Warum sagst man in der Kirche Amen?

2 Antworten

Wenn Du mit einem Bekannten ein Projekt beginnst und ihr euch über den einzuschlagenden Weg einig seit, könntet ihr sagen, «So machen wir das.» Es ist wie eine Vereinbarung.

«So sei es.» - nichts anderes bedeutet das Wort «Amen» im Christentum - sagt man am Ende eines Gebetes oder auch mittendrin. Da eine Gebet oft ein Zwiesprache mit GOTT oder Jesus Christus ist, ist das Wort «Amen» eine Art nachdrücklicher Wunsch. Man wünscht sich, dass das geschehe, worum man gebetet hat.

Die ursprünglichen Gebete waren kein Wünschen oder Hoffen, sondern sie waren Gewissheit. Wer richtig Beten kann, ist sich sicher, das der Inhalt des Gebetes Wirklichkeit wird. Ungefähr so, wie Du den Wohnungsschlüssel in der Gewissheit ins Schloss steckst, dass die Tür aufgehen wird, wenn Du ihn rumdrehst.

Das Wort «Amen» ist beim richtigen Beten eine Bestätigung. Wenn man sagte, «So sei es!», dann ist es so; es besteht kein Zweifel.

Gruß Matti

Der Begriff "Amen" stammt aus dem Hebräischen. Später wurde es auch in das Arabische übernommen. Dort sagt man "Amin".

Wenn man es von der Wortherkunft analysiert, kommt man auf Bedeutungen wie "zuverlässig sein", "treu sein", "Glauben haben", "fest im Glauben stehen".

Im Christentum wird es meist im Sinne einer Bekräftigung oder Zustimmung zum Gebet der Geistlichen in der Gemeinde verstanden. Daher kommt die Übertragung "So sei es". Sie findet dann auch im persönlichen Gebet Verwendung.

Im Judentum wird "Amen" anders verstanden.

Dort muss Gottes Wort nicht durch die Gemeinde bekräftigt oder bestätigt werden. Hier ist das "Amen" eher eine Selbstverpflichtung und zeigt "Ja, ich bekenne mich durch mein gesprochenes Amen zu Gottes Wort".

Ich kann aber natürlich nicht für das Verständnis aller Juden sprechen - alleine zu diesem Thema könnte man sprachwissenschaftlich und theologisch endlos diskutieren.