Warum sagt Google, dass Spätaussiedler "Deutscher Abstammung" sind?

5 Antworten

Weil das auch so ist. Die Sowjetunion war schon immer ein Vielvölkerstaat. Es wurde da zwischen Staatsangehörigkeit und Nationalität unterschieden. Es gab da genug Bürger deutscher Abstammung, welche in ihrem Pass die Nationalität "Deutsch" haben. Bis zu Stalin lebten die meisten in deutschsprachigen Siedlungen. Erst durch Stalin wurden die deportiert und lebten dann zwischen Russen und anderen Völkern.

Die Spätaussiedler sind somit deutscher Abstammung, welche ne zeitlang in Russland gelebt hatten.

Russland ist ein riesiges Land, das kaum besidelt ist und war. Unter Zarin Katharina der Grossen, die auch eine Deutsche war, wurden Siedler gesucht. Zunächst erst in Deutschland, später auch in ganz Europa. Es wanderten dann tausende Deutsche nach Russland aus und wurden in das Gebiet der Wolga gebracht. Dort gründeten sie Siedlungen die im Grunde rein deutsch waren, inklusive Sprache und Kultur. Erst unter Stalin wurden sie dann deponiert, meist nach Kasachstan. Der Begriff "Wolgadeutsche" blieb aber bis heute erhalten. Deren Nachkommen sind daher immer noch deutsch. Helmut Kohl hat dann die Aufnahme der "Rückkehrer" zugesichert und viel sind dem gefolgt. Ein grosser Teil damals bekam schon über die Botschaft deutsche Pässe und konnten dann ohne Probleme einreisen.


Holzbiene2024  10.08.2024, 10:34
Zarin Katharina der Grossen, die auch eine Deutsche war,

Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst 1729 - 1796

Auch die letzte Zarin (erschossen wg. russischer Revolution) war Deutsche.

Ihre Großherzogliche Hoheit Prinzessin Alix Viktoria Helene Luise Beatrix von Hessen und bei Rhein 1872 - 1918

Artus01  10.08.2024, 10:39
@Holzbiene2024

Wie nett, aber es geht nicht um irgendwelche anderen Zarinnen sondern um diejenige die die Ansiedlung der Wolgadeutschen initiiert hat.

Holzbiene2024  10.08.2024, 11:16
@Artus01

Ich wollte die Verbindung zwischen Deutschen und Russen an einem weiteren Beispiel betonen.

Weil das so ist!

Schon immer zogen Menschen von Land A in Land B, so entstand ein deutscher Handelskontor um 1200 in Kiew, so hatten viele russische Herrschaftshäuser deutsche Berater u.v.m.

Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst, die als Katharina II. (die Große) Kaiserin von Russland wurde, lud 1763 Deutsche ein nach Russland zu kommen und das Land zu besiedeln und um mehr Lebensmittel für alle zu produzieren. Sie erhielten viele Privilegien, wie z.B. Steuerfreiheit, kein Militärdienst, finanzielle Starthilfe, durften weiterhin Deutsch sprechen, 30 Hektar Land geschenkt usw.

30.000 Deutsche folgten diesem Ruf. Schon 1815 waren sie 60.000, 35 Jahre später schon 100.000 mehr. Zum Beginn des 1. Weltkriegs waren die Deutschen in Russland ein Völkchen von knapp 2,5 Millionen Menschen. Doch mit dem Krieg begannen die Repressalien. Sie verloren ihre Privilegien, durften nicht mehr Deutsch sprechen und unter Stalin und während und nach dem 2. Weltkrieg wurden sie interniert und verfolgt und auch umgebracht.

Deswegen suchte die Bundesregierung zeitnah nach dem 2. Weltkrieg eine schnelle Lösung diese Deutschen aus Russland herauszuholen. Die Repressalien unter Stalin überlebten ca. 800.000 Russlanddeutsche. 70.000 schafften es bis 1950 in die Bundesrepublik auszusiedeln, danach war es fast unmöglich.
Erst mit dem Zerfall der UdSSR 1990 war es möglich den Russlanddeutschen die Rückkehr nach Deutschland zu ermöglichen. So gibt es Aussiedler (bis 1993) und Spätaussiedler (ab 1993), ca. 2,3 Millionen, die bis heute nach Deutschland zogen.

Bis heute leben ca. 390.000 Deutsche in den ehemaligen Ländern der Sowjetunion.

Die sog. Wolgadeutschen hatten eigene Gebiete, ihre eigene Sprache und lebten weitgehend auch autonom. Unter dem Kommunismus wurden sie vertrieben, verfolgt die Sprache verboten usw. Deshalb konnten sie als Spätaussiedler wieder zurückkommen, auch wenn sie nicht in DE geboren waren. Die ersten waren schon im Zarenreich und vor allem unter Katharina der Großen angesiedelt worden.

Weil sie deutscher Herkunft sind. Ihre Vorfahren sind in die ehemalige UdSSR ausgewandert und unter sich geblieben. Daher sind sie ale immer Deutsche gewesen und kehren eben ein Paar Generationen später wieder in ihr Herkunftsland - Deutschland - zurück.