Warum schaffen Norwegen und die USA die Elektromobilität?
In Norwegen und den USA (Kalifornien) ist die Elektromobilität so erfolgreich. Jedes 2. Neufahrzeug ist ein Elektroauto. Wie schaffen das beide Länder? In jeder Ortschaft gibt es mehrere Schellladesäulen auf einmal. Auch auf jeder Autobahn/jedem Highway gibt es welche. Auch in dünn besiedelten Ortschaften und Regionen gibt es Schnellladesäulen. Warum ist dort die Elektromobilität so erfolgreich und bei uns im deutschsprachigen Raum nicht?
4 Antworten
Salue
Norwegen produziert mit Wasserkraft soviel CO2-freien Strom, dass sie ihn sogar exportieren können. An den Parkingmeter hat es seit jeher eine Steckdose, denn in Norwegen haben alle Autos eine elektrisch betriebene Standheizung.
Der Strom ist sehr günstig. Dazu kommt, dass die Norweger eine rund 100%ige Importsteuer auf Autos haben. Das macht die Autos sehr teuer. Elektrofahrzeuge sind davon ausgenommen. So sind sie ebenfalls sehr günstig, teilweise günstiger als ein Verbrenner. Auf der Strasse nach Oslo hat es zwei Spuren, Verbrennner müssen auf der linken fahren, Elektro-, Vollhybrid und Taxis und Busse dürfen die freie Spur rechts befahren.
In Norwegen gibt es fast keinen Grund mehr, sich einen Verbrenner zu kaufen.
Tellensohn
Dann dürften der EQS und i7 in Norwegen richtig günstig sein. 40.000 €. Das ist schon sehr günstig für Luxusautos.
Keine Ahnung. Ich habe aber in Norwegen selten Protzautos gesehen. Zudem nützen die vielen Kampfponys herzlich wenig, wenn du auf einer kurvigen Fjiordstrasse über das Bord hinaussfährst. Als U-Boote kannst sind die eher ungeeignet.
Die Norweger kaufen sich eher ein Schiff, das gehört in jede gut geführte Haushaltung in Norwegen. Da haben auch die Angelruten genug Platz.
Tellensohn
Norwegen ist sicher ein Sonderfall. Das Land hat gerade mal50% mehr Einwohner als Berlin und ist, kurioserweise gerade wegen seines Erdöls extrem Reich. Die E-Mobilität wurde schon sehr früh stark gefördert und diese Förderung fiel auf fruchtbaren Boden.
In Norwegen wird traditionell viel Strom benutzt, z.B. auch zum Heizen. Jeder hat eine Steckdose in der Garage um sein Auto vorzuheizen. Es gibt kaum Autobahnen, es wird sehr langsam gefahren. 80 km/h ist auf vielen Fernstraßen eher Wunschtraum als wirksame Geschwindigkeitsbeschränkung.
Zu Kalifornien kann ich leider nicht ganz so viel beitragen, aber ich denke USA weit ist auch dieser Bundsstaat eine Ausnahme. Solche gibt es ja auch in Deutschland.
Letztlich muss ich aus meiner Sicht aber auch sagen, ich sehe nicht, das wir da so schlecht sind. Weder bei der Marktdurchdringung, die seit nunmehr 5 Jahren fast Bilderbucmäßig der Kurve folgt wie andere Disruptive Techniken (Smartphone). Auch kann ich mich aus eigener Erfahrung und als langjähriger Elektrofahrer an der Jammerei was die fehlenden Ladesäulen angeht nicht beteiligen.
Durch Subventionen und Verbote ! (Und die Norwegen durch billigen Strom !)
Bei Kalifornien weiß ich es nicht.
Aber Norwegen erzeugt über 90% seines Stromes aus Wasserkraft, so dass der Strom dort deutlich billiger ist als Benzin.
Bei uns in Deutschland sind E-Autos extreme Umweltsünder, denn wegen ihnen laufen die schmutzigen Braunkohlekraftwerke länger und ganze Landschaften werden für die Braunkohle abgebaggert.
Ich weiß ja nicht welches E-Auto du in deiner Vorstellung hast aber für gewöhnlich brauchen E-Autos nicht 20 Kohlekraftwerke um einmal zu laden.
Und wieviele Braunkohlekraftwerke könnte man morgen abschalten, wenn man morgen alle E-Autos in Deutschland stilllegt?
Nicht der Einzelne ist schuld an der Umwelötverschmutzung, sondern immer nur die Gesamtmenge.
Wenn man das so durchrechnet kommt man auf 2250GWh Strom die für E-AUTOS produziert werden müssen.
Dafür müsste ein Kohlekraftwerk mit 1GW Leistung 2250 Stunden laufen. Das ist ca. ¼ Jahr.
Da musst du dich drastisch verrechnet haben.
