicherlich werden Dinge aus Schillings Umfeld ganz aktiv gegen sie verwendet. Dazu zähle ich - mutmaßlich - die Vorwürfe der Bohrn Menas und die veröffentlichten Chats. Denn ja, diese Dinge dürften so geschehen sein, doch sowohl Kontext und Umstände als auch Relevanz für die Öffentlichkeit erscheinen fraglich. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand ein "muhahaha" ernst gemeint verwendet - das darf man ihr in meinen Augen nicht dermaßen böse ankreiden.
Aber die Vorwürfe gehen weit darüber hinaus, zum Teil gibt es auch handfeste Belege dafür. Beispielsweise hat sie einem bekannten Journalisten fälschlicherweise sexuelle Belästigung ihr gegenüber vorgeworfen. Das ging bis zur Personalabteilung, wenn auch dieser Vorgang nicht von ihr initiiert wurde, ist das ein Verhalten, dass mir als Grün-Wählerin ganz sauer aufstößt. Wie gesagt, es gab noch weitere Vorwürfe, für welche es teils auch Belege gibt. Insgesamt zeichnet sich da für mich ein ganz ekliges Bild ab, weshalb ich den Grünen ihr Krisenmanagement wirklich übel nehme und Schilling nicht als richtige EU-Spitzenkandidatin sehe (das habe ich jedoch schon lange vor den Vorwürfen kritisiert, sie in die erste Reihe zu stellen).
Hier etwas zum reinschmökern, wenn es dich interessiert. Da geht es um die in meinen Augen relevantesten Vorwürfe, seitdem hat sich aber natürlich einiges getan.
Selbst wenn sich eine Person in dieser Weise falsch verhalten hat, sollten wir als Grüne bei Euch oder hier im Lande uns weiterhin als grüne Familie verstehen und zusammenstehen. Selbst wenn bei uns eine Person von Bündnis90/Die Grünen ein Fehlverhalten zeigen sollte, dürfen wir nach unserer Gesinnung dies als menschlichen Fehler ansehen. Wir sind keine Roboter sondern Menschen. Allerdings wäre es gut, wenn sich für dieses wenn nachgewiesene falsche Verhalten entschuldigt würde. Politisch dürfte das keine Folgen haben. Da haben andere viel mehr Dreck am Stecken. Das sollte daher intern geklärt werden und trotzdem zusammengehalten werden. Wenn es sich um eine strafbare Handlung handelt, kann der oder die Betroffene ja Anzeige erstatten. Dann geht es seinen Rechtsweg!
Was andere darüber denken ist natürlich kaum beeinflussbar.
Ich darf selbstverständlich Personen aufgrund ihres Handelns kritisieren - ob Einzelperson oder (Krisenmanagement der) Partei. Entschuldigt wurde sich nur für vereinzelte Aussagen von Parteimitgliedern - denn die waren wirklich tief und haben genau die Strategie von FPÖ & Co vorgelegt, die die Grünen zurecht massivst kritisieren. Und Schilling wollte "niemanden kränken".
Das ist mir persönlich zu wenig und daher finde ich Kritik nicht nur angebracht, sondern wichtig. Bei den anderen so viel kritisieren und selbst im Ernstfall genau gleich schäbig handeln, nein, das geht nicht.
Wie gesagt, einzelne der Vorwürfe wiegen in meinen Augen nicht so schwer. Bekannte Journalisten fälschlicherweise der sexuellen Belästigung zu bezichtigen und ihnen Affären mit Parteimitgliedern anzudichten - das "passiert" einem nicht einfach so und ist eine Watsche in das Gesicht einer jeden Frau.
Dass andere "viel mehr am Stecken haben"... Na no na ned, aber das sollte doch nicht unser Maßstab sein. Kickl hat weniger Dreck am Stecken als Putin, macht ihn das zu einem besseren Menschen?
Gerade die Grünen stehen für eine saubere und ehrliche Politik. Das Verhalten, das Schilling jedenfalls vor nicht allzu lange verstrichener Vergangenheit an den Tag gelegt hat, ist weder noch - im Gegenteil.
Mein Hauptproblem in diesem Kontext ist nicht die Kandidatur Schillings und die damit verbundene Fehlbesetzung, wo einfach Fehler passiert sind. Denn wie gesagt, Fehler können passieren, doch wie geht man mit ihnen um?
Der Umgang mit der Situation, als erste Vorwürfe bekannt wurden, war nicht konstruktiv oder gar entschuldigend, sondern ein frontaler Angriff auf die Presse. Bei einer weiteren Pressekonferenz folgten weitere Vorwürfe unterster Schublade (Stichwort Silberstein-Methoden). Entschuldigung hin oder her, das sagt (gesammelt, nicht in der einzelnen Aussage!) was über eine Partei aus. Und DAS darf ich einer grünen Partei doch bitte übel nehmen.
Standard
Im zweiten Fall kam es sogar zu einer internen Untersuchung in einem Medienhaus, nachdem die Personalabteilung informiert worden war, dass Schilling behaupte, von einem Journalisten des Unternehmens belästigt worden zu sein. Die interne Prüfung ergab, dass dem Mann kein relevantes Fehlverhalten zur Last gelegt werden kann.
