Warum sagen Lehrer das man immer pünktlich zum Unterricht erscheinen muss aber sie selbst meistens zu spät kommen?

9 Antworten

Lehrer müssen ja schließlich alles vorbereiten und absprechen und es kommt halt mal was dazwischen. Der Schüler hingegen ist Schüler und soll tun, was der Lehrer sagt. Eine Form von Gehorsam und Höflichkeit.


Bim1Nic  26.02.2019, 08:12

Aber die haben eigendlich auch Pausen dafür ^^

0
Eclair89  26.02.2019, 08:24
@Bim1Nic

Durch das Bildungssystem haben Lehrer oft nicht mal die.

0
HeroHeel  26.02.2019, 08:26
@Bim1Nic

Es klappt nicht immer alles wie am Schnürchen, ich selbst komme auch mal zu spät zu einem Meeting, weil mich ein Kollege am Flur aufhält, etc.

0

Du hast durchaus Recht, als Lehrkraft habe ich zugegebenermaßen auch mal den Gedanken gehabt ...

Zumindestens diejenigen, die mit Kaffeplausch im Lehrerzimmer die Zeit nach dem Gong vetrödeln und die Sache nach dem Motto angehen "Ich bin der Chef, die Schüler können warten" könnten sich mal reflektieren.

Es gibt aber durchaus Gründe für Lehrer, den Unterricht später zu beginnen, denn in den Pausen muss Aufsicht gehalten werden, Materialien kopiert und Schülerprobleme mit Kollegen besprochen werden.

So ein bischen schwingt aber auch durchaus die Einstellung mit: Die Schüler müssen das für die Berufswelt noch lernen, wir haben das schon hinter uns und können uns das erlauben, das gebe ich zu.


Spikeman197  26.02.2019, 21:57

Eigentlich ist es sowohl leicht, wie auch selbstverständlich!

1. Lehrer sollten grundsätzlich versuchen pünktlich zu sein! Kaffee und ein Plausch sind kein triftiger Grund und eigentlich eine Frechheit (überspitzt das, was ich selbst bei Dir heraus lese!).

2. Das das nicht immer klappt, weil Lehrer trotz 'Pause' häufig etwas zu 'arbeiten' haben, ist klar, weshalb das schon etwas anderes ist, als bei Schülern, die meist in der Pause eben nyx 'arbeiten' müssen!

3. Wenn es dann doch mal passiert, entschuldigt man sich, inkl. einem anständigem Grund (es kann ja immer mal was sein)! Auch hier hat ein Lehrer eine Vorbildfunktion! Man bemüht sich, sowas zu vermeiden, und entschuldigt sich anständig! Das ist such eine Frage des Respekts! Schließlich gibt es ja für für Lehrer weder Einträge noch Folgen beim Zuspät-kommen! Es ist also so oder so nur 'symbolisch'!

1

Nur so nimmst du die Pünktlichkeit eines Lehrer oder Lehrerin für etwas nicht selbstverständliches.

Denn wenn du selbst nicht pünktlich kommst, dann hast du keine Rechte dich zu beschweren, wenn der Lehrer 👨‍🏫 oder Lehrerin es nachmacht.

In soweit ist der Lehrer eine Vorbildfunktion, dafür dass auch eine Handlung die unerwartet kommt auch kränkende Wirkung haben wird auf andere.

Wenn du selbst deine eigene Handlungen zu spüren bekommst, ist die Freude des Ergebnisses nicht länger so schön.

Lehrer sind wie Schüler nicht zur Pünktlichkeit verpflichtet, aber wenn du ein Recht zu eigen machen willst, musst du dieses Recht einer anderen Person auch zugestehen.

Und wenn du ein Recht zum Nachteil eines anderen anwendest, kann es passieren dass du selbst deine eigenes Ergebnis erfahren wirst.

Im Gegensatz zu meinen Schülern muss ich durch die Zusammenarbeit zweier Schulen zwischen diesen wechseln, d.h. ich habe in einer 5-Minuten-Pause einen Weg von 10 Minuten zurückzulegen.

Ist die Pause mal länger, wird das oft dazu genutzt, Absprachen mit Kollegen zu treffen, Probleme mit der Schulleitung zu klären, Schülerfragen zu beantworten, Eltern anzurufen oder noch schnell Material von A nachB zu schleppen.

Was machst du in der Pause?

Es ist wie mit so Vielem, was Erwachsene tun: Sie gestehen Minderjährigen nicht die gleichen Rechte zu wie sich selbst. Sie gehen beispielsweise ins Bett, wenn sie müde sind. Minderjährige haben sich je nach Alter nach einer bestimmten Uhrzeit zu richten. Erwachsene glauben, Minderjährige sind unfähig zu beurteilen, wann sie müde sind.

Erwachsene lügen, halten Kindern und Jugendlichen aber Moralpredigten, dass man nicht lügen darf. Irgendwie vergessen die Alten, dass eine der wesentlichen Methoden des Lernens die des Nachmachens ist. Ältere tun etwas und Jüngere machen es nach. So funktioniert es seit Jahrmillionen und jeder weiß das. Aber wie gesagt: man blendet es aus. Und genauso ist es mit dem Zuspätkommen.

Erwachsene - und insbesondere Lehrer - glauben, Minderjährige müssen erzogen werden. Sie denken, erst wenn man lange genug an ihnen gezogen hat, ist die nachwachsene Generation fähig, eigenständig zu leben.

Dass Lehrer ein Vorbild sein sollen, ist nichts anderes als eine Moralvorstellung. Ich denke, jeder Mensch sucht sich sein(e) Vorbild(er) selbst aus. Und dann übersieht man auch die eine oder andere Schwäche, die das Vorbild hat.

Abgesehen von wenigen Ausnahmen, sind es vermutlich auch an Deiner Schule immer die gleichen Menschen (Lehrer und Schüler), die zu spät kommen. Pünktlichkeit steht einfach nicht ganz oben auf ihrer Prioritätenliste. Ihnen sind andere Dinge wichtiger. Würde man den Schulalltag so organisieren, dass man nicht zu spät kommen kann, wäre das auch kein Problem. Leider hat man aber immer noch die merkwürdige Vorstellung, dass a) alle Schüler zur selben Zeit mit dem Lernen beginnen müssen und das b) dazu ein Lehrer erforderlich ist.

Die Schulklingel ist ein Relikt aus vergangener Zeit. Aus unerfindlichen Gründen hält man bis heute daran fest; von wenigen Ausnahmen abgesehen.

Gruß Matti