Denn der Straßenverkehr benötigt etwa 1/3 der Gesamtmenge an Primärenergie in Deutschland.
Und es sind zwar bisher noch wenige, aber ganz so wenige E-Autos sind es nun doch nicht.
Da ein Braunkohlekraftwerk typisch (Internetangebe) zwischen 100 MW und 1 GW elektrische Leistung erzeugt, sind das bis zu 10-mal mehr Kraftwerksblöcke als von dir berechnet.
Und jede dieser Schmutzanlagen ist eine zuviel.
Ich rechne hier mit E-Autos, nicht mit dem gesamten Straßenverkehr.
Mit 1 Mio. E-Autos mit eine Laufleistung von 15.000km im Jahr und einem 15kWh/100km Verbrauch kommt man auf das Ergebnis.
Ja es gibt unterschiedlich Leistungsstarke Blöcke aber im Endeffekt macht es keinen Unterschied ob ich zehn 100MW oder eine 1GW Anlage vor mir habe.
Zudem haben wir genug Erneuerbare die heute schon mehr als genug Strom zur Verfügung stellen als wahrscheinlich das 5 Fache an E-Autos brauchen würde.
Immer noch falsche oder zumindest nicht ganz logische Argumentation:
Wenn wir wirklich genügend "Erneuerbare" (Zitat aus deinem Kommentar) hätten, warum sollten dann die schmutzigen Braukohlekraftwerke heute noch laufen.
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Siehe Alternative Norwegen. Da ist es anders, denn da gibt es wirklich Wasserkraft im Überfluss.
Du hast mein Argument nicht so ganz verstanden.
Ich meinte wir haben genug Erneuerbare um den Bedarf der E-Autos bei weitem zu decken.
Doch ich habe dich verstanden --- ist aber leider trotzdem falsch.
Wir haben noch nicht einmal genügend erneuerbare Energie für die Geräte, die unbedingt auf Strom angewiesen sind: Waschmaschinen, Spülmaschinen, Herde, TV, Radio, Computer, Laptop, SmartPhone.
Und wenn selbst dafür die Menge der ernmeuierbaren Energie nicht ausreicht ---- wer braucht dann zusätzliche Stroverbraucher?
Ich weiß nicht ob ich das jetzt nochmal wiederholen soll oder nicht.
Der momentan zur Verfügung stehende Erneuerbare Strom reicht aus um alle Deutschen E-Autos Ausreichend mit Strom zu versorgen.
Hier nochmal:
Der momentan zur Verfügung stehende Erneuerbare Strom reicht aus um alle Deutschen E-Autos Ausreichend mit Strom zu versorgen.
Danke
Und um dir nochmals Deine Unlogik vorzufüheren:
Natürlich reicht der erneuerbare Strom in Deutschland aus für diese absolut überflüssigen und umweltschädlichen E-Autos. Das hat auch nie jemand bezweifelt.
Aber: Wenn man den erneuerbaren Strom für diese E-Autos verwendet, dann fehlt dieser erneuerbare Strom für die Geräte, die eben absolut unvermeidbar auf Strom angewiesen sind.
Bei mir funktionieren weder PC, noch TV, noch Radio, noch Waschmaschine, noch Geschirrspüler, noch Wohnungsbeleuchtung, noch ... mit Benzin oder Diesel. Und mir (zumindest mir ganz persönlich) wäre es lieber, den kostbaren, da eben regenerativ hergestellten Strom, für diese Art der Stromverbraucher zu verwenden.
Das ist halt wieder zum abzigten Mal die Mär vom Strommix, der zwar über alles stimmt, aber in der Betrachtung der Randwerte fehlerhaft ist.
Tatsache (und zwar unbestreitbar) ist: In Deutschland fehlt Strom aus regenerativen Energien damit alle auf Strom angewiesenen Verbraucher wirklich Strom aus regenerativen Energioequellen bekommen könnten.
Und jeder zusätzliche - nicht unbedingt benötigte - Stromverbraucher führt dazu, dass die umweltschädlichen Braunkohlekraftwerke eben doch länger laufen.
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Nochmals: Alle Deine Argumente sind rein mathematisch richtig (und folgen brav den Werbeaussagen der großen Energieerzeugungsfirmen).
Aber rein bezogen auf den Umweltschutz, bezogen auf die konkrete Frage: Wann werden endlich die Braunkohlekraftwerke abgeschaltet ? --- da wäre mir jedes AKW deutlich lieber, gehen unsere Argumentationrichtungen völlig aneinander vorbei.
Was kostet zum Beispiel das Model S Performance umgerecht in € in Norwegen? Ich bin mir sicher, dass das Model S Plaid und Model X Plaid sehr günstig sein werden in Norwegen. Etwa 50.000 €, was sehr günstig ist für ein Auto mit 1020 PS