Wie diese interne Prüfung vonstatten ging, erschließt sich mir nicht. Es war keiner dabei und dem Vorwurf widersprechen könnte. Man sollte daher entweder der Aussage von Gewessler erstmal glauben oder aber was beide betrifft, als nicht beweisbar abhaken und den Vorwurf sollte man ihr gegenüber sowie die Gegendarstellung des Journalisten fallen lassen. Das wäre, wenn es tatsächlich so war, für Frau Schilling äußerst schmerzlich und unbefriedigend.
Die Erzählungen dieser rund fünfzig Menschen zeichneten nahezu widerspruchsfrei das Bild einer angehenden EU-Politikerin, die ein problematisches Verhältnis zur Wahrheit pflegt.
Was mich interessiert ist, wer sind diese 50 Personen die das angeblich übereinstimmen aussagten?
Das "anonymes Gefurze" ist zwar eine drastische Meinungsäußerung vom Vizekanzler, aber es ist damit keine Person angesprochen worden und sich daher auch keiner beleidigt fühlen konnte. Sehe ich das richtig?.
Veronika Bohrn-Mena erklärte dazu auf X: "Warum Lena diese furchtbaren Vorwürfe frei erfunden hat, weiß sie selbst. Ich weiß es auch, und es hatte nichts mit Sorge um meine Familie zu tun."
Ist das einwandfrei beweisbar?
Die Vorwürfe gegen Schilling wurden nicht dementiert.
Aber auch nicht bejaht. War ja keiner dabei, oder?
Jedenfalls werden raue Sitten in der österreischen Politlandschaft an den Tag gelegt. Irgendwie ist das ganze noch nicht schlüssig. Der Standard behauptet:
"Niemand, der in der Recherche zitiert oder dessen Informationen verarbeitet wurden, ist anonym, sondern dem STANDARD bekannt".
Ja, dann würde man aber hier sagen: 'Dann bitte Butter bei die Fische' damit der Rechtsweg Hand und Füße hat. Interessant wäre auch, wer denn nun die Chats an die Zeitung durchgesteckt hat.
Jedenfalls ist das alles sehr unappetitlich!
Wie diese interne Prüfung vonstatten ging, erschließt sich mir nicht.
Der Journalist hat Chats mit Schilling offengelegt, in welchen hervorging, dass gewisse Avancen von ihr aus gingen, er darauf einstieg und schließlich wieder auf eine professionelle Ebene zurückgehen wollte - müsste im Inside Austria Podcast von Standard und Spiegel nachzuhören sein, möglicherweise auch beim Thema des Tages.
Unappetitlich ist das allemal, da kann ich nur zustimmen. Und wie gesagt, den Bohrn Menas kaufe ich ohnehin nichts ab, das habe ich bereits so formuliert. Und - niemals habe ich das anders behauptet, sondern genau so formuliert - es gibt Vorwürfe, die nicht nachweisbar sind und solche, die ich als nicht relevant erachte.
Nur es gibt eben auch welche, die in meinen Augen höchst relevant sind und nicht mit einem Winken abzutun sind.
Wie gesagt, der verlinkte Artikel ist älter, da ging es um die ersten Vorwürfe. Seitdem ist viel passiert.
Dass andere "viel mehr am Stecken haben"...
Nein, das ist keine Entschuldigung aber Du hast ja auch geschrieben:
"Bei den anderen so viel kritisieren und selbst im Ernstfall genau gleich schäbig handeln, nein, das geht nicht".
Das könnte als Relativierung verstanden werden, was ich aber nicht so sehe.
Und - niemals habe ich das anders behauptet, sondern genau so formuliert - es gibt Vorwürfe, die nicht nachweisbar sind und solche, die ich als nicht relevant erachte.
Das habe ich Dir auch nicht unterstellt oder vorgeworfen, sondern ist nur mein Schluss nachdem ich den Standard gelesen habe.
"Bei den anderen so viel kritisieren und selbst im Ernstfall genau gleich schäbig handeln, nein, das geht nicht".
Das ist das Gegenteil einer Relativierung. Das war klare Kritik am Krisenmanagement der Grünen.
Achso, das war auf die Grünen bezogen. Das hatte ich dann falsch zugeordnet. Da hast Du natürlich recht!
Noch sind wir hier in unserem Lande von sowas verschont geblieben.
Weil einige laut schreien sind sie nicht "Alle" zum Glück!!
uralt !!
https://www.youtube.com/watch?v=ecLJYwDmur4&list=PL2jQgl5Q7hqLbrZ24Alu_MQsVwUPtRFQC&index=5
Schilling hat nachweislich mehrfach Falschbehauptungen aufgestellt, welche existenzgefährdend hätten werden können. Besonders schwer wiegt hier der Vorwurf, dass ein bekannter Journalist sie sexuell belästigt haben soll, was - ebenso nachweislich - nicht der Wahrheit entspricht.
Hier wird die erste Ladung der Vorwürfe erläutert, danach kamen noch Chats an die Öffentlichkeit, welche meines Erachtens nach jedoch nicht so relevant in der Causa sind. Hier sind die schwersten Vorwürfe:
https://www.derstandard.at/story/3000000219437/worum-es-bei-den-vorwuerfen-rund-um-lena-schilling-geht