Warum riecht verdünnte Salzsäure nicht nach Chlorwasserstoff, Essig aber nach Essigsäure?
2 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Spikeman197/1576445360706_nmmslarge__0_0_128_128_309ddb83a23bdfb459cac3e5bfad813d.jpg?v=1576445361000)
Die Löslichkeit von Chlorwasserstoff in Wasser ist so gut, dass es gegen die Schwerkraft Wasser in einen Gasraum mit HCl 'zieht'. Im Wasser dissoziiert es vollständig und liegt quasi als Ionenpaar vor.
Essigsäure ist eine Flüssigkeit, unendlich mischbar mit Wasser, aber sie dissoziiert kaum in Wasser. Es gibt also immer genug vollständige Moleküle, die relativ leicht aus der Lösung verdampfen.
Trotzdem verliert verdünnte Salzsäure offen relativ schnell viel HCl, während Essig vermutlich einigermaßen gleichmäßig eintrocknet.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/14_nmmslarge.png?v=1551279448000)
HCl ist in Wasser vollständig dissoziiert in Cl(-) und H(+).
Essigsäure ist aber eine schwache Säure, dort liegen viele nicht dissoziierte (also komplette) Essigsäure-Moleküle vor. Und die können auch leicht über die Luft "abhauen", das riecht man dann.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/14_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Weil es keine HCl-Moleküle mehr gibt, riecht man kein Chlorwasserstoffgas mehr, richtig?